Stuttgart wie ein Absteiger: Stehen Reschke und Weinzierl vor dem Rauswurf?

Simon Schneider | am: 03.11.18
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Markus Weinzierl: Wird er der erfolgloseste VfB-Trainer der Geschichte? Sollte Stuttgart auch in Nürnberg verlieren, droht ihm bereits die Entlassung. (Foto: foto2press)

Der VfB Stuttgart hat zum Auftakt des 10. Bundesliga-Spieltags eine 0:3-Heimpleite gegen Eintracht Frankfurt kassiert und dabei in weiten Teilen ein erschreckendes Bild abgegeben. Was die VfB-Akteure auf dem Rasen ablieferten, grenzte an Arbeitsverweigerung – so hart muss man es ausdrücken. Nach dem Schlusspfiff wurde die Mannschaft von den wütenden Fans beschimpft. Noch viel mehr in der Kritik stehen aber Sportchef Michael Reschke und der neue Trainer Markus Weinzierl.

Drei Spiele, drei Niederlagen, dabei kein einziges Tor geschossen und elf (!) Gegentreffer kassiert – das ist die miserable Bilanz von Markus Weinzierl, seit er den VfB Stuttgart als Cheftrainer übernommen hat. Auch gestern beim 0:3 gegen Frankfurt bot der VfB ein Bild des Schreckens, wirkte unglaublich verunsichert und ließ jede Einstellung vermissen. Eurosport-Experte Matthias Sammer schüttelte schon in der Halbzeit fassungslos den Kopf: “Und das in der ersten Bundesliga. Junge, Junge.”

Frankfurt hat leichtes Spiel

Die gut aufgelegte Eintracht hatte leichtes Spiel und konnte seine Angriffe teilweise wie im Training vortragen. Von Stuttgart kam keine Gegenwehr. Schon nach vier Minuten lag der Ball im VfB-Tor, da hatte aber Stuttgart aber noch Glück, dass der Video-Assisitent den Treffer von Rebic wegen Abseits aberkannte. In der 11. Minute war es dann aber passiert, als Haller zum 0:1 abstaubte. Frankfurt spielte weiter zielstrebig nach vorne, das 0:2 durch einen Kopfball von Rebic (32.) war hochverdient.

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Joker Müller trifft zum 0:3

Wer in der zweiten Hälfte ein Aufbäumen der Stuttgarter erwartet hatte, wurde bitter enttäuscht. Frankfurt kontrollierte die Partie und musste das Ergebnis nur locker über die Zeit schaukeln. Kurz vor dem Ende machte die Eintracht dann noch einmal Ernst: Der eingewechselte Willems setzte sich herrlich auf der linken Seite durch und bediente den ebenfalls als Joker gekommenen Müller mit einer butterweichen Flanke. Der Ex-Hamburger brauchte nur zum 0:3 einzuköpfen (89.).

Weinzierl wirkt völlig ratlos

“Natürlich ist das äußerst enttäuschend. Man hat gesehen, dass wir verunsichert waren. Jeder Ball, der vorne reinkam, war gefährlich”, so Weinzierl nach der Partie. Der Coach wirkte ebenso ratlos wie Sportvorstand Michael Reschke auf der Tribüne. Der 61-Jährige war unter der Woche bereits von der VfB-Legende Guido Buchwald massiv kritisiert worden. Der Weltmeister von 1990 – der auch im Stuttgarter Aufsichtsrat sitzt – hatte gegenüber Sport1 gesagt: “Einige Entscheidungen waren sicher unglücklich. Die Länge der Vertragsverlängerung mit Holger Badstuber war fragwürdig, die vorzeitige Verlängerung des Kontrakts mit Korkut zu diesem Zeitpunkt unnötig.”

Reschke will nicht zurücktreten

Den Auftritt gegen Frankfurt fand Reschke “nicht bundesligareif” und gab zu, dass ihm die aktuelle Verfassung der Mannschaft “Bauchschmerzen” bereite und ihn extrem belaste. Gleichzeitig gab er sich optimistisch: “Der Kader wird definitiv reichen, um die Klasse zu halten.” Deswegen schloss Reschke im Interview bei Eurosport einen Rücktritt auch aus, davon sei er aktuell “weit weg”. Auch wenn ihm offenbar bewusst ist, dass er als Schuldiger gesehen wird: “Wenn du nach zehn Spielen fünf Punkte hast und du bist für die Kaderplanung verantwortlich, dann musst du dich dem auch stellen.”

Stehen Reschke und Weinzierl vor der Entlassung?

Bleibt die Frage, ob Reschke überhaupt noch selbst entscheiden kann, ob er im Amt bleibt. Dürften die VfB-Bosse den Daumen senken, könnte das Engagement von Markus Weinzierl auf der VfB-Bank nur ein kurzes Intermezzo gewesen sein. Es stehen nun zwei schwere Auswärtsspiele in Nürnberg (Tipico-Quote auf einen VfB-Sieg: 2,65) und Leverkusen an – sollte Weinzierl auch dort keinen Sieg holen, könnte seine Zeit schon abgelaufen sein. Gestern geisterte schon der Name Ralph Hasenhüttl durch die Mercedes-Benz-Arena…

 

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Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen