Das Ziel wurde erreicht, trotz letzter Kraft. Sogar das 1:3 (0:1) gegen den direkten Konkurrenten Hoffenheim hat Borussia Dortmund nicht daran hindern können, in der kommenden Saison in der Champions League zu spielen. Zum Super-Gau, also dem Abrutschen auf den fünften Tabellenplatz, hat am Ende bloß ein Gegentor gefehlt.
Aufgrund von Verletzungen und Sperren hatte Peter Stöger die Abwehr des BVB in seinem wahrscheinlich letzten Spiel auf Dortmunds Bank vollkommen umbauen müssen. Entsprechend unsicher verteidigten die Gäste über große Teile der Partie. Dennoch hatte der in die Mannschaft zurückgekehrte Raphael Guerreiro eine gute Chance zur Führung, zumal auf der anderen Seite Andrej Kramaric aus einer aussichtsreichen Situation scheiterte. Als Roman Bürki einen schweren Fehler beging, indem er den Ball so schlampig annahm, dass er anschließend vor die Füße Kramarics rollte. Der Kroate schoss flach ins Eck und erzielte die Führung. Doch nachdem Schürrle etwas später eine riesige Chance zum Ausgleich vergab, begann das große Zittern beim BVB.
Etwa 15 Minuten später konnte Marco Reus für Aufatmen sorgen. Nach einem Alleingang von Sancho schoss er den Ball zum Ausgleich ins Tor. Keine fünf Minuten später brachte Szalai Hoffenheim aber wieder in Führung. Nach einem weiteren Bürki-Patzer erzielte Pavel Kaderbek sogar das 3:1. Alles Tore, die den Kraichgauern Millionen bringen.
Leipzig – Hertha
Nach den letzten durchschnittlichen Ergebnissen schaffte der RB Leipzig endlich die ersehnte Punktlandung bei Hertha. Mit dem 6:2 schafften die Sachsen den erhofften Einzug in das internationale Geschäft, nämlich die Europa League – eine Forderung, die Sportdirektor Rangnick letztlich sehr energisch vorgetragen hatte.
Pal Dardai, Hertha-Coach, hatte vorab auch eine deutliche Kampfansage formuliert. „Ich möchte eine Mannschaft mit positiver Mentalität sehen. Das letzte Spiel ist für mich sehr wichtig, weil ich dann das Gefühl habe, die Fans würden glücklich nach Hause fahren und auch nächstes Jahr wiederkommen.“ Doch dieser Wunsch löste sich schnell in Luft auf.
Denn sofort zu Beginn hagelte es Gegentore von Leipzig. In der zweiten Minute traf Upamecano, der Ausgleich kam in Minute vier von Ibisevic, Lookman brachte in der achten Minute wieder die Führung für Leipzig.
Bei den herrschenden sommerlichen Temperaturen kochten die Emotionen der über 50.000 Zuschauer schnell auf. Nur die Berliner Zufriedenheit war dahin, nachdem Augustin für Leipzig in Minute 22 das 3:1 schoss. Auch dem Hertha-Keeper kommt an der Stelle eine tragende Schuld zu, denn dieser fabrizierte mit „Butterfinger“ fast schon ein Eigentor. Nach der Halbzeit trafen noch Werner, Augustin, Bruma für Leipzig und Kalou für Berlin.
Hannover – Leverkusen
Es standen ungefähr 30 Millionen Euro auf dem Spiel, welche mit der Champions League Qualifikation verbunden sind. Nach drei Spielen ohne Tor traute fast niemand Leverkusen einen Sieg gegen Hannover zu. Am Ende stand es 3:1, also drei Tore zu wenig für die Königsklasse. Diese wären gegen die Hannoveraner noch drin gewesen. Alario konnte zweimal für Bayer treffen, Brandt schoss das 3:0. Das Glück blieb Bayer an diesem Tag aber fern: Wendell verfehlte einen Elfmeter, ein weiterer wurde nach dem Videobeweis zurückgenommen, am Ende traf Füllkrug.
Stuttgart – Bayern
Dieses Spiel war wichtig, zwar sportlich wertlos, aber essenziell für die Stimmung und damit für das kommende Finale gegen Eintracht Frankfurt. „Wir möchten mit einem positiven Gefühl nach Berlin kommen“, sagte Hasan Salihamidzic.
Nimmt man die Worte von Münchens Sportdirektor ernst, so scheint der 19. Pokalsieg keine Selbstverständlichkeit mehr zu sein. Denn die Partie gegen Stuttgart schlug den Meisterbayern auf ihr Gemüt. Verdient konnte der VfB mit 4:1 gewinnen und darf nun als die zweitbeste Rückrundenmannschaft auf eine Teilname in der Europa League hoffen. Dafür aber müssen die Bayern genau den besagten 19. Titel gewinnen, da Frankfurt sonst den dritten Tabellenplatz bekäme.