Chinesischer Investor investiert Millionen in einen Berliner Viertligisten

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Foto: manseok / pixaybay (CCO)

Viktoria 1889 war einmal deutscher Meister. Sehr lange blieb es ruhig um den Klub aus Berlin. Nur wenige Monate zuvor stand der Regionalligist kurz vor dem Aus. Doch jetzt scheint ein Geldsegen auf den Klub herab zu regnen. Mit den Millionen aus China winkt ihnen eventuell eine rosige Zukunft.

Grund für die Millionen war die Zusammenarbeit mit einem Investor aus Hongkong. Man hat es offenbar geschafft, eine zweistellige Millionensumme zu verhandeln und damit für großen Wirbel beim Berliner Verein Viktoria 1889, aktuell in der Fußball-Regionalliga, zu sorgen. So schloss der Klub mit der Advantage Sports Union eine Vereinbarung ab, die eine langfristige Kooperation garantieren soll, hieß es aus den offiziellen Reihen des Viertligisten. Zuvor hatte es Berichte der Bild-Zeitung gegeben, dass Verhandlungen über einen Zehn-Jahres-Vertrag im Raum stünden, bei dem es um insgesamt 90 Millionen Euro geht.

Wenn sich eine Mannschaft über Wasser halten will, dann benötigt sie finanzielle Mittel. Ohne diese aus der Vierten Liga aufzusteigen und dauerhaft Leistung zu bringen, ist deutlich schwieriger. „Zweck der Vereinbarung soll daher eine lange Kooperation sein, welche die Wettbewerbsfähigkeit der Mannschaft, vor allem der 1. Herrenmannschaft, sichert und auch die fokussierte Verfolgung hoher sportlicher Ziele ermöglicht“, ließ der Klub verlauten. Im Vorfeld habe man sich intensiv überlegen müssen, wie es für Viktoria möglich sein kann, das Herrenteam effektiv und nachhaltig auf sportlicher Basis zu entwickeln.

„Beim Vorstand ist man sich einig, dass solche Ziele dauerhaft nicht etwa mit kurzfristigen Investoren erreicht werden können. Ebenso ist das Konzept von lokalen Sponsoren zu überdenken. Eine erfolgreiche Mannschaft erfordert professionelle Strukturen sowie eine Kooperation mit vielen starken, nicht regionalen und besonders internationalen Partnern.“ Weiterhin wollte man verfolgen, den Profibereich auszugliedern, hieß es aus dem Verein. „Auf diese Weise könnte man die Zukunft des Vereins sichern und auch eine langfristige Planungssicherheit ermöglichen“, erklärte Felix Sommer, Geschäftsführer von Viktoria.

Die ASU, mit welcher nun die Kooperation abgeschlossen wurde, operiert nicht nur weltweit, sie besitzt auch die Mehrheitsanteile am OGC Nizza, dem französischen Erstligisten, und stieg kürzlich auch bei Phoenix Rising FC, Mitglied der nordamerikanischen MLS, ein. „Ich finde es toll, zum Viktorianer zu werden“, meinte Alex Zheng aus dem Vorstand der ASU. Insgesamt scheint die Kooperation also vielversprechend zu sein, nun bleibt abzuwarten, welche konkreten Schritte man einleiten wird.

In der vergangenen Saison konnte Viktoria in der regionalen Liga Nordost den 13. Platz belegen. Der Stammverein blickt auf eine große Vergangenheit zurück, in den Jahren 1908 und 1911 war er deutsche Meister – somit kann berichtigterweise auf eine größere Zukunft gehofft werden. „Man kann aktuell an Hoffenheim und Leipzig beispielhaft sehen, was erreichbar ist, wenn sich Investoren einschalten und auch langfristig planen“, äußerte Harald Sielaff, zweiter Vorsitz Viktorias.

Erst in der vergangenen Winterpause sah es gar nicht gut aus für den Klub. Dadurch, dass Viktoria den Erwartungen nicht gerecht geworden war, teilte man den Spielern mit, dass jeder, der möchte, den Klub verlassen kann. Spieler wie Karim Benyamina machten auch Gebrauch davon. Sollte es tatsächlich zu einer Investition von 90 Millionen Euro kommen, werden in Zukunft wahrscheinlich ganz andere Namen das Stadion am Ostpreußendamm in Berlin erfüllen.