Zu einem der nicht wenigen Ostderbys der 3. Liga erwartet der 1. FC Magdeburg am zweiten Spieltag Rot-Weiß Erfurt. Am Samstag (14 Uhr) stehen sich dann zwei Teams gegenüber, die ihr Auftaktspiel nicht gewinnen konnten. Während Erfurt zu Hause gegen Preußen Münster zumindest noch zu einem 1:1 kam, kassierte Magdeburg bei der SG Sonnenhof Großaspach eine deutliche 1:4-Niederlage und steht damit schon vor dem ersten Heimspiel unter Druck.
Ausgangslage
Nach zwei vierten Plätzen in Folge sind die Erwartungen an den 1. FC Magdeburg natürlich hoch, wenngleich die Verantwortlichen den ganzen Sommer über darum bemüht waren, ein erneutes Mitmischen im Aufstiegsrennen als keine Selbstverständlichkeit zu bezeichnen. Doch die Euphorie im Umfeld ist groß und dürfte auch unter der Auftaktniederlage in Großaspach allenfalls bedingt gelitten haben. Noch aber muss sich die angesichts von elf Abgängen und zehn Neuverpflichtungen deutlich veränderte Mannschaft erst finden. Und dieser Prozess könnte durchaus noch dauern, wie die letzte Woche vermuten lässt.
Nach der Rettung erst am letzten Spieltag der Vorsaison musste Rot-Weiß Erfurt im Sommer den Verlust mehrerer Stammkräfte verkraften, während im Gegenzug außer Alexander Ludwig und Ahmed Waseem Razeek nur unerfahrene Spieler kamen, die sich erst an das Niveau der 3. Liga anpassen müssen. Aufgrund einer alles andere als rosigen Finanzlage bleibt zu diesem Weg aber keine Alternative, die der trotz des überschaubaren sportlichen Erfolges sehr beliebte Trainer Stefan Krämer mitträgt. Dessen Aufgabe wird es sein, möglichst rasch eine schlagkräftige Einheit zu formen, wobei das Auftaktmatch gegen Münster durchaus positiv zu werten war.
1. FC Magdeburg Form
Der 1. FC Magdeburg hat die Vorbereitung mit klaren Siegen gegen Fortuna Magdeburg (8:0) und Viktoria Berlin (5:1) sowie einem 1:1 gegen den FSV Union Fürstenwalde begonnen. Dann kassierte die Härtel-Elf mitten in einer intensiven Trainingsphase eine herbe 1:6-Niederlage gegen Eintracht Braunschweig, die allerdings schnell wettgemacht wurde. Die letzten der Testspiele gewann Magdeburg alle. Neben standesgemäßen Erfolgen gegen den SV Rödinghausen (4:0) und den FSV Barleben (6:1) wurde dabei zum Abschluss der Testspielphase auch Erzgebirge Aue (1:0) bezwungen. Auf die erfolgreiche Generalprobe folgte aber eine misslungene Premiere, wobei man in Großaspach nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte kurz vor der Pause erst durch einen Sonntagsschuss auf die Verliererstraße geriet. Danach bäumte sich der FCM durchaus auf, hatte aber an diesem Tag nicht die nötigen Mittel und kassierte per Konter und zwei Freistöße drei weitere Gegentore. Durchweg enttäuschend war die Leistung gleichwohl nicht.
Performance in den letzten Spielen (50%)   |
Höchstes Ergebnis gegen Rot-Weiß Erfurt2:0 |
Rot-Weiß Erfurt Form
Rot-Weiß Erfurt hat die Vorbereitung mit deutlichen Siegen gegen die unterklassigen Klubs TSV 1865 Langewiesen (27:0), Bischlebener SV (16:0), BW Büßleben (5:1) und FC An der Fahner Höhe (4:0) begonnen, dann aber gegen den BFC Dynamo eine 1:2-Niederlage hinnehmen müssen. Auch gegen Viktoria Berlin (2:0) und Budissa Bautzen (2:1) taten sich die Thüringer schwer, die die doppelte Generalprobe anschließend sogar völlig in den Sand setzten. Gegen Hertha BSC (0:3) und den VfL Bochum (0:6) gab es eine Woche vor dem Saisonstart zwei herbe Niederlagen. Als es Ernst wurde, präsentierte sich RWE aber deutlich verbessert und trennten sich von Preußen Münster letztlich leistungsgerecht mit 1:1.
Performance in den letzten Spielen (36%) |
Höchstes Ergebnis gegen 1. FC Magdeburg3:1 |
Team News
Felix Schiller, der zum Auftakt in Großaspach noch eine aus der vergangenen Saison stammende Rotsperre absitzen musste, ist beim 1. FC Magdeburg wieder dabei. Ob es auch für Andre Hainault (Adduktorenprobleme) reicht, ist fraglich. Charles Elie Laprevotte (Mittelfußbruch) fällt dagegen sicher aus. Trainer Jens Härtel, der natürlich mit dem Auftritt in Großaspach nicht zufrieden war, dürfte generell über einige Veränderungen nachdenken.
Auf die Eckpfeiler Theodor Bergmann (Leisten-OP) und André Laurito (Rückenprobleme) muss Erfurts Coach Stefan Krämer, wohingegen Liridon Vocaj nach einem Hexenschuss wieder eine Option sein könnte. Eine kleine Überraschung war, dass der erst fünf Tage zuvor verpflichtete Berkay Dabanl gegen Münster gleich in der Startelf stand. Der Defensiv-Allrounder zahlte das Vertrauen aber mit einem starken Auftritt zurück.
Head to Head
Schon 72-mal trafen beide Vereine bisher aufeinander, wobei 58 Begegnungen noch zu DDR-Zeiten stattfanden. Mit 31 Siegen spricht die Bilanz relativ klar für den 1. FC Magdeburg, der bei 19 Remis nur 22 Partien gegen Erfurt verloren hat. In Magdeburg stehen 20 Heimsiegen und zehn Remis sogar nur sechs Erfurter Auswärtserfolge gegenüber. In der 3. Liga, der beide Klubs seit 2015 gemeinsam angehören, hat Magdeburg drei von vier Duellen für sich entschieden. Lediglich in Erfurt verlor der FCM vorige Saison mit 0:1, revanchierte sich dafür aber mit einem 2:0 zu Hause. Wir haben in der grafischen Auswertung die letzten 10 Spiele ab 2006 dargestellt.
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| 1. FC Magdeburg gewann | Unentschieden | Rot-Weiß Erfurt gewann |
Quoten und Vorhersagen
Trotz der Schlappe von Großaspach ist Magdeburg für die Buchmacher mit einer maximalen Quote 1,85 (Betvictor, Betway, Tipico) der Favorit. Wer an einen Erfurter Auswärtssieg glaubt, obwohl der FCM 2016/17 nur fünf Heimspiele verloren hat, ist derweil mit der Quote 4,40 von Tipico am besten bedient. Wetten auf Unentschieden platziert man unterdessen idealerweise mit der Quote 4,20 von Bet365. Dass nur vier Teams in der vergangenen Drittliga-Saison öfter die Punkte teilten als Magdeburg (13 Remis) könnte ebenso ein Argument für einen Unentschieden-Tipp sein wie das Erfurter Remis vorige Woche.
Unser Wett Tipp:
Magdeburg dürfte nach der herben Auftaktniederlage mit reichlich Wut im Bauch beginnen und kann dabei auf die Unterstützung des stets lautstarken Anhangs bauen. Die Heimstärke (vergangene Saison zehn Siege in 19 Heimspielen) und die schlechte Erfurter Bilanz in Magdeburg sind weitere Aspekte, die uns an einen Erfolg des FCM glauben lassen – Heimsieg mit der Quote 1,85 von Betvictor, Tipico oder Betway!
