Was ist nur los mit dem Hamburger SV? Die Mannschaft von Trainer Hannes Wolf spielt schon seit Wochen einen katastrophalen Fußball, zuletzt konnte der HSV nur mit viel Glück und dank günstiger Schiedsrichterentscheidungen punkten. Die Tabellenführung mussten die Rothosen bereits an den 1. FC Köln abgeben, auch der Aufstieg gerät zunehmend in Gefahr. Und jetzt wartet am Sonntag (10. März) das schwere Auswärtsderby gegen den FC St. Pauli.
HSV-Kapitän Aaron Hunt – der am Montag gegen Fürth sein Comeback feierte und gleich der umjubelte Siegtorschütze war – fand nach der Partie deutliche Worte: “Wenn wir so im Derby auftreten, haben wir keine Chance.”
Gegen Fürth mehr Glück als Verstand
Gegen die Franken hatte der HSV einmal mehr eine miserable Leistung geboten. Mutlos, ohne Tempo und Spielwitz, dazu anfällig in der Defensive: Dass der HSV die Partie trotzdem mit 1:0 gewann, konnten die Gäste anschließend kaum fassen. “Das tut richtig weh. Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel doch komplett kontrolliert”, so Fürths Trainer Stefan Leitl.
Massive Fehlentscheidung von Schiedsrichter Dingert
Geholfen hatte dem HSV vor allem eine fast schon skandalöse Entscheidung von Schiedsrichter Christian Dingert. Der Referee hatte Fürths Stürmer Julian Green in der 67. Minute nach einer vermeintlichen Schwalbe die Gelb-Rote Karte gezeigt. Die TV-Bilder belegten allerdings klar, dass es im Zweikampf mit Gideon Jung einen klaren Körperkontakt gab.
Ein Elfmeter war die Szene gewiss nicht, aber ganz sicher auch kein “Täuschungsversuch” des Fürthers. Zu allem Überfluss hatte Dingert auch übersehen, dass Green vor der folgenschweren Entscheidung im Abseits gestanden hatte.
Hunt erzielt das späte Siegtor
Der HSV nutzte die Überzahl und befreite sich gegen bis dahin klar überlegene Gäste. Eigene Torchancen sprangen dabei trotzdem nicht heraus – bis zu einem einzigen genialen Moment in der 85. Minute: Aaron Hunt verwertete eine Hereinhabe von Khaled Narey zum 1:0-Siegtreffer.
Trainer Wolf wirkt ratlos
Durch die drei Punkte schob sich der Hamburger SV wieder auf den zweiten Tabellenplatz. Die Sorgen werden dennoch größer, das gab auch Trainer Hannes Wolf nach dem Fürth-Süiel zu: “So eine Leistung dürfen wir nicht noch einmal bieten. Darüber müssen wir reden, wir müssen etwas ändern.”
St. Pauli könnte heranrücken
Dem Coach scheint allerdings schon seit Wochen eine Idee zu fehlen, wie der Negativtrend zu stoppen ist. In Bielefeld unterlag der HSV mit 0:2, in Heidenheim gelang nur ein glückliches 2:2 und in Regensburg gab es beim 1:2 die nächste Pleite. Dazwischen lag ein mehr als schmeichelhafter 1:0-Heimsieg gegen Dynamo Dresden.
Die Verfolgergruppe – angeführt von Union Berlin und dem FC St. Pauli – ist in der Tabelle bedrohlich nahe gerückt. Sollte der HSV das Derby am Millerntor verlieren, wäre der Lokalrivale bis auf einen Zähler am HSV dran.
Der HSV muss aufsteigen – ohne Wenn und Aber
Fakt ist: Außer dem 1. FC Köln hat kein Verein in der 2. Bundesliga einen solch massiven Druck, unbedingt aufsteigen zu müssen. Ein weiteres oder sogar noch mehrere Jahre in der Zweitklassigkeit wären für den HSV sportlich und wirtschaftlich eine Katastrophe, von der sich der Verein vielleicht nie mehr erholen würde.
Hoffnungen ruhen auf Aaron Hunt
Genau jetzt plagen Trainer Hannes Wolf auch noch Personalsorgen: Hee-Chan Hwang hat sich erneut verletzt und wird mehrere Wochen ausfallen. Stammtorwart Julian Pollersbeck fehlte schon gegen Fürth und wird wohl auch das Derby verpassen. Umso mehr lasten die HSV-Hoffnungen jetzt auf Rückkehrer Aaron Hunt.
Der Routinier war gegen Fürth einer der wenigen, die auf dem Platz Verantwortung übernahmen.
Quote von 2,31 auf HSV-Sieg im Derby
Trotz aller Probleme sehen die Wettanbieter den HSV im Derby als leichten Favoriten. Wer bei Betsson auf einen Sieg des HSV wettet, kann sich über die starke Quote von 2,31 freuen. Ein Heimsieg des FC St. Pauli wird im Gegenzug mit einem Wert von 3,00 quotiert. Ein Unentschieden liegt bei einer Quote von 3,15.
