Bayern möchten die Bundesliga Saison mit einem Heimsieg beenden

Der FC Bayern marschiert weiter durch die Fußball Bundesliga. Am 32. Spieltag setzten sich die Münchner in der heimischen Allianz Arena mit 4:1 gegen Eintracht Frankfurt durch. Wenige Tage vor dem wichtigen CL-Rückspiel gegen Real Madrid hat Bayern-Trainer Jupp Heynckes zahlreiche Stars geschont und vielen Nachwuchsspielern eine Chance gegeben. Mit Dorsch, Evina und Shabani feierten insgesamt drei Spieler gestern ihr Bundesliga-Debüt für den deutschen Rekordmeister. Für den zukünftigen Bayern-Trainer Niko Kovac und seine Eintracht war in München nichts zu holen.
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Christian Träsch und Ciprian Marica trafen. Die Führung durch Ivica Olic war schließlich bedeutungslos. Vor über acht Jahren gewann der VfB Stuttgart das letzte Mal beim FC Bayern München. Sollte diese Sieglos-Serie am Samstag gebrochen werden, könnte der Aufsteiger tatsächlich in die Europa League einziehen. Bei den Bayern warten sie gespannt auf eine Rückkehr von Manuel Neuer (32).

Die Bayern spielten bislang bereits 117 Mal in Pflichtspielen gegen den VfB Stuttgart. Nur gegen Hamburg (119) und Dortmund (121) kam es zu mehr Duellen. Der FCB konnte 76 Mal gewinnen. 20 Spiele endeten mit einem Unentschieden. Der VfB konnte 21 Spiele gewinnen. In der Hinrunde gewann der FC Bayern dank eines späten Tores von Thomas Müller mit 1:0 in Stuttgart. Der VfB spielte stark, scheiterte aber immer wieder an seinem Ex-Torwart Sven Ulreich, der zu diesem Zeitpunkt die Bosse immer mehr überzeugte. Stuttgart wurde noch von Hannes Wolf betreut.

Am 29. Januar 2018 übernahm schließlich Tayfun Korkut das Traineramt bei den Schwaben. Seitdem erleben die Stuttgarter eine Erfolgsgeschichte. Als Korkut übernahm, stand der VfB mit 20 Punkten aus 20 Spielen auf Rang 14 der Tabelle. Unter dem neuen Coach sammelten die Stuttgarter 28 Punkte aus 13 Spielen. Nur der FC Bayern schaffte mit 34 Punkten noch mehr. Die Konsequenz: Statt Abstiegskampf könnte es nun Europa League heißen.

Die Ausgangslage für den FC Bayern München

Der FC Bayern München führt mit 84 Punkten und 24 Punkten Vorsprung die Tabelle an und wird nach dem Stuttgart-Spiel die Meisterschale entgegennehmen. Die 100-Tore-Marke werden die Bayern wohl nicht mehr knacken. Derzeit liegen sie bei 91 erzielten Treffern. Besonders in der Rückrunde ballerten die Münchner drauf los (bislang 54 Tore). Für die Bayern geht es vor allem darum, vor dem DFB-Pokalfinale nicht aus dem Tritt zu kommen und sich einzuspielen. Das Spiel gegen die Frankfurter Eintracht im Berliner Olympiastadion ist für den Verein nach dem Champions-League-Aus das letzte große Spiel der Saison. Aller Voraussicht nach wird Manuel Neuer auch gegen Stuttgart nicht ins Tor zurückkehren. Fraglich, ob Bundestrainer Joachim Löw bei der Weltmeisterschaft auf einen Torwart setzen wird, der seit September keinerlei Wettkampfpraxis aufzuweisen hat.

Dass im Sturmzentrum wieder Robert Lewandowski (29) beginnen wird, scheint sicher. Nach seiner Auswechslung beim Sieg in Köln (3:1) hatte der Pole den Handschlag mit Trainer Jupp Heynckes verweigert. Der Stürmer war sauer, denn er wollte weitere Tore erzielen, um im „Golden-Shoe-Ranking“ von Europas besten Torschützen noch ein Wörtchen mitzureden. Außerdem steht Lewandowski mit 29 Treffern unmittelbar vor der 30-Tore-Marke. Den Torschützenkönig-Titel in Deutschland wird ihm zumindest nicht mehr zu nehmen sein. Der Zweitplatzierte im Ranking, Nils Petersen (29) vom SC Freiburg, liegt 14 Tore hinter Lewandowksi.

Die Ausgangslage für den VfB Stuttgart

Sollte der VfB Stuttgart auch gegen den FC Bayern München mutig agieren, dürften die Schwaben keineswegs chancenlos sein. Sie haben nichts zu verlieren und jetzt bereits mehr erreicht, als sie erhofften. Mit Trainer Korkut ist ihnen ein echter Glücksgriff gelungen. Genauso mit Winter-Transfer Mario Gomez (32). Der Nationalspieler war in der Winterpause vom VfL Wolfsburg zu seinem Jugendverein zurückgekehrt und erzielte bislang acht Treffer. Zuletzt schoss er die TSG Hoffenheim beim 2:0 mit einem Doppelpack im Alleingang ab. Stuttgart ist jedoch auch unter Korkut nicht für exzessives Tore schießen bekannt. Allerdings schaffte es der Trainer, die Defensive entscheidend zu stärken. Bislang fing sich das Team unter dem neuen Trainer erst neun Gegentore.

Nach 33 Spieltagen steht der VfB Stuttgart nun auf Rang acht der Tabelle. Ein einstelliger Platz ist jetzt bereits sicher. Der VfB kann nur noch von Borussia Mönchengladbach überholt werden. Sollte der FC Bayern München den DFB-Pokal gewinnen, würde auch der siebte Tabellenplatz für die Europa League reichen. Gewinnt Stuttgart in München, muss Frankfurt zwingend auf Schalke gewinnen, um den VfB nicht überholen zu lassen. Dann müsste auch RB Leipzig zumindest ein Unentschieden in Berlin holen, sonst würde der VfB gar noch auf Rang sechs klettern. Dies würde auch bei einem Unterschieden der Leipziger und einem Sieg des VfB mit vier Toren Unterschied geschehen. Ein aber eher unrealistisches Szenario. Sollten Frankfurt und Leipzig patzen, könnte der VfB mit einem Sieg in München also noch direkt in die Europa League einziehen.

Die Bayern sind klarer Favorit, aber…

Der FC Bayern München ist die unumstrittene Heim-Macht der Liga. In 16 Heimspielen gelangen 14 Siege und zwei Unentschieden – bei einem Torverhältnis von 55 zu 11. Die Bilanz des VfB auf fremden Plätzen lässt noch zu wünschen übrig: 16 Spiele, vier Siege, zwei Unentschieden, zehn Niederlagen – bei 14 zu 26 Toren. Die Statistik hat sich aber unter Korkut ebenfalls verbessert.

Der VfB fühlt sich zwar auf dem heimischen Rasen deutlich wohler (Platz drei der Heim-Tabelle). Dennoch haben sie in München nichts zu verlieren. Die Europa League wäre das i-Tüpfelchen auf eine überragende Saison. Fans und Experten waren skeptisch, als Tayfun Korkut als neuer Trainer präsentiert wurde. Doch der Erfolg gibt dem Deutsch-Türken und den Klub-Bossen recht.

Der FC Bayern ist am Samstag klarer Favorit. Dennoch dürfte es in der Bundesliga derzeit am ehesten der VfB Stuttgart sein, der den großen Bayern ein Bein stellen könnte. Heynckes könnte außerdem im Hinblick auf das Pokalfinale doch den ein oder anderen Star schonen. Wenn es Lewandowski mit seinem Ego-Trip übertreibt, könnte er sich im Spiel am Ende nur im Weg stehen.

Beim VfB geht es allerdings auch noch um persönliche Interessen. Stürmer Mario Gomez möchte sich unbedingt weiter für die WM in Russland empfehlen. Gegen Hoffenheim zeigte er, wie wenig ihn diese Ungewissheit belastet. Verteidiger-Ass Benjamin Pavard (22) möchte sich für Didier Deschamps für Frankreichs Nationalmannschaft empfehlen. Der Argentinier Santiago Ascacibar (21) wird im Saisonfinale nicht zum Einsatz kommen können, da er gegen Hoffenheim vom Platz flog. Gerüchten zufolge soll der rustikale Defensivmann gute Chancen besitzen, für Argentinien mit nach Russland zu fliegen.

Die Bayern gegen Stuttgart. Sollte es „normal“ laufen, dürfte der FCB dennoch locker gewinnen. Doch mit den Stuttgartern ist in der aktuellen Form zu rechnen – auch in München. Und vielleicht grüßen die Schwaben nach einer überragenden Rückrunde am Ende vom Europa-League-Platz.