Wäre logisch, “Zweiter zu werden” – Nagelsmann und die Hoffenheimer Erwartungen

Julian Nagelsmann
Abb. Die Richtung stimmt, Julian Nagelsmann (Trainer, Hoffenheim) Foto: foto2press

Wo landet die TSG Hoffenheim in der kommenden Saison? Auf die Kraichgauer wartet eine durchaus spannende Spielzeit – wohlwissend, dass es die letzte Saison unter Coach Julian Nagelsmann (30) ist. Hat der Jung-Trainer bereits ein Topteam geformt?

Rang 4, Rang 3 – das waren die letzten Platzierungen der TSG Hoffenheim. Mit dem dritten Tabellenplatz in der vergangenen Saison qualifizierten sich die Hoffenheim direkt für die Gruppenphase der Champions Leauge. Dass nun auch der Anspruch gewachsen ist, weiß natürlich auch Trainer Nagelsmann. Einen Tabellenplatz als Ziel möchte das Trainerteam aber nicht ausgeben.

Dass in der letzten Saison noch Rang 3 heraussprang war keinesfalls zu erwarten. Schwache Auftritte in der Europa League und sehr durchwachsene Auftritte in der Hinrunde hatten Unmut und Pfiffe der Zuschauer hervorgerufen. In der Winterpause wechselte zudem Topstürmer Sandro Wagner zum FC Bayern München. Ende Februar folgte ein Tiefpunkt gegen den SC Freiburg. Trainer Nagelsmann reagierte mit einem Appell, der zu fruchten schien. Im weiteren Saisonverlauf bewiesen Coach und Team, dass sie mit Druck umgehen können. Die Spieler und sicherlich auch Nagelsmann haben aus dieser turbulenten Spielzeit eine Menge gelernt.

“Jetzt Zweiter werden” – Nagelsmann mit augenzwinkerndem Ziel

Doch was kommt nun? “Druck war letztes Jahr auch da”, so Nagelsmann. “Da sind wir dann Dritter geworden. Die logische Reihenfolge wäre, jetzt Zweiter zu werden. Ich glaube, das wird eng. Aber wir probieren's”, so ein gut gelaunter Trainer in der Saisonvorbereitung. Freilich erwartet kein Fan und Verantwortlicher bereits die Vizemeisterschaft. Dennoch ist die TSG bei vielen Experten und Kollegen bereits zur Spitzenmannschaft aufgestiegen. Neuzugang Leonardo Bittencourt (kam vom 1. FC Köln) wurde jüngst auf die große Konkurrenz im Mittelfeld (u.a. Demirbay, Zuber, Geiger, Rupp, Grillitsch) angesprochen und überraschte mit dieser Aussage: “Wenn du bei einem großen Verein spielen möchtest, gehört sich das so.” Für Bittencourt ist Hoffenheim also schon eine nationale Topmannschaft. Andere Profis, Trainer und Experten dürften das mittlerweile ähnlich sehen.

Ob Hoffenheim auch in der Champions League beweisen kann, dass sie zur nationalen Elite gehören und international mithalten können, wird sich allerdings noch zeigen müssen. Die Auftritte in der Europa League im vergangenen Jahr waren eher gruselig. Doch Neuzugang Bittencourt hat keine Angst, denn “das Niveau ist sehr, sehr hoch”, so der ehemalige Kölner. Dennoch hat die TSG mit Mark Uth (FC Schalke 04) und Serge Gnabry (Leihe vom FC Bayern München beendet) auch Qualität verloren. Gut möglich, dass die TSG und Nagelsmann auf dem Transfermarkt nochmal nachlegen werden.

Für Coach Julian Nagelsmann wird es die letzte Saison als Trainer in Hoffenheim werden. Sein Wechsel zur Spielzeit 2019/2020 zu RB Leipzig ist bereits beschlossene Sache.