Was spricht noch für Mario Götze? Der WM-Torschütze am Scheideweg.

WM 2018: DFB-Team winkt eine Rekordprämie im Falle einer Titelverteidigung
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Mario Götze hat seit dem WM Titelgewinn 2014 eine beispiellose Leidenszeit hinter sich, die mit der Stoffwechselerkrankung eigentlich ihre Erklärung gefunden hatte. Doch selbst jetzt – 1 Jahr danach – hat er noch nicht zu alter Form gefunden. Ist er noch ein Kandidat für die WM 2018 in Russland?

Der WM-Finaltorschütze Mario Götze war im Juli 2014 wohl der glücklichste Fußballer der Welt, hatte er nicht gerade das Tor zum WM-Triumph für Deutschland geschossen – unter Vorbereitung von Andre Schürle. Mittlerweile sind 4 Jahre vergangen und es ist – zum Leidwesen von Götze – auch sehr viel passiert, was ihm nicht so gefallen hat.

Als da wären: das gescheiterte Engagement beim FC Bayern nach bis 2016 und im Anschluss daran der unter viel Aufsehen gemachte Rückwechsel zu seinem Heimatverein Borussia Dortmund. Doch seitdem  lief noch weniger zusammen als zuvor. Unter Thomas Tuchel kam er im Team des DFB-Pokalsiegers von 2017 kaum zum Einsatz. Der Grund war eine schwere Stoffwechselerkrankung die ihn bis zum Sommer 2017 vom aktiven Spielbetrieb abhielt.

Trainerwechsel, sportliche Krise – keine Form

Danach kam ein neuer Trainer (Tuchels Demission nach diversen Querelen schien seine Position wieder zu stärken) mit Peter Bosz. Die ersten 7 Spiele waren Klasse – Götze wurde langsam aufgebaut und genoss hohe Wertschätzung. Danach kam die sportliche Krise des BVB mit 12 Spielen in der Liga ohne Sieg und der Entlassung des Trainers. In dieser Zeit konnte auch Götze nicht überzeugen. Er sollte neben Kapitän Marcel Schmelzer und Nuri Sahin die Stütze der Mannschaft sein, konnte dieser Aufgabe aber kaum gerecht werden. Die Kritik an ihm wurde immer größer.

Mit der Verpflichtung von Peter Stöger als Teilzeit-Trainer bis zum Sommer 2018 ging es mit der Mannschaft wieder bergauf. Die spielerischen Leistungen sind zwar eher unterdurchschnittlich, die Ergebnisse haben bis zum brutalen 0:6 gegen Bayern München und 0:2 gegen Erzrivalen FC Schalke 04 am vergangenen Wochenende aber gepasst.

Jetzt steht der Trainer vor dem Abschied (aufgrund der fehlenden spielerischen Entwicklung) und Mario Götze ist im Ungewissen, ob er in den letzten 4 Spieltagen noch Einsatzzeiten erhält. Denn die sind aufgrund seiner nicht vorhandenen Leistungen auch in letzter Zeit deutlich weniger geworden.  So läuft er seiner Form hinterher und kann sie auch nicht aufbauen, da er keine Einsatzzeiten hat. Ein Teufelskreis, der schwer an die Zeit beim FC Bayern erinnert.

WM in Gefahr

BVB-Trainer Peter Stöger erklärte bei der Spieltags-Pressekonferenz vor dem Top-Spiel um die Champions League-Qualifikation gegen Bayer Leverkusen am Samstag, dass er gute Chancen auf einen Startelf-Einsatz hätte. Letztlich entscheidet er aber zum Wohl des Vereins und könne auf “Einzelschicksale” keine Rücksicht nehmen.

Bedeutet: Zeigt Götze in den letzten 4 Spiele gute Leistungen und bringt die Westfalen auch durch sein Engagement in die Champions League, könnte er noch auf den WM-Zug von Jogi Löw nach Russland aufspringen. Geschieht das nicht, und das lässt leider die aktuelle Verfassung vermuten, bleibt Löw wohl kaum eine Wahl. Dafür hat er zu viele Alternativen.

Mit Marco Reus steht zwar auch ein weiteres Sorgenkind beim BVB unter Vertrag. Doch er hat nach seiner schweren Verletzung schon beweisen, zu welchen Leistungen er imstande ist. Unter Berücksichtigung seiner Form und seiner fast schon grausamen Pechsträhne vor wichtigen Turnieren ist es eher wahrscheinlich, dass Rues mit zur WM fährt als Mario Götze.

Es liegt bei ihm das Gegenteil zu beweisen.