Nächster Rückschlag für Bayer 04 Leverkusen: Nach der 1:2-Niederlage in Frankfurt steckt die Werkself im Niemandsland der Tabelle fest. Die Champions-League-Plätze sind schon zehn Punkte entfernt, der selbsternannte Titelkandidat läuft seinen Ansprüchen meilenweit hinterher. Nun scheinen die Verantwortlichen die Geduld mit Trainer Heiko Herrlich verloren zu haben. Angeblich steht die Entlassung des 47-Jährigen kurz bevor. Medienberichten zu Folge haben die Bayer-Bosse bereits Kontakt zu Peter Bosz aufgenommen.
Der Blick von Heiko Herrlich war ziemlich leer, als er nach der Partie gegen Frankfurt vor den Pressevertretern stand. Das Ergebnis sei sehr enttäuschend, aber es bleibe jetzt nichts anderes übrig “als nach vorne zu schauen”. Wer sich in solche Durchhalteparolen flüchtet, der hat als Trainer meistens keine lange Zukunft mehr bei einem Verein. So scheint es nun auch im Fall von Heiko Herrlich zu sein.
Peter Bosz ist im Anflug
Wie das Fachmagazin kicker exklusiv berichtet, ist das Bayer-Management um Sportchef Rudi Völler und Sportdirektor Simon Rolfes aktiv auf der Suche nach einem Nachfolger. Angeblich glauben die Bosse nur noch an eine Trendwende unter einem anderen Coach. Um die Saison abzuschenken sei es noch zu früh. Nach kicker-Informationen heißt der Favorit auf die Trainerposition bei Bayer jetzt Peter Bosz.
Kein guter Abgang in Dortmund
Der Niederländer war in der Vorsaison bei Borussia Dortmund unter Vertrag, wurde aber im Dezember 2017 vorzeitig entlassen. Der 55-Jährige hatte den BVB zunächst an die Tabellenspitze geführt, dann aber einen dramatischen Einbruch erlebt. Vor allem sein stures Festhalten an der riskanten Offensivtaktik wurde Bosz damals zum Vorwurf gemacht. Seit seinem Rausschmiss in Dortmund ist Peter Bosz ohne Engagement im Profigeschäft.
Bayer-Interna gelangen an die Öffentlichkeit
Angeblich hätte Bayer den Niederländer schon vor einem Jahr gerne verpflichtet, bevor Bosz beim BVB anheuerte. Auch in dieser Saison soll es bereits Kontakt gegeben haben – und zwar im September, als Herrlich nach einer Negativserie schon einmal auf der Kippe stand. Interessant ist außerdem, dass die Leverkusener Trainer-Überlegungen immer wieder an die Öffentlichkeit geraten. Vertrauliche Kontaktaufnahmen zu anderen Trainern laufen normalerweise mit größter Diskretion ab, unterm Bayer-Kreuz scheint jemand die Inerna stets an den kicker weiterzugeben. So wusste das Magazin schon im Oktober, dass Bayer auch bei Ralph Hasenhüttl angefragt hatte.
Auch Marco Rose ist ein Kandidat
Neben Bosz soll noch ein weiterer Name in Leverkusen kursieren: Marco Rose – derzeit beim österreichischen Spitzenclub RB Salzburg unter Vertrag – soll ebenfalls kontaktiert worden sein. Im Falle von Rose scheint eine Verpflichtung aber eher unrealistisch. Es gilt in Fachkreisen als ausgemacht, dass der 42-Jährige im kommenden Sommer bei der TSG Hoffenheim die Nachfolge von Julian Nagelsmann antritt.
Schicksalsspiel auf Schalke
Heiko Herrlich dürfte jedenfalls wissen, dass er mit dem Rücken zur Wand steht. Der Auftritt seiner Mannschaft in Frankfurt war einmal mehr uninspiriert und blutleer. 18 Punkte aus 15 Spielen sind für einen Club mit der Kaderqualität von Bayer Leverkusen einfach viel zu wenig. Am kommenden Mittwoch (18:30 Uhr) tritt die Werkelf zu einem richtungsweisenden Spiel beim FC Schalke 04 an. Sollte Leverkusen auch diese Partie verlieren, könnte Peter Bosz noch vor Weihnachten auf der Bayer-Bank Platz nehmen. Bei Bet3000 ist Leverkusen auf Schalke mit einer Quote von 3,00 jedenfalls nur in der Außenseiter-Rolle.