
Borussia Dortmund trifft am Samstag im Viertelfinale der Klub-WM auf Real Madrid. Bei den Königlichen schwingt Xabi Alonso erst seit wenigen Wochen als Trainer das Zepter. Und doch sieht man die Handschrift des ehemaligen Leverkuseners bereits auf dem Platz. Der BVB muss sich auf eine ganz harte Aufgabe einstellen.
Real Madrid steht unter Xabi Alonso vor einem Umbruch. Bei der Klub-WM in den USA zeigt sich: Der neue Trainer setzt bereits erste Akzente – doch der Weg ist noch lang.
Von Beginn an macht Xabi Alonso klar, dass er mit kleinen Schritten nicht zufrieden ist. „Nur ein kleines bisschen“ habe seine Mannschaft seinen Spielstil bereits verinnerlicht, sagt der neue Cheftrainer von Real Madrid.
Alonso sprach zwar mit einem Lächeln, aber auch mit dem unmissverständlichen Anspruch, mehr zu wollen. „Wir haben eine grundlegende Idee und versuchen, sie zu implementieren.“
Real-Fußball erinnert an Bayer Leverkusen
Trotz der kurzen gemeinsamen Zeit trägt Alonsos Handschrift bereits Früchte. Beim souveränen 1:0-Sieg gegen Juventus Turin im Achtelfinale der Klub-Weltmeisterschaft setzte Real auf ein schnelles, vertikales Spiel mit konsequentem Gegenpressing. Also ypische Merkmale des „Leverkusen-Stils“, mit dem Alonso Bayer zur deutschen Meisterschaft und dem DFB-Pokalsieg geführt hatte. Im Viertelfinale wartet nun Borussia Dortmund (Samstag, 22 Uhr MESZ, DAZN/Sat.1).
Auch BVB-Coach Niko Kovac erkennt die neue Marschroute: „Real spielt jetzt so, wie Leverkusen unter Alonso gespielt hat. Die Idee ist klar – nur die Spieler sind andere.“
Die Königlichen stehen vor einen Neustart
Alonso übernahm Real Madrid zum 1. Juni – nach einer enttäuschenden Saison ohne Titel, in der man gleich viermal gegen den FC Barcelona verlor. Für den langjährigen Erfolgstrainer Carlo Ancelotti kam das Aus, und der 43-jährige Alonso wurde als Hoffnungsträger verpflichtet. In Madrid genießt er hohes Ansehen, sowohl als ehemaliger Spieler mit zahlreichen Titeln als auch als Trainer, der Leverkusen zu einem historischen Jahr führte.
Der Wandel bei den Königlichen ist deutlich, doch er ist nicht abgeschlossen. „Es geht um die Abstände zwischen den Spielern, mit und ohne Ball“, erklärt Alonso. „Wir müssen besser positioniert sein und erkennen, wo wir sein sollten, um den Ball zu haben und ihn zurückzuerobern.“ Aufgrund der begrenzten Trainingszeit während des Turniers dienen die Spiele selbst als Taktikschulung. „Nachricht und Konzept sind beim Team angekommen. Ich bin mir sicher, dass wir am Ende des Turniers besser sein werden als zu Beginn.“
Der BVB rechnet sich gegen Real durchaus etwas aus
Reals Torhüter Thibaut Courtois spricht von einem Lernprozess: „Nach vier Jahren mit Ancelotti müssen wir uns anpassen. Das funktioniert nicht in ein paar Tagen – aber wir sind auf dem richtigen Weg.“
Borussia Dortmund, das mit bescheidenen Erwartungen in das Turnier gestartet war, sieht sich plötzlich im Rampenlicht. Das ursprünglich angepeilte Achtelfinale ist längst erreicht – jetzt beginnt die K.o.-Phase gegen Europas Elite. Sportdirektor Sebastian Kehl freut sich: „Wir gehören zu den besten acht Teams der Welt. Jetzt kommen spannende Spiele. Und wie wir aus der Champions League wissen: Ab jetzt ist alles möglich.“
Trainer Kovac sieht sein Team als Außenseiter – aber nicht chancenlos: „Dieses Spiel muss erst gespielt werden. Und wir wissen: An einem guten Tag ist viel möglich.“