Schuldenberg wird zur Belastung: Schalke 04 droht Punktabzug!

Simon Schneider | am: 10.07.25
Schalke 04 muss in diesem Sommer mindestens fünf Millionen Euro an Schulden abbauen – sonst droht der Abzug von drei Punkten!

Beim FC Schalke 04 hängt weiterhin ein bedrohlicher Schatten über dem Verein: Ein möglicher Punktabzug zum Saisonstart ist real – und das jedes Jahr aufs Neue. Grund dafür ist das massiv negative Eigenkapital, das zum Jahresende 2023 bei rund 98,1 Millionen Euro lag. Laut DFL-Regularien drohen drei Minuspunkte, sofern dieser Wert nicht kontinuierlich verbessert wird.

Um das zu verhindern, muss Schalke jährlich das Eigenkapital um fünf Prozent reduzieren. Im Vorjahr gelang das nur knapp. In diesem Sommer stehen Einsparungen in Höhe von rund 4,91 Millionen Euro an – eine Summe, die an anderer Stelle fehlen würde. Vor allem etwa bei dringend benötigten Neuzugängen.

Alternativ könnte der Klub bewusst gegen die Auflagen verstoßen, in neue Spieler investieren und den Punktabzug in der Saison 2026/27 in Kauf nehmen. Doch dieser Weg ist keine Option für die Vereinsführung.

Baumann legt sich fest: Werden es nicht so weit kommen lassen

Sportdirektor Frank Baumann machte bei einem Fandialog im Trainingslager in Neustift (Österreich) deutlich, dass man diesen riskanten Weg nicht gehen werde. „Ich habe selbst erlebt, wie belastend ein Punktabzug ist. Bei Nürnberg hatten wir damals sechs Minuspunkte – es war extrem schwer, sich davon zu erholen“, erklärte Baumann. Aus seiner Sicht sei so ein Szenario nicht tragbar für Schalke.

Er betonte, dass der gesamte Vorstand sich einig sei, die Eigenkapitalvorgaben unbedingt erfüllen zu wollen: „Wir wollen unsere Aufgaben erledigen – dazu gehört auch, Transfereinnahmen zu erzielen. Das war schon letztes Jahr schwierig, aber machbar – und das streben wir auch jetzt an.“ Baumann zeigte sich optimistisch, den Spagat zwischen sportlichem Anspruch und wirtschaftlicher Vernunft meistern zu können.

Schalke braucht Geld: Sylla und Bulut sollen verkauft werden

Im Zentrum dieser Strategie stehen mögliche Einnahmen durch Spielerverkäufe – insbesondere von Moussa Sylla und Taylan Bulut. Vor allem Bulut sorgte in der vergangenen Saison trotz der sportlich enttäuschenden Teamleistung für Furore. Als Rechtsverteidiger überzeugte er mit konstant guten Leistungen und weckte damit das Interesse mehrerer Topklubs. Der gebürtige Schalker gilt als weiteres großes Eigengewächs, das dem Verein eine erhebliche Ablösesumme einbringen könnte.

Laut Medienberichten beschäftigt sich die sportliche Leitung intensiv mit einem möglichen Abgang des Talents. Man erhofft sich einen Verkaufserlös im hohen einstelligen Millionenbereich. Zwar gab es schon Anfragen, doch konkrete Verhandlungen stehen offenbar noch aus.

Bulut will sich nicht festlegen, Fans haben noch Hoffnung

Bulut selbst äußerte sich im Trainingslager erstmals zur Thematik. „Ich konzentriere mich aktuell voll auf Schalke. Was in Zukunft passiert, habe ich mir bisher nicht überlegt“, sagte er am Dienstag. Erst seit Montag ist er wieder beim Team, da er nach der U19-EM einen kurzen Sonderurlaub erhalten hatte.

Solange Bulut bleibt, hegen die Fans natürlich die Hoffnung, dass er den Verein zumindest noch eine Saison verstärkt. Doch angesichts der prekären finanziellen Lage dürfte der Klub kaum in der Lage sein, auf einen lukrativen Verkauf zu verzichten. Unterm Strich steht fest: Schalkes wirtschaftliche Stabilität hängt maßgeblich vom Transfermarkt ab – und damit auch von der Zukunft des 19-jährigen Abwehrtalents.

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen