Im Spätherbst wird sich John Terry in einer hochdekorierten Fußballer-Karriere befinden, doch trotz seines Alters ist der 37-Jährige für den Zweitligisten Aston Villa ein wahrer Segen. Er schaffte es, den Traditionsverein als Kapitän bis zum Playoff-Finale gegen FC Fulham zu führen. Ein letztes Mal bekommt Chelsea-Legende Terry jetzt die Chance, auf die große Premier-League-Bühne zu kommen. Wenn er denn möchte.
Das Spiel ist mit Millionen behaftet, denn es geht um den Aufstieg in Englands oberste Spielklasse. John Terry, der für Aston Villa spielt, könnte das entscheidende Element der Mannschaft werden.
Ganze 22 Jahre lang war der Abwehrrecke das Aushängeschild des FC Chelsea, mit dem er zahlreiche Vereinstitel gewann und nicht nur in der näheren Region zur lebenden Legende wurde. Nun möchte Villa im Duell um den Aufstieg ebenfalls auf Terrys Führungsqualität setzen – wie schon zuvor in der ganzen Saison.
„Nicht nur auf dem Feld habe ich ihn gebraucht, denn dort liefert er noch immer starke Leistungen ab. Auch abseits des Platzes war er mir eine Hilfe“, sagte Villa-Manager Steve Bruce. „Die Einstellung und Atmosphäre innerhalb der Kabine hat sich dank ihm komplett verändert.“
Über lange Zeiten galten die Aston Villa Profis als labil und vermissten oft die richtige Einstellung. Terry aber stellt mit dem Waliser Chester nicht nur eine starke Innenverteidigung im Turnier dar, sondern lebt seinen Kameraden auch jeden Tag vor, was es heißt, ein wahrer Profi zu sein.
Terry als gutes Vorbild
Der Jungspieler Jack Grealish (22) zählt zu den Villa-Akteuren, die zum vielmaligen Nationalspieler aufschauen. „Für uns alle ist er ein Vorbild und schafft es, täglich mit gutem Beispiel voranzugehen“, sagte der offensive Mittelfeldspieler. „Von ihm konnten wir viel lernen, besonders in Bezug auf die Vorbereitung auf Spiele oder das Verhalten im Training.“
Dazu gehören auch ein professionelles Alltagsleben und die richtige Ernährung. „John nimmt keinen Alkohol mehr zu sich und hat einen Diät-Coach“, äußerte Steve Bruce über den Kapitän. „Er zeigte den Jungs, dass man nicht mehr jede Nacht durch Clubs ziehen kann. Zumindest nicht dann, wenn man Erfolg haben will.“
Daher ist wenig überraschend, dass Aston Villa Terry gerne noch ein Jahr bei sich sehen würde. Die Voraussetzung scheint ein Sieg im Relegationsfinale zu sein. Terrys Vertrag läuft Ende Juni aus, doch ein weiteres Jahr für die Premier League zu spielen, könnte er sich vorstellen. Gleichzeitig liegen wohl Offerten aus den USA und China vor.
Terrys Zukunft steht in den Sternen
Die Verantwortlichen aus Villa möchten die Entscheidung über seine Zukunft ganz den Kapitän überlassen. „Chelsea bleibt für immer mein Verein, doch bei Aston Villa hat man mich seit dem ersten Tag mit offenen Armen begrüßt“, sagte der 37-jährige Familienvater. „Ich hoffe, ich konnte ihnen etwas zurückgeben und habe die Zeit hier sehr genossen.“ Zugleich machte er deutlich, dass er sein ganzes Können geben wird, um die Saison im Relegationsfinale gegen Fulham noch einmal zu krönen. Damit wäre nicht nur ein weiterer Erfolg der beispiellosen Karriere Terrys besiegelt. Darüber hinaus würde auch Aston Villa in neue Reihen vorstoßen und stark daran wachsen. Zu wünschen ist es beiden, der Mannschaft und Terry.