DFB-Präsident Reinhard Grindel kritisiert den zu häufigen Einsatz des Video-Beweises

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Die Einführung des Video-Beweises in der Fußball Bundesliga in der vergangenen Saison hat für viel Aufsehen bei den Fans, Spielern und Vereinen geführt. Nun hat sich auch DFB-Präsident Reinhard Grindel dazu geäußert und im Interview mit der Sport BILD betont, dass der Video-Beweis zu häufig zum Einsatz gekommen sei. Zudem wünscht sich Grindel, dass dieser in Zukunft deutlich gezielter und weniger eingesetzt wird.

Eigentlich hatten sich die Fußball-Funktionäre in Deutschland mit der Einführung des Video-Beweises erhofft, dass mehr Klarheit und Transparenz in den deutschen Profi-Fußball einzieht. Blickt man jedoch auf die vergangenen knapp 12 Monate zurück wird schnell klar, dass der Video-Beweis kein deutliche Verbesserung herbeigeführt hat, im Gegenteil, die Verwirrung und der Ärger und Frust sind durch den virtuellen Schiedsrichter-Assistenten deutlich angestiegen.

Nun hat sich auch DFB-Präsident Reinhard Grindel zu der Thematik geäußert und den Video-Beweis kritisiert, genauer gesagt hat Grindel den zu häufigen Einsatz des Assistenten bemängelt.

Reinhard Grindel: Video-Beweis nur bei offensichtlichen Fehlern

Erst vor wenigen Wochen stand der Video-Beweis, zum wiederholten Male in der abgelaufenen Saison, in der öffentlichen Kritik. Im DFB-Pokal-Finale zwischen dem FC Bayern und Eintracht Frankfurt gab es in der Nachspielzeit eine strittige Szene im Frankfurter-Strafraum, die nach Einschätzung der Fans zu einem klaren Foulelfmeter für die Bayern hätte führen müssen. Doch Schiedsrichter Felix Zwayer hat sich trotz Unterstützung des Video-Beweises gegen einen Strafstoß entschieden. Solche Szenen gab es in der Bundesliga Saison 2017/18 laut DFB-Präsident Reinhard Grindel zu häufig, der 56-jährige fordert einen reduzierten Einsatz der Technik: “Es muss deutlich sein, dass wirklich nur bei klaren und offensichtlichen Fehlern, bei denen jeder Schiedsrichter zu einem anderen Ergebnis kommen würde, der Video-Assistent eingreift und eine Korrektur anregt.” Demnach würde der Video-Beweis laut Grindel zu häufig zum Einsatz kommen: “Die Latte, wann der Video-Assistent aktiv wird, liegt durch das IFAB-Protokoll sehr hoch – höher als es mancher Video-Assistent in der Bundesliga in der letzten Saison erkannt hat.”