Es ist zwar natürlich noch zu früh, um eindeutige Tendenzen zu erkennen und doch kann man das Aufeinandertreffen der SpVgg Unterhaching und des Chemnitzer FC am Samstag (14 Uhr) im Rahmen des sechsten Spieltages als Mittelfeldduell in der 3. Liga bezeichnen. Aufsteiger Unterhaching hat sich gut in der Liga zurecht gefunden und mit sieben Punkten den Grundstein für den Klassenerhalt gelegt. Chemnitz hat zwei Zähler weniger auf dem Konto und nicht nur deshalb zuvorderst auch den möglichst frühen Nicht-Abstieg auf der Agenda.
Ausgangslage
Die SpVgg Unterhaching ist zwei Jahre nach dem Abstieg in die 3. Liga zurückgekehrt und das mit einer gewachsenen Mannschaft bestehend aus Eigengewächsen und einigen Spielern wie Sascha Bigalke, Stephan Hain oder Dominik Stahl, die über höherklassige Erfahrung verfügen. Die Geschlossenheit ist sicherlich eine Stärke der Münchner Vorstädter, die in Sachen Zielsetzung zwar mit Blick auf diese Saison zurückhaltend sind und mit dem Klassenerhalt zufrieden wären, mittelfristig aber die 2. Bundesliga anpeilen.
Da nach Platz acht am Ende der Vorsaison aufgrund von finanziellen Problemen kleinere Brötchen gebacken werden mussten und etwa Torjäger Anton Fink nicht gehalten werden konnte, hielten sich die Erwartungen an die neue Spielzeit beim Chemnitzer FC schon im Sommer in Grenzen. Der neue Trainer Horst Steffen dient zwar als Hoffnungsträger, der aber über ein im Drittliga-Vergleich nicht mehr als durchschnittliches Personal verfügt. Und schon in den ersten Wochen hat sich angedeutet, dass mehr als Mittelmaß auch kaum drin sein wird, sondern es in erster Linie darum gehen muss, so schnell wie möglich den Klassenerhalt dingfest zu machen.
SpVgg Unterhaching Form
Die SpVgg Unterhaching hat am Ende einer vergleichsweise kurzen Vorbereitung, in deren Verlauf die ersten sechs Testspiele gegen niederklassige Vereine allesamt gewonnen wurden, die Generalprobe gegen Dynamo Dresden mit 2:3 verloren, sich dabei aber nicht schlecht präsentiert. Anders als beim Saisonstart, den die Mannschaft von Trainer Claus Schromm mit einem 0:3 beim SV Werder Bremen II komplett in den Sand setzte. Die Reaktion auf diese Enttäuschung ließ aber nicht lange auf sich warten. Das erste Heimspiel gewann Haching gegen den Karlsruher SC mit 3:2, woraufhin mit einem 0:1 beim SV Wehen Wiesbaden aber wieder ein Rückschlag folgte. Gegen Fortuna Köln zeigte die SpVgg anschließend eine tolle Moral und rettete nach einem 0:2-Rückstand zumindest noch ein 2:2, bevor man in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den 1. FC Heidenheim mit 0:4 den Kürzeren zog, wobei die Niederlage gemessen am Spielverlauf viel zu hoch ausfiel. Spuren hinterließ das Pokal-Aus aber nicht. Vielmehr gelang Haching am vergangenen Wochenende mit einem 2:1 beim Halleschen FC der erste Auswärtssieg. Und am Mittwoch im Landespokal feierte die SpVgg gegen den SV Heimstetten mit 4:1 den nächsten Sieg.
Performance in den letzten Spielen (36%) |
Letzer Sieg gegen Chemnitzer FC4:3 (Heim, 2012) |
Chemnitzer FC Form
Nach vier Siegen in den ersten vier Testspielen setzte der Chemnitzer FC die Generalprobe gegen den tschechischen Erstligisten Dukla Prag mit einer 0:2-Niederlage in den Sand. Auf die missglückte Generalprobe folgte dann aber mit einem 1:0-Erfolg im Derby gegen den FSV Zwickau eine gelungene Premiere. Dieser Sieg sollte allerdings bis heute der letzte bleiben. Zunächst setzte es beim SC Paderborn (2:3) und gegen den VfR Aalen (2:4) zwei Niederlagen, bei denen einige Probleme im Defensivbereich schonungslos aufgedeckt wurden. Dann kam der CFC bei Aufsteiger Carl Zeiss Jena immerhin nach einem Rückstand noch zu einem 1:1, bevor für viele Akteure das Spiel des Lebens auf dem Programm stand. Im DFB-Pokal waren die Himmelblauen gegen den FC Bayern München aber nicht ganz unerwartet chancenlos und verloren mit 0:5. Zumindest mit Blick auf die Defensive machte dafür das 0:0 am vergangenen Wochenende gegen den VfL Osnabrück Hoffnung, wobei die Gesamtleistung wenig überzeugend ausfiel.
Performance in den letzten Spielen (29%) |
Letzter Sieg gegen SpVgg Unterhaching2:0 (Heim, 2014) |
Team News
Nach dem Sieg in Halle dürfte Haching Trainer Claus Schromm nicht viel verändern, zumal weiterhin nur Maximilian Nicu und Yanis Marseiler nicht einsatzfähig sind. Dass sich im Landespokal gegen Heimstetten Akteure aus der zweiten Reihe wie Orestis Kiomourtzoglou, Jim-Patrick Müller oder Vitalij Lux empfohlen haben, dürfte Coach Schromm freilich trotz wohl unveränderter Startelf wohlwollend vernommen haben.
Bei Chemnitz dürfte der zuletzt angeschlagen nur eingewechselte Laurin von Piechowski für den verletzten Julius Reinhardt (Oberschenkelprellung) beginnen. Ansonsten sind keine größeren Umstellungen zu erwarten. Weiterhin nicht einsatzfähig sind Jamil Dem (Reha nach Knie-OP), Dennis Grote (Muskelbündelriss) und Marvin Thiele (Bänderdehnung im Sprunggelenk).
Head to Head
Zwölfmal standen sich beide Vereine bisher von 1992 bis 1996 in der 2. Bundesliga sowie seit 2011 in der 3. Liga gegenüber. Mit sieben Siegen spricht die Statistik nach diesen Duellen klar für Chemnitz, während Unterhaching bei drei Unentschieden nur zwei Partien gewinnen konnte. Beide Siege gelangen Haching aber im heimischen Sportpark, wo die Statistik bei zwei Remis und zwei Chemnitzer Erfolgen komplett ausgeglichen ist.
Quoten und Vorhersagen
Unterhaching ist für die Buchmacher mit der maximalen Quote 2,05 von Betway der Favorit, während Tipbet mit exakt der doppelten Quote 4,00 für Tipps auf Chemnitz aufwartet. Für Wetten auf Unentschieden sind derweil bwin und Betvictor jeweils mit der Quote 3,60 erste Wahl.
Beide Mannschaften verfügen über Qualitäten im Spiel nach vorne, müssen aber auch noch an ihrer Chancenverwertung arbeiten. Weil gleichzeitig die beiden Defensivreihen mit schon neun (Haching) bzw. acht Gegentoren (Chemnitz) nicht die stabilsten sind, darf man als neutraler Zuschauer auf einigermaßen unterhaltsame 90 Minuten hoffen. Das lässt sich auch anhand der maximalen Quote 1,88 von Unibet für Over 2,5 ableiten, während die Top-Quote für Under 2,5 mit der 2,02 von 10Bet höher ausfällt.
Unser Wett Tipp:
Chemnitz hat sich zuletzt defensiv etwas stabilisiert, wenngleich gegen Osnabrück auch Glück dabei war, dass am Ende hinten die Null stand. Auch deshalb sehen wir Unterhaching in der Favoritenrolle, zumal die Münchner Vorstädter nach den jüngsten Erfolgen selbstbewusst in die Partie gehen dürften – Heimsieg mit der Quote 2,05 von Betway!