ManU-Coach Mourinho teilt aus – und ist nun erster Rauswurf-Kandidat

Jose Mourinho
Abb. Jose Mourinho

José Mourinho teilt mal wieder aus! Nach der 1:4-Testspielniederlage gegen den FC Liverpool gab der Trainer von Manchester United verbal Vollgas. Aufgrund der Unruhen ist der Portugiese nun der Top-Favorit auf die erste Trainerentlassung der neuen Saison in England.

Die Vorbereitung bei Manchester United läuft alles andere nach Plan. Das ist auch “The Special One” bewusst. Doch die Schuld dafür sucht der 55-Jährige mal wieder bei anderen. Fakt ist: Etliche Spieler fehlen Mourinho aktuell noch, aufgrund der Weltmeisterschaft und Verletzungen. Außerdem zeigte sich der Portugiese unzufrieden mit der Transferpolitik seines Klubs. Mourinho ist verärgert, da er seine Wunschspieler offensichtlich nicht bekommt.

“Ich habe dem Klub eine Liste mit fünf Namen vor ein paar Monaten gegeben und werde abwarten, ob es möglich ist, einen dieser Spieler zu bekommen”, so der Coach. United-Chef Ed Woodward und Coach José Mourinho sollen aktuell keine besonders gute Beziehung pflegen. Medienberichten zufolge ist Woodward nicht bereit, noch mehr Geld für den exzentrischen Coach locker zu machen. Bislang hat Manchester Fred (59 Millionen Euro, Schachtjor Donezk), Diogo Dalot (22 Millionen Euro, FC Porto) und Ersatzkeeper Lee Grant (1,7 Millionen Euro, Stoke City) verpflichtet. Mourinho möchte angeblich Englands Nationalspieler Harry Maguire und Kolumbiens WM-Star Yerry Mina verpflichten. Allerdings soll der Coach erst Spieler verkaufen, ehe neue Stars verpflichtet werden können. Bereits am 9. August schließt das Transferfenster in England. In Deutschland läuft es noch bis 31. August.

Laut Wettanbieter “Betfair” ist der Portugiese derzeit heißester Anwärter auf den ersten Trainerrauswurf der Spielzeit. Allerdings haben auch Cardiffs Neil Warnock, Southamptons Mark Hughes und Watfords Javi Gracia eine Quote von 6:1. Aus dieser Reihe dürfte aber nur Mourinho mit seinem Team um den Ligatitel kämpfen.

Mourinho machen nicht nur die potentiellen Transfers Sorgen. Aktuell fehlen dem Portugiesen noch 17 Spieler. Neun sind derzeit verletzt, acht befinden sich noch im WM-Urlaub. Mourinho hat seine WM-Fahrer sogar bereits gebeten, früher aus dem Urlaub zurückzukehren. Die Engländer Marcus Rashford und Phil Jones sollen der Bitte bereits nachgekommen sein. “Ich hoffe, dass weitere Spieler das tun werden, was Rashford und Jones beschlossen haben”, so der Portugiese. “Und zwar ein bisschen früher zurückzukommen und dem Team zu helfen, denn sonst sind wir zu Beginn der Saison in Schwierigkeiten.” Damit sind vor allem auch die Superstars Paul Pogba (mit Frankreich Weltmeister), Romelu Lukaku und Marouane Fellaini (mit Belgien Dritter) und die englischen Profis (WM-Vierter) gemeint.

Schlechter Verlierer Mourinho bringt sein Team gegen sich auf

Unmittelbar nach der 1:4-Pleite gegen Klopps Liverpool zeigte sich Mourinho erneut als schlechter Verlierer. Die atemberaubende Kulisse im Stadion in den USA (101.000 Zuschauer) kommentierte er mit folgenden Worten: “Die Atmosphäre war gut, aber an ihrer Stelle wäre ich nicht gekommen. Ich hätte kein Geld dafür ausgegeben, diese beiden Mannschaften zu sehen.” Über den Schiedsrichter, der Liverpool zwei Elfmeter zusprach, sagte er: “Die Schiedsrichter kamen durch ein Versehen. Der Baseball-Verband hatte sie angerufen, und sie dachten, es sei ein Baseball-Match. Dann mussten sie feststellen, dass es um Soccer geht.”

Auch die Stimmung im Team ist derzeit sehr angespannt. “Das ist nicht meine Mannschaft, nicht einmal 30 Prozent meiner Mannschaft”, so ein angefressener Mourinho nach der Pleite gegen Liverpool. “Die Hälfte dieser Spieler wird am 9. August nicht hier sein. Wir spielen hier nicht, um uns zu verbessern. Wir spielen hier nur, um zu überleben und einige sehr hässliche Ergebnisse zu bekommen.” Die derzeitige Mannschaft, darunter viele Ersatz- und Jugendspieler, hat die Worte Mourinhos erwartungsgemäß nicht gut aufgenommen.

Quoten hin oder her: Manchester United und José Mourinho wird eine schwere Saison bevorstehen. Erwartet wird nichts anderes als mindestens einer der großen Titel (englischer Meister, Champions League). ManU bestreitet am Freitag, 10. August das Eröffnungsspiel gegen Leicester City (21.00 Uhr).