Kann man auf die WM-Auslosung wetten?

Simon Schneider | am: 21.11.25
Die deutsche Mannschaft wird bei der WM-Auslosung als einer der Gruppenköpfe gesetzt sein.

Die Vorfreude auf die WM 2026 steigt spürbar. Ein Großteil der Startplätze ist bereits vergeben, einige Nationen kämpfen noch in den Playoffs um die letzten Tickets. Während Fans auf die Gruppenauslosung am 5. Dezember 2025 warten, stellt sich vielen auch eine spezielle Frage: Kann man eigentlich auf die Auslosung selbst wetten? Also darauf, welche Teams in welchen Gruppen landen, bevor überhaupt eine Kugel aus der Lostrommel gezogen wird?

Die kurze Antwort: In Deutschland so gut wie ausgeschlossen. International allerdings nicht völlig unmöglich.

Der Stand vor der Auslosung

Für die Endrunde sind bereits über vierzig Teams qualifiziert, der Rest wird in mehreren Playoff-Spielen ermittelt – unter anderem in Europa, wo noch namhafte Nationen um die letzten Startplätze kämpfen. Die endgültige Zusammensetzung der Teilnehmer wird erst kurz vor der Auslosung feststehen.

Die Ziehung wird in den USA stattfinden und traditionell in vier Lostöpfe aufgeteilt: jeweils sortiert nach Ranglistenpositionen, Kontinenten und sportlichen Kriterien. Erst dann wird ersichtlich, welche Gruppen echte „Hammergruppen“ werden und wo sich Favoriten vielleicht über ein leichteres Los freuen dürfen.

Wetten rund um die WM – aber nicht auf die Auslosung

Sportwetten zur Weltmeisterschaft gehören längst zum Standard. Typische Langzeitwetten existieren schon Monate oder sogar Jahre vorher:

  • Wer wird Weltmeister?
  • Welche Teams überstehen die Gruppenphase?
  • Wie weit kommt ein bestimmtes Land?
  • Wer gewinnt seine Gruppe?

All das gehört zu den klassischen Wettmärkten, die nahezu überall erhältlich sind. Aber die Auslosung selbst fällt dabei aus dem Raster.

Wetten auf die WM-Auslosung kaum möglich

In Deutschland regulierte Wettanbieter konzentrieren sich auf Sportereignisse, bei denen Leistung, Statistik und sportlicher Wettbewerb im Mittelpunkt stehen. Eine Auslosung hingegen ist ein reines Zufallsereignis ohne sportliche Komponente – und damit für den regulierten Markt wenig attraktiv.

Hinzu kommt:

  • Solche Märkte wären schwer kalkulierbar, weil es unzählige mögliche Kombinationen gibt.
  • Regulierungsbehörden bevorzugen Wetten, bei denen sportliche Leistung eine Rolle spielt.
  • Reine Zufallsereignisse gelten oft als Graubereich, den viele Anbieter bewusst meiden.

Aus all diesen Gründen gibt es praktisch keine Option, in Deutschland legal auf die Zusammensetzung einer WM-Gruppe vor der Ziehung zu wetten.

Internationale Märkte: theoretisch möglich – praktisch selten

Abseits des deutschen Marktes sieht es etwas anders aus. Internationale Plattformen sind teils weniger streng reguliert und grundsätzlich offener für ungewöhnliche Wettmärkte. Dort tauchen vereinzelt auch Wetten auf Auslosungen auf, etwa in Form von:

  • „In welche Gruppe kommt Team X?“
  • „Welche Teams landen zusammen in Gruppe A?“
  • „Kommt Nation X mit einer Mannschaft aus Europa in eine Gruppe?“

Diese Angebote sind jedoch selten, und selbst wenn sie existieren, verschwinden sie oft schnell wieder oder werden erst sehr kurzfristig bereitgestellt. Der Grund ist einfach: Der Aufwand, solche Märkte statistisch sauber zu gestalten, ist hoch – und die Nachfrage ist meist gering.

Ist die WM-Auslosung für Wettanbieter überhaupt interessant?

Für Anbieter ist der Reiz überschaubar, denn:

  • Es gibt kaum historisches Datenmaterial.
  • Die Ergebnisse hängen ausschließlich vom Los ab, nicht von Form oder Marktbewegungen.
  • Manipulationstheorien rund um Auslosungen tauchen immer wieder auf – was Anbieter zusätzlich vorsichtig macht.
  • Die Gewinnmargen sind schwer zu kalkulieren, weil es extrem viele mögliche Konstellationen gibt.

Für Wettkunden wiederum ist es meist attraktiver, nach der Auslosung einzusteigen, wenn die Gruppen feststehen und erste Einschätzungen zur Turnierarchitektur möglich sind. Dann entstehen plötzlich spannende Szenarien: Todesgruppen, Glücksläufe, brisante Duelle.

Fazit: Wetten auf die WM-Auslosung? Theoretisch ja – praktisch kaum

  • In Deutschland: so gut wie ausgeschlossen.
  • International: vereinzelt möglich, aber selten, unübersichtlich und nicht immer empfehlenswert.
  • Am sinnvollsten: auf Märkte nach der Auslosung setzen, wenn klar ist, welche Gruppen tatsächlich entstanden sind.

Die Auslosung bleibt also vor allem ein Event für Fans, Analysten und Medien – weniger für Wettfreunde, zumindest was direkte Tipps auf den Ausgang der Ziehung betrifft.

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen