DFB-Pokal-Finale: Felix Zwayer steht im Mittelpunkt der Bayern-Kritik

Felix Zwayer
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Bayern München schafft es nicht, das DFB-Pokalfinale gegen Frankfurt zu gewinnen. Unter anderem auch, weil Felix Zwayer ihnen trotz des Videobeweises keinen Strafstoß zusichert.

Nach dem Spiel kommt es zu verbalen Attacken der Münchner gegen Zwayer. Was hätte es sonst werden sollen, wenn nicht das Triple, in der nun für den Bayern zu Ende gehenden Saison? Geschafft haben sie leider nur das Single, nachdem sie in der Champions League gegen Real Madrid im Halbfinale ausgeschieden sind und nun auch im Pokalendspiel gegen Eintracht Frankfurt verloren haben. Es bleibt nur die Meisterschaft mit all dem angestauten Frust.

Vor allem hat die Niederlage im Endspiel Enttäuschung und Wut freigelegt. Wie auch gegen Real finden sich die Gründe des Scheiterns im Strafraum der Gegner. Den Münchnern fehlt es nicht nur an Effizienz. Sie haben zusätzlich ihren Mythos verloren. Der Bayern-Dusel ist vorbei. Mittlerweile müssen die Profis aus München sogar einsehen, dass Fehlentscheidungen des Schiedsrichters auch zu ihren eigenen Ungunsten ausfallen können. So war es jedenfalls in der 4. Minute der Nachspielzeit, als Kevin-Prince Boateng aus Frankfurt Javi Martinez elfmeterreif zu Boden warf. Die Aktion blieb ohne Folge.

Selbst nach der Spielunterbrechung und einem Studium des Videos änderte der Schiedsrichter Felix Zwayer seine Meinung nicht. Verständlicherweise waren die Bayern außer sich, schimpften und gestikulierten. Sowohl auf dem Platz als auch in der Kabine. Denn es war dieser fehlende Pfiff, der sie um den Strafstoß und damit womöglich auch um die Verlängerung und damit den Pokalsieg brachte.

„Diese Entscheidung kann ich einfach nicht nachvollziehen. Man konnte den Schlag eindeutig hören. Er wurde klar am Fuß getroffen. Lächerlich!“, sagte Sven Ulreich und kündigte Konsequenzen an: „Dann brauchen wir den Videobeweis eigentlich auch nicht, wenn der Schiedsrichter es vorzieht, an seinem Geburtstag Geschenke zu verteilen.“

Niko Kovac, der Trainer aus Frankfurt nahm es jedenfalls an: „Videobeweise können schwierig sein, heute ist die Entscheidung zu unseren Gunsten ausgefallen. Natürlich freut mich das. Beim zweiten Videobeweis hätte es durchaus zum Elfmeter kommen müssen. Das Glück der Tüchtigen war heute nun mal auf unserer Seite.

Tatsächlich dürfte Felix Zwayer seinen 37. Geburtstag nicht mehr vergessen, so klar lag er in der entscheidenden Szene des Spiels daneben. „Ganz eindeutig hat er ihm gegen den Fuß getreten. Ich habe die Szene jetzt mehrmals im Fernsehen angeschaut, völlig klar, dass es sich um einen Elfmeter handelt“, regte sich Hasan Salihamidzic, Bayerns Sportdirektor, auf und stellte das Foul sogar noch mal in den Katakomben nach: „Gut, der Schiri hat es nicht so gesehen wie ich, das ist halt sein Beruf. Irgendwas wird er sich schon gedacht haben. Ärgerlich ist es auf jeden Fall.“ Thomas Müller benannte das Ganze bloß als krönende Szene am Schluss, wo man nicht weiß, was der Videobeweis eigentlich soll.

Die Bayern wollen nicht als schlechter Verlierer dargestellt werden

Müller räumte außerdem mit einem anderen Diskussionsthema auf. Er ist nämlich nicht der Meinung, dass sich seine Mannschaft bei der Pokalverleihung als schlechte Verlierer gezeigt hätten, indem sie nach dem Erhalt der Medaillen sofort in die Kabinen verschwunden sind. Müller sieht darin keine Respektlosigkeit gegenüber den Profis aus Frankfurt.