Drohnen-Skandal in der Bundesliga: Werder Bremen in Erklärungsnot

Simon Schneider | am: 21.12.18
Bremen setzt Drohne ein: Hoffenheim ist sauer
Sowas hat die Bundesliga noch nicht erlebt: Ein Scouting-Mitarbeiter von Werder Bremen hat offenbar das Abschlusstraining der TSG Hoffenheim heimlich mit einer Drohne gefilmt und wurde dabei erwischt. (Foto: foto2press)

Es hat in der bewegten Geschichte der Fußball-Bundesliga ja schon so einige Skandale und kuriose Geschichten gegeben, aber diese Episode erreicht eine neue Dimension: Vor dem Spiel der TSG Hoffenheim bei Werder Bremen am vergangenen Mittwoch (1:1) war beim Abschlusstraining der Kraichgauer eine Drohne entdeckt worden. Mitarbeiter des Vereins schnappten den Piloten des unerbetenen Flugobjekts in der Nähe des Trainingsplatzes und alarmierten die Polizei. Wie sich jetzt herausstellte, handelte der Mann im Auftrag von Gegner Werder Bremen.

Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann musste sich im Anschluss an die Partie sichtlich zusammenreißen. Der 31-Jährige versuchte, die Emotionen bei der Affäre aus dem Spiel zu lassen: “Ich habe die Drohne im Training wahrgenommen. Um alles andere kümmert sich der Verein. Es ist normal, dass man sich den jeweiligen Gegner im Training anschaut. Aber mir geht es hier auch um den Sicherheitsaspekt.”

Peinlich für Bremen: Werder-Mitarbeiter steuerte die Drohne

Abgesehen von der Tatsache, dass Drohnen rein gesetzlich nicht einfach so über den Köpfen von Menschen eingesetzt werden dürfen, ist das Thema für Werder Bremen auch so peinlich genug. Der Mann, der das Training der Hoffenheimer mit der Drohne heimlich filmte, ist offenbar ein Mitarbeiter der Bremer Scouting-Abteilung. Bremens Geschäftsführer Frank Baumann versuchte, das Problem herunterzuspielen: “Wir sind sehr entspannt. Kreative Mittel von Analysten sind nicht unüblich. Aber wenn etwas illegal ist, dann ist es für uns natürlich nicht akzeptabel.”

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Was wussten die Werder-Bosse und Trainer Kohfeldt von der Aktion?

Baumann war merklich darauf bedacht, den Eindruck zu vermeiden, dass die Werder-Bosse oder Trainer Florian Kohfeldt von der Aktion gewusst hatten: “Wir haben viele Scouts, die versuchen, einen guten Job zu machen.” Die Bremer Vereinsführung kündigte an, die Sache intern lückenlos aufzuarbeiten. Darum kümmert sich indes auch die Polizei, die in der Angelegenheit weiter ermitteln wird. In Hoffenheim sieht man die Sache alles andere als gelassen, auch der DFB dürfte sich mit dem Vorfall demnächst noch beschäftigen. Es liegt nahe, dass die blamable Affäre sowohl für den Bremer Mitarbeiter als auch für Werder als Verein nicht ohne Konsequenzen zu Ende geht.

Bremen muss nach Leipzig – Hoffenheim empfängt Mainz

Ungeachtet des Drohnen-Skandals versuchen beide Mannschaften derweil, sich auf das letzte Spiel der Hinrunde zu fokussieren. Werder Bremen hat mit dem Auswärtsspiel in Leipzig (Samstag um 15:30 Uhr) eine äußerst schwere Aufgabe vor der Brust und ist mit einer Wetten.com-Quote von 6,20 der glasklare Außenseiter. Hoffenheim trifft zum Abschluss des 17. Spieltags zu Hause auf den FSV Mainz 05. Anstoß der Partie ist am Sonntag um 18 Uhr, bei Wetten.com ist die TSG mit einer Quote von 1,47 eindeutig der Favorit.

 

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Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen