Zehn Jahre ist es inzwischen her, dass Jürgen Klinsmann als Trainer beim FC Bayern München anheuerte. Was als revolutionärer Schritt verkauft wurde, entpuppte sich schnell als großes Missverständnis. Klinsmann wurde noch vor dem Ende seiner ersten Saison als Bayern-Coach gefeuert und übernahm danach die Nationalmannschaft der USA. In einem aktuellen Interview äußerte sich der ehemalige Bundestrainer nun auch zur Situation beim FC Bayern.
Die Legende geht so: Als die Bayern vor der Saison 2008/2009 auf Trainersuche waren, blieben schließlich zwei Kandidaten übrig, die beide auf den Vornamen “Jürgen” hörten. Die Bayern entschieden sich für den klangvolleren Namen und verpflichteten Jürgen Klinsmann, der zuvor zwar noch nie eine Vereinsmannschaft trainiert hatte, nach der WM 2006 aber fast schon das Image eines Wunder-Trainers hatte. Der andere Jürgen – mit Nachnamen Klopp – landete bei Borussia Dortmund. Das Ende ist bekannt: Klinsmann wurde bei Bayern vom Hof gejagt, Klopp begründete die erfolgreichste Ära der Dortmunder Vereinsgeschichte.
Klinsmann zu Bayern: “Bin befangen”
Im Interview mit der Stuttgarter Zeitung wurde Klinsmann nun unter anderem zur peinlichen Pressekonferenz der Bayern-Bosse befragt. Aus Angst vor allzu reißerischen Schlagzeilen hielt sich der 54-Jährige zunächst ein wenig bedeckt: “Ich habe das mitbekommen und mache mir natürlich meine eigenen Gedanken. Aber da bin ich etwas befangen, denn wenn ich jetzt etwas über die Bayern sagen würde – egal in welche Richtung – dann käme ein schönes Echo. Da halte ich mich lieber raus.”
Einen kleinen Seitenhieb in Richtung seines ehemaligen Arbeitgebers konnte Klinsmann sich dann aber doch nicht verkneifen: “Es gab viele Probleme, weil ich ganz andere Ideen als die Führung hatte und ich auch einiges schlucken musste.”
Rückkehr nach Deutschland möglich
Aktuell ist Klinsmann nach eigener Aussage auf der Suche nach einer neuen Aufgabe im Profifußball. Vor der WM in Russland hätten einige Teilnehmer bei ihm angefragt und einen Trainerjob in Aussicht gestellt. Klinsmann sagte aber allen Verbänden ab, “da keines dieser Teams die Perspektive Viertelfinale geboten hätte.” Überraschend ist, dass der Weltmeister von 1990 sich auch wieder eine Tätigkeit in Deutschland vorstellen kann: “Meine Tochter geht im nächsten Sommer an die Uni, ich bin also familiär nicht mehr so an Kalifornien gebunden. Ich bin für alles offen und kann mir auch eine Rückkehr nach Europa oder Deutschland vorstellen.”
Werden beim VfB Stuttgart bald Jobs frei?
Diese Aussage wird man vor allem beim VfB Stuttgart aufmerksam verfolgt haben. Denn Klinsmann wurde in den vergangenen Jahren immer wieder mit seinem Heimat- und Herzensverein in Verbindung gebracht. Zumal es sportlich alles andere als rund läuft beim VfB. Sollte sich der Negativtrend weiter fortsetzen, stünde wohl nicht nur der neue Trainer Markus Weinzierl zur Disposition – sondern auch Sportdirektor Michael Reschke.
Top-Spiel am Samstagabend: Hoffenheim gegen Stuttgart
Am Samstag muss der VfB Stuttgart nach Hoffenheim – beim Top-Spiel ab 18:30 Uhr ist der VfB klarer Außenseiter. Der Top-Buchmacher Betsson bietet für einen Auswärtssieg der Stuttgarter die sensationelle Quote von 5,45.