Wie die meisten Ligarivalen wussten auch der VfR Aalen und Rot-Weiß Erfurt vor der Saison nicht wirklich, wo sie stehen. Nach fünf Spieltagen hat sich in beiden Fällen aber eine erste Tendenz abgezeichnet. Während Aalen die gute Vorsaison bislang bestätigt hat und allem Anschein nach wieder in Tuchfühlung zur Spitze mitmischen kann, hat Erfurt mit nur zwei Punkten einen kompletten Fehlstart hingelegt und steht dementsprechend am Samstag (14 Uhr) schon unter Druck.
VfR Aalen – Rot-Weiß Erfurt
3. Liga | Samstag 26.08.2017 | 14:00 Uhr
Ausgangslage
Lediglich der wegen eines eingeleiteten Insolvenzverfahrens verhängte Abzug von neun Punkten hat verhindert, dass der VfR Aalen in der Vorsaison auf Rang fünf landete. Gleichwohl war diese Platzierung im Sommer nicht der Gradmesser, sondern wie bei den meisten Konkurrenten geht es auch auf der Ostalb zunächst darum, so schnell wie möglich die für den Klassenerhalt nötigen 45 Punkte zu erreichen. Zehn Punkte aus den ersten fünf Begegnungen sind dafür bereits eine sehr ordentliche Basis, die für die gute Arbeit der Verantwortlichen um Trainer Peter Vollmann spricht, die auch diesmal wieder nur geringe Finanzmittel einsetzen konnten.
Schon am Ende der vergangenen Spielzeit, die auf Rang 14 und nur mit drei Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz abgeschlossen wurde, war weitgehend klar, dass es auch im neuen Spieljahr nur um den Klassenerhalt gehen kann. Insbesondere auch deshalb, weil mehrere Stammkräfte den Verein verließen, im Gegenzug mangels finanzieller Mittel aber keine gestandenen Verstärkungen drin waren. Für Trainer Stefan Krämer, der schon im Sommer immer vor einem schwierigen Jahr warnte, ist der Fehlstart zwar nicht die ganz große Überraschung, doch der Druck auf den Coach fällt deshalb nicht geringer aus.
VfR Aalen Form
Bereits am Ende der Vorbereitung hat sich der VfR Aalen in einer guten Form präsentiert und inklusive eines 3:2-Erfolges gegen Zweitliga-Aufsteiger SSV Jahn Regensburg die letzten vier Testspiele allesamt gewonnen. Zum Liga-Auftakt setzte es dann zwar eine 0:1-Niederlage bei Fortuna Köln, die sich indes zum einen mit Blick auf die Kölner Südstädter als Tabellenführer nach fünf Spieltagen relativieren lässt und die zum anderen auch schnell abgehakt war. Denn danach gelangen dem VfR gegen den Halleschen FC (2:1), beim Chemnitzer FC (4:2) und gegen die Sportfreude Lotte (3:0) gleich drei Siege am Stück. Und der vierte Erfolg wurde im Landespokal nachgelegt, in dem auch ohne einige geschonte Stammkräfte bei Verbandsligist VfL Pfullingen ungefährdet mit 5:0 gewonnen wurde. Am vergangenen Wochenende musste sich Aalen bei der SG Sonnenhof Großaspach in einem ereignisarmen Spiel dann mit einem leistungsgerechten 0:0 begnügen.
Performance in den letzten Spielen (64%)   |
Letzer Sieg gegen Rot-Weiß Erfurt0:1 (Auswärts, 2012) |
Rot-Weiß Erfurt Form
Dass die Saison nicht einfach würde, bekam Rot-Weiß Erfurt eine Woche vor dem Start schonungslos vor Augen geführt. Nach zuvor sechs Siegen in sieben Testspielen gegen unterklassige Gegner wurde beim Thüringer Medien-Cup gegen Hertha BSC (0:3) und den VfL Bochum (0:6) zweimal klar verloren. Auch deshalb wurde das 1:1 im Auftaktspiel gegen Preußen Münster weitgehend positiv gesehen. Danach aber setzte es beim 1. FC Magdeburg (0:3) und gegen Hansa Rostock (0:1) zwei Niederlagen in Folge, denen gegen den FSV Zwickau aber um ein Haar der erste Sieg gefolgt wäre. Doch in der letzten Minute gelang dem Gast aus Sachsen noch der 1:1-Ausgleich. Danach präsentierte sich RWE im DFB-Pokal gegen die TSG 1899 Hoffenheim ebenso leidenschaftlich wie gut organisiert, verlor gegen den Bundesligisten aber dennoch mit 0:1. Und mit dem selben Ergebnis unterlag Erfurt am vergangenen Samstag dem SC Paderborn, wozu indes auch einige aus Erfurter Sicht unglückliche Schiedsrichterentscheidungen beitrugen.
Performance in den letzten Spielen (14%) |
Letzter Sieg gegen VfR Aalen2:0 (heim, 2016) |
Team News
Während Matthias Morys in Großaspach wie erwartet wieder mitwirken konnte, erwies sich die Verletzung von Gerrit Wegkamp als Muskelfaserriss., womit der Angreifer auch gegen Erfurt noch fehlen dürfte. Nachdem aber mit Mittelfeldmann Sebastian Vasiliadis als verkappter zweiten Spitze die offensive Durchschlagskraft ein wenig fehlte, könnte zu Hause mit Luca Schnellbacher, Mattia Trianni oder Cagatay Kader eine zweite echte Spitze auflaufen.
Erfurt hat gegen Paderborn nicht nur das Spiel, sondern auch seinen Kapitän Jens Möckel verloren, der nach einem Rempler gegen den Schiedsrichter für vier Spiele gesperrt werden soll, wogegen RWE aber Protest eingelegt hat. In Aalen fehlt der Abwehrchef aber sicher und ist damit nach den verletzten Theodor Bergmann, Liridon Vocaj, Andre Laurito und Tugay Uzan der nächste schmerzhafte Ausfall. Bei Routinier Daniel Brückner besteht derweil Hoffnung auf die Rückkehr.
Head to Head
Beginnend mit der Saison 2000/01 in der Regionalliga Süd standen sich beide Vereine bisher 18-mal gegenüber und das mit einer weitgehend ausgeglichenen Bilanz. Mit sieben Siegen hat Erfurt gegenüber den fünf Aalener Erfolgen und bei sechs Remis nur relativ knapp die Nase vorne. In Aalen sprechen drei Heimsiege, vier Remis und nur zwei Erfurter Auswärtsdreier indes für den VfR.
Quoten und Vorhersagen
Mit einer maximalen Quote 1,80 von William Hill, Betway, Betvictor und Bet365 sehen die Buchmacher den VfR Aalen als relativ klaren Favoriten. Dagegen fällt die Top-Quote 4,70 von Tipico für Wetten auf Erfurt schon deutlich höher aus. Für ein Remis ist ebenfalls Tipico mit der Quote 3,60 die erste Anlaufstelle.
Erfurts bislang schwaches Abschneiden ist natürlich kein Zufall. Ein wesentlicher Grund ist die fehlende Durchschlagskraft, die sich an nur zwei Toren in fünf Spielen bestens ablesen lässt. Die Quote 1,22 von Tipico für Wetten auf Under 1,5 nur bezogen auf Erfurt erscheint da eine recht sichere Wahl, zumal Aalen bislang erst vier Gegentreffer zugelassen hat.
Unser Wett Tipp:
Die schon angeschnittene Wette auf maximal ein Erfurter Tor mit der Quote 1,22 von Tipico kann man aus unserer Sicht bedenkenlos abschließen. Generell glauben wir nicht an viele Tore, sodass auch ein Tipp auf Under 2,5 mit der Spitzenquote 1,76 von 10Bet eine interessante Option darstellt. Und letztlich glauben wir auch, dass Aalen die Krise in Erfurt noch verstärken wird – Heimsieg mit der Quote 1,80 von William Hill, Betway, Betvictor oder Bet365.
