Beim Weltcup-Slalom in Alta Badia steht Linus Straßer vor einer anspruchsvollen Aufgabe. Nach dem ersten Lauf auf der traditionsreichen Gran Risa liegt der Münchner deutlich zurück und muss im zweiten Durchgang eine große Aufholjagd starten, um noch in den Kampf um die Spitzenplätze eingreifen zu können.
Straßer rangiert nach Lauf eins mit 1,36 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Olympiasieger Clément Noël lediglich auf Rang 19. Auch der Abstand zur Medaillenregion ist beträchtlich: Zum drittplatzierten Schweizer Weltmeister Loïc Meillard fehlen dem Deutschen 1,10 Sekunden.
Kritik an der Piste
Mit seiner eigenen Leistung zeigte sich Straßer trotz der Platzierung nicht unzufrieden. Im Interview beschrieb er seine Fahrt als “gut”, “solide” und “skifahrerisch absolut brauchbar”. Deutlich kritischer äußerte sich der 32-Jährige jedoch zu den äußeren Bedingungen. Die weiche Piste auf der Gran Risa bezeichnete er als “nicht Weltcup-würdig”.
Aus Sicht Straßers hätten die Verhältnisse anspruchsvoller sein dürfen. Mehr Wasser und härteres Eis würden der Strecke guttun und für mehr Stabilität sorgen. Unter solchen Bedingungen halte die Piste besser und lasse eine klarere Linie zu, so der deutsche Slalom-Spezialist.
Unterschiedliche Wahrnehmung im DSV-Team
Während Straßer mit den Schneeverhältnissen haderte, fiel die Einschätzung seines Teamkollegen Sebastian Holzmann deutlich positiver aus. Der 32-jährige Allgäuer qualifizierte sich im vierten Rennen nach seinem Comeback von einem Kreuzbandriss erstmals wieder für den zweiten Lauf und belegte Rang 25.
Holzmann zeigte sich erleichtert und zufrieden: “Harte Arbeit wird belohnt, ich bin gerade sehr gelöst”, erklärte er. Die Bedingungen kämen ihm sogar entgegen, betonte er. Besonders extrem harte, vereiste Pisten lägen ihm weniger, weshalb er mit dem aktuellen Untergrund gut zurechtkomme.
Spannung vor dem zweiten Lauf
Für Straßer bleibt die Hoffnung auf einen starken zweiten Durchgang. Die Gran Risa ist bekannt für große Zeitabstände und spektakuläre Aufholjagden. Ob dem deutschen Technik-Ass ein ähnlicher Lauf gelingt, wird sich im Finale entscheiden. Klar ist jedoch: Um noch ganz nach vorne zu kommen, braucht es nicht nur eine fehlerfreie Fahrt, sondern auch eine Portion Risiko – trotz der umstrittenen Bedingungen.

