Elf Millionen Jahresgehalt: FC Bayern lockt Woltemade mit viel Geld

Simon Schneider | am: 02.07.25
Geht er zum FC Bayern oder geht er nicht? Nick Woltemade ist derzeit in aller Munde.

Der FC Bayern München macht ernst im Werben um Stuttgarts Angreifer Nick Woltemade – und entfacht damit einen der brisantesten Transferkonflikte des Sommers 2025. Der 23-jährige Nationalspieler könnte beim Rekordmeister ein Gehalt von bis zu elf Millionen Euro pro Jahr erhalten – weit mehr als sein aktuelles Jahresgehalt von 1,5 Millionen Euro beim VfB Stuttgart. Da liegt es auf der Hand, dass Woltemade unbedingt zum FC Bayern will.

Tatsache ist aber auch, dass der VfB Stuttgart grundsätzlich am längeren Hebel sitzt. Nick Woltemade hat in Stuttgart einen gültigen Vertrag – und zwar ohne Ausstiegsklausel.

Kompany lockt mit Stammplatz neben Kane

Neben dem finanziellen Anreiz wirbt Bayern auch sportlich um den Offensivspieler: Trainer Vincent Kompany soll Woltemade einen Stammplatz in der Startelf versprochen haben – an der Seite von Stürmerstar Harry Kane. Die sportliche Perspektive scheint ebenso verlockend wie das Gehalt.

Ablösestreit zwischen Stuttgart und München

Während der VfB Stuttgart eine Ablöse von rund 100 Millionen Euro aufruft, liegen die Münchner Vorstellungen deutlich darunter – Medienberichten zufolge bei etwa 40 bis 50 Millionen Euro. Bayerns Sportvorstand Max Eberl betonte: „Nick ist ein intelligenter Junge. Ihm würde es nicht gefallen, wenn ein Transfer an einer überzogenen Summe scheitert.“

Unruhe vor dem U21-Finale sorgt für Kritik

Für Kritik sorgt das Timing der Transfergerüchte: Kurz vor dem Finale der U21-Europameisterschaft gegen England (2:3 n.V.) berichteten Medien über eine angebliche Einigung zwischen Bayern und Woltemade. DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig äußerte sich verärgert: „Ich hätte mir gewünscht, dass die Transferpolitik des FC Bayern nicht gerade dann öffentlich wird.“

Auf der Abschlusspressekonferenz vor dem Spiel wurde Woltemade fast ausschließlich zu seiner Zukunft befragt – Fragen, die laut UEFA-Reglement gar nicht erlaubt waren. Die Veranstaltung geriet zur Farce.

Matthäus vs. Hoeneß: Öffentlicher Schlagabtausch

Für zusätzlichen Zündstoff sorgt ein offener Konflikt zwischen Rekordnationalspieler Lothar Matthäus und Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß. Matthäus hatte in einem Interview erklärt, Woltemade sei ein idealer Bayern-Spieler und eine Ablöse zwischen 80 und 100 Millionen Euro angemessen. Hoeneß konterte mit persönlichen Angriffen und warf Matthäus vor, „nicht alle Tassen im Schrank“ zu haben.

Der Ex-Weltmeister ließ das nicht auf sich sitzen: „Ich bin Beleidigungen von Hoeneß gewohnt. Er lebt noch in seiner Welt und hat nicht verstanden, wie sich das Geschäft entwickelt hat.“

Bayern in der Zwickmühle

Die Bayern-Führung stellt sich geschlossen hinter Hoeneß. Präsident Herbert Hainer würdigte dessen Rolle im Klub, während Eberl deutliche Worte gegen externe Einflussnahme fand: „Preise wie auf dem Basar hochzutreiben, ohne die Interna zu kennen – das gehört sich nicht.“

Der Transferpoker spitzt sich zu. Woltemade besitzt in Stuttgart einen Vertrag bis 2028 ohne Ausstiegsklausel. Eine Einigung ist nicht in Sicht – doch Bayern bleibt interessiert. „Es gibt einen wirtschaftlichen Rahmen, den wir nicht überschreiten werden“, so Eberl. Wie dieser Konflikt endet, bleibt offen.

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen