Man merkt es beim Einkauf im Supermarkt, beim Tanken, wird es merken, beim Blick auf die nächsten Gas- und Stromrechnungen: Die Preise steigen, wir haben Inflation. Was kann man tun, um der permanenten Geldentwertung zu entgehen oder ihr wenigstens in Teilen entgegenzuwirken? Die gängige Strategie wäre die Geldanlage in wertstabile Vermögenswerte wie Immobilien, Aktien, eventuell Edelmetalle oder dergleichen. Das ist aber gerade in der gegenwärtigen Situation gar nicht so einfach. In vielen Regionen Deutschlands sind bei den Immobilienpreisen die Fantasien nach oben ausgereizt, mancherorts erwartet man ein Platzen von Immobilienblasen. Durch die steigenden Zinsen wird der Erwerb einer Immobilie derzeit nicht günstiger. Der Aktienmarkt ist derzeit volatil wie nie, nicht wenige Experten rechnen mit einem zeitnahen Crash. Alles in allem genug Gründe, über eine Alternative nachzudenken, die im ersten Moment verrückt klingt: Sportwetten als Kapitalanlage.
Sind denn Sportwetten nicht reine Glückssache, möchte man einwenden. Nicht unbedingt. Natürlich spielt auch Glück immer eine Rolle. In erster Linie geht es aber um Wahrscheinlichkeiten, nach denen die Buchmacher schließlich auch ihre Wettquoten berechnen.
Hier kann man also Statistiken auswerten und Informationsvorsprünge über Teams und Spieler ausnutzen, um mit guter Wahrscheinlichkeit regelmäßig in der Gewinnzone zu landen. Freilich gilt es einige Dinge zu beachten, auf die wir im Folgenden hinweisen wollen.
Unterschiede zwischen Sportwetten und klassischen Anlageformen
Ein grundlegender Unterschied zwischen der Anlage in Vermögenswerten und Sportwetten ist, dass Vermögenswerte, wie der Name andeutet, einen Wert an sich haben.
Das gilt aber auch nur bedingt. Der Wert einer Immobilie oder Aktie kann steigen und fallen, und das mitunter drastisch und in nicht immer vorhersehbarer Weise.
Der Kauf eines Wertpapiers oder einer Immobilie als Kapitalanlage ist per se keine Investition, sondern eine Spekulation. Man spekuliert auf steigende oder fallende Preise. Und da kann man sich sehr wohl irren, ebenso wie bei der Wette auf ein Fußballergebnis.
Das Zauberwort beim Wetten heißt Information
Zu beachten ist, dass man bei Wetten auf Sportergebnisse gegen den Buchmacher spielt, der die entsprechende Gewinnquote festlegt.
Der Wettanbieter nutzt Informationen über die Mannschaft, einzelne Spieler, Statistiken, um Wahrscheinlichkeiten einzuschätzen. Mit den besseren Informationen kann man den Buchmacher unter Umständen schlagen.
Und was das angeht, ist man im Sportwettenbereich sogar deutlich besser dran als der Privatanleger an der Aktienbörse. Informationen über die Situation einer Fußballmannschaft sind in weit höherem Maße öffentlich zugänglich als Informationen über ein aktiennotiertes Unternehmen.
Was bei Sportwetten noch zu beachten ist
Information ist also die halbe Miete, Disziplin die andere Hälfte. Setzten Sie sich klare Regeln, halten Sie eigene Einsatzlimits ein, tätigen Sie niemals Wetten in emotionalisiertem Zustand.
Wetten Sie konservativ, mit kleinen Einsätzen. Setzen Sie nur Geld, das für sie verzichtbar ist.
Der Statistiker Michael Monka von der Universität Bochum sieht Sportwetten ansonsten als robuste Art, Geld zu verdienen. Wer geringe Risiken eingehe, sich immer auf dem neuesten Stand halte und seine Einzelwetten breit streue, werde auf Dauer gewinnen, so Monka.
Fazit: Sportwetten kommen bedingt als „Kapitalanlage“ infrage
Sportwetten sind keine Kapitalanlage im eigentlichen Sinne. Die Wette ist kein Vermögenswert und bleibt immer risikobehaftet. Die todsichere Wette gibt es nicht.
Mit der richtigen Herangehensweise lässt sich jedoch mit Sportwetten auf lange Sicht eine Rendite von fünf Prozent oder mehr erzielen. Ein passives Nebeneinkommen, das gerade in Zeiten der Inflation nicht zu verachten ist.