Karl-Heinz Rummenigge kritisiert DFB-Präsident Reinhard Grindel

Karl-Heinz Rummenigge
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Die Kritik an DFB-Präsident Reinhard Grindel ist in den vergangenen Tagen etwas verstummt, dennoch ist der Druck auf den 56-jährigen nach wie vor groß. Nun hat sich FCB-Boss Karl-Heinz Rummenigge zu Grindel geäußert und diesen im Rahmen eines Interviews mit der Sport BILD kritisiert. Rummenigge war Grindel Populismus vor, wollte sich zum Thema Rücktritt jedoch nicht wirklich äußern.

Der Deutsche Fußball-Bund steckt derzeit in einer echten Krise, sowohl sportlich betrachtet aber auch mit Blick auf die Führungsebene. Das desaströse Abschneiden bei der WM 2018 mit dem Vorrunden-Aus, sowie die Affäre rund um Mesut Özil haben dem DFB in den letzten Wochen deutlich geschadet. Im Mittelpunkt der Kritik steht allen voran Präsident Reinhard Grindel. Dieser wurde nicht nur von Özil scharf attackiert, sondern wird auch von ehemaligen Nationalspielern, Funktionären und Medien für dessen Verhalten kritisiert. Nun hat sich auch erstmals Karl-Heinz Rummenigge in der Öffentlichkeit zu Grindel geäußert und diesen ebenfalls scharf attackiert.

Rummenigge: Ein Fußballpräsident muss über den Dingen stehen

Im Interview mit der Sport BILD verriet Karl-Heinz Rummenigge, dass er eigentlich ein gutes Verhältnis zu DFB-Präsident Reinhard Grindel hat. Wenige Sätze später holte Rummenigge dann jedoch zur Kritik aus. Laut dem Bayern-Boss fehlt es dem DFB aktuell an der nötigen Führung von ganz oben: “Die Nationalmannschaft muss bestens geführt werden – nicht nur vom Trainer und vom Sportdirektor, sondern auch von ganz oben.” Zudem betonte Rummenigge, dass der Ex-Politiker Grindel gerne mal zum Populismus neige.

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Rummenigge wirft DFB-Präsident Reinhard GrindelPopulismus vor https://t.co/v3wdhh2MVb

— Birgit Scheerenberge(@scheerenberger) 1. August 2018

Wenig gefallen findet Rummenigge auch an den Aktivitäten von Grindel in den sozialen Medien, allen voran auf Twitter: “Sein Twittern irritiert die gesamte Fußballbranche. Ein Fußballpräsident muss über den Dingen stehen, wie das bei Franz Beckenbauer immer der Fall war.” Rummenigge nannte auch ein ganz konkretes Beispiel, das Foto von Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Erdogan, dass in den letzten Monaten für heftige Diskussionen in Deutschland gesorgt hat: “Das Bild war zehn Minuten auf dem Markt, da wurde von Grindel auch schon gezwitschert. Da musst du auch einmal abwarten, dich intern abstimmen, diskutieren.”

Es gibt viele Stimmen die einen Rücktritt von Reinhard Grindel fordern und das so schnell wie möglich. Darüber wollte sich Rummenigge nicht konkret äußern. Dieser betonte, dass es in den kommenden Wochen “wichtigere” Aufgaben gäbe: “Jetzt ist es in den nächsten Wochen erst einmal wichtig, die Kräfte zu bündeln, damit Deutschland die EM 2024 bekommt. Das würde dem deutschen Fußball sehr helfen.” Es wird spannend zu sehen ob und wie Grindel auf die Kritik von Rummenigge reagiert.