WM 2018: Gewinner und Verlierer der Gruppenphase

Eden Hazard
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In zwei Wochen Fußball ohne Unterbrechung kommen hübsche Geschichten hervor. Hier gibt es nun Gewinner und Verlierer aus den ersten Turnierwochen.

Die Gewinner

Elfmeter: Schon in der Vorrunde stellte man einen WM-Elfmeterrekord auf. Ganze 24 Mal zeigte ein Schiedsrichter auf den Punkt, 19 Tore fielen auf diese Weise. Die alte Bestmarke befand sich bei 18 Strafstößen. Zu erklären ist dieser Anstieg mit dem erstmals eingesetzten Videobeweis.

Senegalesische Fans: Egal ob im Stadion oder auf den Straßen, die senegalesischen Fans konnte man nicht überhören. Ständig waren sie begleitet vom rhythmischen Trommeln. Doch nicht nur während der Spiele, sondern auch danach benahmen sie sich vorbildlich.

Der Videobeweis: Die historische Premiere fand beim Spiel Frankreich gegen Australien statt. Risdon brachte Griezmann im Strafraum zum Fallen, der Schiedsrichter ging zur Seitenlinie und entschied sich nach Betrachtung der Wiederholung für einen Elfmeter. Es war die erste Entscheidung ihrer Art.

Ante Rebic: Wahrscheinlich ist Ante Rebic nach dem DFB-Pokalfinale einfach weitergelaufen. Wie auch in Berlin befindet sich Rebic bei der WM ständig im Vollsprint. Das trifft eigentlich auf die ganze kroatische Mannschaft zu. Durch diese Laufbereitschaft schwang sich das Team zum Gruppensieger auf.

Vorzeitig ausgeschiedene Teams: Lobend erwähnt seien auch jene Mannschaften, die nach ihrem zweiten Spieltag keine Möglichkeit mehr zum Weiterkommen hatten. Doch statt in Gedanken beim anstehenden Sommerurlaub zu sein, spielten sie mit einer Leidenschaft, mit der sie einen Einzug ins Achtelfinale verdient hätten.

Die Verlierer

Der Torjubel: Nicht nur das Doping-Gerücht russischer Spieler hält sich bei der WM hartnäckig. Als Ronaldo durch einen Freistoß zum 3:3 traf, freuten sich die portugiesischen Spieler abseits vom Platz – nur José Fonte, Portugals Innenverteidiger, nicht. Grund dafür war nicht etwa perfides Mobbing in der Mannschaft, sondern falsche Regelkenntnisse. „Ich dachte, es gibt eine Regel, wenn alle vom Spielfeld gehen, dann könnte das Spiel wieder angestoßen werden“, erklärte Fonte hinterher. Doch diese Regel gibt es nicht, die Angst, ein Gegentor während des Jubels zu kassieren, ist unbegründet.

Der Videobeweis: Trotz positivem Zwischenfazit weist der Videobeweis auch Tücken auf. Vor allem in Woche zwei gab es Fehlentscheidungen. Es Hauptproblem bleibt bestehen:  Die Prämisse, dass nur bei klaren Entscheidungen eingegriffen wird, funktioniert nicht, da eine solche im Normalfall nicht objektiv einzuschätzen ist. Vor allem bei Handspielen im Sechzehnmeterraum ist das Regelwerk so unpräzise, dass je nach Schiedsrichter unterschiedliche Entscheidungen anfallen.

Argentinen: Im letzten Spiel rettete sich die argentinische Mannschaft mit vier Punkten in die K.o.-Runde. Eine Quälerei für das argentinische Idol, Diego Maradona, während sein Nachfolger Messi auf dem Platz sein bestes gibt.

Belgien gegen England: Es hätte das spannendste Spiel in der Vorrunde sein können. Mit England und Belgien trafen zwei überzeugende Mannschaften aufeinander. Doch aus dem Duell wurde über lange Phasen ein müdes Gekicke. Beide Teams standen bereits im Achtelfinale, den Gruppensieg wollte man nicht zwangsläufig. Vor allem Brasilien als potenzieller Viertelfinalgegner hemmte die Spielfreude. Die Trainer bemühten sich ebenfalls, das Match nicht zu gewinnen, wofür sie die Startaufstellung auf 17 Positionen veränderten. Auch die beiden erfolgreichsten Torschützen befanden sich bloß auf der Bank. Statt Spektakel gab es also nur eine große Enttäuschung.