Ein nicht unbedingt zu erwartendes Top-Spielt steigt im Rahmen des sechsten Spieltages der 3. Liga am Samstag (14 Uhr) in der MDCC-Arena, in der der 1. FC Magdeburg die zweite Mannschaft des SV Werder Bremen empfängt. Während man den aktuell drittplatzierten 1. FC Magdeburg nach zwei vierten Plätzen in Folge durchaus wieder im vorderen Drittel rechnen konnte, ist der im Mai noch fast abgestiegene Werder-Nachwuchs als Vierter mit schon elf Punkten eine der positiven Überraschungen der Saison, in Magdeburg aber dennoch Außenseiter.
Ausgangslage
Der 1. FC Magdeburg kämpfte den Sommer über vor allem in Person von Trainer Jens Härtel gegen die nach den letzten, erfolgreichen Jahren hohe Erwartungshaltung. Die Euphorie konnte dadurch aber dennoch nicht oder allenfalls bedingt gebremst werden. Und nachdem der FCM nach einem Fehlstart inzwischen inklusive DFB-Pokal fünf Partien in Folge gewonnen hat, ist der Glaube an den Aufstieg natürlich sehr ausgeprägt.
Der SV Werder verfolgt mit seiner zweiten Mannschaft auch in dieser Saison wieder zwei Ziele. Zum einen soll natürlich möglichst frühzeitig der Klassenerhalt geschafft werden, was zuletzt zweimal in Folge erst am letzten Spieltag gelang, und zum anderen sollen möglichst viele Talente an die Profis herangeführt werden. Zumindest was das erste Ziel angeht, ist man an der Weser auf einem sehr guten Weg. Die bereits elf Punkte sind nach nur fünf Spieltagen schon ein Viertel der für den Nicht-Abstieg nötigen Zähler und man hätte in Bremen sicher nichts dagegen, diesmal nicht bis zum Schluss zittern zu müssen.
1. FC Magdeburg Form
Der 1. FC Magdeburg hat bereits in der Vorbereitung überzeugt und mit einem 1:0-Erfolg bei der Generalprobe gegen Zweitligist Erzgebirge Aue die Vorfreude auf die Saison richtig geschürt. Diese begann dann aber mit einer herben Enttäuschung in Form einer 1:4-Niederlage bei der SG Sonnenhof Großaspach, wobei an diesem Tag nahezu alles schief ging, was schief gehen konnte. Die Reaktion darauf ließ aber nicht lange auf sich warten. Gleich im anschließenden Heimspiel gegen Rot-Weiß Erfurt schoss sich die Härtel-Elf mit einem 3:0 gegen Rot-Weiß Erfurt den Frust von der Seele und legte danach in der englischen Woche beim SV Meppen (2:1) sowie gegen die Würzburger Kickers (2:1) zwei Siege nach. Im DFB-Pokal setzte des FCM dann ein richtig dickes Ausrufezeichen, indem der FC Augsburg nicht unverdient mit 2:0 aus dem Wettbewerb gekegelt wurde. Und beflügelt vom Pokal-Coup entführte Magdeburg auch am vergangenen Wochenende bei Preußen Münster mit einem 1:0-Sieg drei Punkte.
Performance in den letzten Spielen (86%) |
Letzer Sieg gegen Werder Bremen II0:1 (Auswärts, 2017) |
Werder Bremen II Form
Schon in der Vorbereitung hat sich abgezeichnet, dass sich die weiterhin von Florian Kohlfeldt trainierte Werder-Reserve in einer guten Frühform befindet. So gewann der grün-weiße Nachwuchs außer der Partie gegen den polnischen Erstligisten Korona Kielce (2:4) sämtliche Vorbereitungsspiele. Diesen Schwung nahm Werder II dann auch in die Saison mit und startete mit einem 3:0-Heimerfolg gegen die SpVgg Unterhaching furios, wobei auch noch mehr Tore hätten erzielt werden können. Anschließend gelang bei den Würzburger Kickers (1:1) ein nicht unbedingt zu erwartender Punktgewinn, der mit einem 2:0-Heimsieg gegen den Karlsruher SC vergoldet wurde. Bei Preußen Münster feierte Werder II dann mit 1:0 einen glücklichen Auswärtssieg, bevor das wegen des DFB-Pokals pflichtspielfreie Wochenende zu einem 11:0-Testspielsieg gegen den VfL 07 Bremen genutzt wurde. Nach dem Break hatte Werder II den SV Wehen Wiesbaden zu Gast und hätte beim torlosen Remis den Sieg eher verdient gehabt als die Hessen. Zum vierten Mal im fünften Spiel blieb Werder aber bemerkenswerterweise ohne Gegentor.
Performance in den letzten Spielen (86%) |
Letzter Sieg gegen 1. FC Magdeburg2:3 (Auswärts, 2015) |
Team News
Nachdem im DFB-Pokal wegen der Ausfälle von Jan Glinker und Alexander Brunst mit Mario Seidel die etatmäßige Nummer drei ran musste, stand schon in Münster wieder Stammkeeper Glinker im Magdeburger Tor. Andreas Ludwig ersetzte zudem Tobias Schwede, doch diesen Wechsel machte Coach Härtel schon nach einer Stunde rückgängig und es wäre keine Überraschung, würde nun wieder Schwede beginnen. Andre Hainault und Charles Elie Laprevotte fallen derweil weiter aus.
Fraglich, ob Werder-Trainer Kohlfeldt auf den am letzten Wochenende schon nach einer halben Stunde angeschlagen ausgewechselten Routinier Marc Pfitzner bauen kann. Neuzugang Boubacar Barry ist derweil nach einer Knieverletzung noch keine Option. Anders als Isaiah Young, der seine Sperre abgesessen hat. Und nahe an der Startelf ist auch Niklas Schmidt, der die Vorbereitung bei den Profis absolviert hat und nun wieder integriert wird.
Head to Head
Zehnmal bekam es der 1. FC Magdeburg bislang mit der Zweitvertretung des SV Werder Bremen zu tun. Sechs dieser zehn Begegnungen endeten unentschieden, während drei Magdeburger Siegen ein Werder-Erfolg gegenüberseht. In Magdeburg ist der grün-weiße Nachwuchs allerdings noch sieglos – bei drei Unentschieden und zwei Heimsiegen Magdeburgs.
Quoten und Vorhersagen
Für die Buchmacher ist Magdeburg mit einer maximalen Quote 1,85 (Tipico und Unibet) der Favorit. Dagegen gibt es für Wetten auf die Werder-Reserve bei Mybet die schon deutlich höhere Quote 4,50, während Betway mit der 3,60 den Quotenvergleich für Tipps auf Unentschieden anführt.
Werder Bremen II stellt mit erst einem Gegentor die beste Defensive der Liga, trifft nun aber auf die mit neun Toren drittbeste Offensive. Man darf gespannt sein, ob die grün-weiße Hintermannschaft erneut stabil steht und wenig zulässt. Zuzutrauen ist es dem Bremer Nachwuchs, weshalb die Quote 1,75 von Tipico für Under 1,5 nur bezogen auf Magdeburg nicht uninteressant erscheint. Demgegenüber steht die Quote 1,95 für Over 1,5 von Magdeburg.
Unser Wett Tipp:
Bremen II hat sich bislang sehr teuer verkauft und einen Start hingelegt, der dem Werder-Nachwuchs von nur wenigen Experten zugetraut wurde. Mit Magdeburg wartet nun aber eine extrem hohe Hürde, die die Bremer Youngster aus unserer Sicht nicht überspringen werden – Heimsieg mit der Quote 1,85 von Tipico oder bwin!