Im Juni startet trotz fragwürdiger Stimmabgaben die Fußball-WM 2018 in Russland statt. Anders sieht es mit Katar aus. Dem Land droht der Entzug der Austragung des Turniers in 2022. Die FIFA will laut Informationen aus Saudi-Arabien im Spätsommer dieses Jahres eine entsprechende Entscheidung bekannt geben.
Von der FIFA wurden bereits die Vergabeverfahren geändert, nachdem die Vergabe der Weltmeisterschaften 2018 und 2022 in Katar unter skandalösen Umständen erfolgte. Künftig werden alle 211 Mitglieder über die Ausrichtung der WM abstimmen. Als das Votum für Russland 2018 und Katar 2022 ging, waren nur 24 Mitglieder des früheren Exekutivkomitees zur Stimmabgabe berechtigt. Da diese Abstimmungen allerdings nicht mit rechten Dingen abgelaufen sein sollen, hat es den Anschein, dass es noch weitere drastische Konsequenzen geben wird. Aus dem direkten Umfeld des saudi-arabischen Sport-Ministers Turki Al-Sheikh ist zu hören, dass es tatsächlich dazu kommen kann, dass Katar die Weltmeisterschaft 2022 entzogen wird.
Immer wieder war es zwischen Saudi-Arabien und Katar zu Konflikten gekommen und auch die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain und Ägypten hatten im vergangenen Sommer neben Saudi-Arabien eine Wirtschaftsblockade über Katar verhängt.
Über das Turnier 2022 heißt es nun aus Al-Sheikhs Kreisen, dass im September 2018 Katar die Austragungsrechte an der WM verlieren wird. England oder die USA sollen den Informationen des Ministers zufolge stattdessen als Ausrichter infrage kommen.
Noch ist nichts entschieden – aber WM in Katar soll größer werden
Noch ist also nicht klar, ob die WM in Katar stattfinden wird, aber das hindert die Südamerikaner nicht daran, mehr Startplätze zu fordern. Aktuell sind die Mitglieder des südamerikanischen Fußballverbandes CONMEBOL in Buenos Aires versammelt. Sie forderten auf dem Kongress, dass das Teilnehmerfeld der Fußball-Weltmeisterschaft erweitert wird und das früher als geplant.
Zehn Mitglieder der CONMEBOL forderten, dass bereits bei der WM 2022 in Katar mehr Mannschaften antreten. Vom Verbandspräsidenten Alejandro Domingues wurde ein entsprechender Antrag an den Verbandspräsidenten Alejandro Domingues an FIFA-Chef Infantin übergeben.
Vergrößerung der WM bereits in Planung
Von der FIFA ist eine solche Änderung bereits vorgesehen, aber diese soll erst 2026 in Kraft treten. Durch die Änderung würde Südamerika zwei weitere Startplätze erhalten. Bisher sind nur vier südamerikanische Teams bei der WM dabei und ein Fünfter kann durch interkontinentale Play-offs erreicht werden.
Dieser Antrag fügt der bereits fragwürdigen Episode um die umstrittene Wahl Katars als Gastgeber der WM 2022 hinzu. Sollte die Reform tatsächlich um vier Jahr vorgezogen werden, dann würde dies den Wüstenstaat vor organisatorische Probleme stellen. So würden sich die Spiele von 64 auf 80 erhöhen. Dabei handelt es sich um ein schwieriges Unterfangen, denn das Turnier wird im Winter ausgetragen und soll an nur 28 Tagen ausgespielt werden.