Affenlaute: Englische Spieler in Montenegro rassistisch beleidigt!

Rassismus bei England Montenegro
“Der beste Weg, um Rassisten zum Schweigen zu bringen”: Raheem Sterling gab auf Twitter die passende Antwort. (Foto: MDI / Shutterstock.com)

Das EM-Qualifikationsspiel zwischen Montenegro und England (1:5) ist von einem Rassismus-Skandal überschattet worden. Die dunkelhäutigen Spieler der Gäste wurden vom Publikum mit Affenlauten und rassistischen Sprüchen beleidigt. Die UEFA hat sich bereits eingeschaltet, ein Verfahren wurde eröffnet. Im schlimmsten Fall droht Montenegro ein Punktabzug. Englands Trainer Gareth Southgate sprach anschließend von einem “sehr traurigen Abend”.

Die 90 Minuten auf dem Platz waren sportlich ein echter Leckerbissen: Montenegro und England lieferten sich ein packendes Duell, das die “Three Lions” am Ende mit 5:1 für sich entschieden. Sechs Tore, tolle Szenen, ein Sieg des Favoriten – man hätte nach dem Spiel sehr viel über Fußball diskutieren können. Stattdessen stand einzig das Thema Rassismus im Mittelpunkt.

“Es regnete Hass”

Was war passiert? Wann immer die dunkelhäutigen Spieler Danny Rose, Callum Hudson-Odoi oder Raheem Sterling am Ball waren, setzten Teile des Publikums zu den – im Fußball leider bekannten – Affenlauten an. Auch andere rassistische Beleidigungen und Schmähgesänge waren vernommen worden. Die britische Tageszeitung “Telegraph” schrieb am folgenden Tag: “Es regnete Hass.”

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UEFA bereitet Sanktionen vor

Der englische Verband verfasste umgehend eine Mitteilung an die UEFA, die aber ohnehin mit einem Beobachter vor Ort war. Als erste Maßnahme wird Montenegro wohl mit einem Teilausschluss der Zuschauer beim nächsten Heimspiel bestraft. Sollten sich ähnliche Vorfälle wiederholen, drohen komplette “Geisterspiele” und sogar ein Punktabzug – all das geben die Regularien der UEFA im Falle von Rassismus her.

Southgate ist betrübt

Englands Coach Gareth Southgate war von den Vorkommnissen tief getroffen, glaubt aber, dass solche Sanktionen nichts ändern werden: “Das bringt nichts, man muss solche Menschen erziehen. Wenn man Verbände oder Vereine bestraft, ändert das ja nichts in den Köpfen der Rassisten.”

Southgate klagte auch darüber, dass die starke Leistung seiner Mannschaft nun überhaupt keine Beachtung finden würde: “Callum Hudson-Odoi ist 18 Jahre alt. Der steht jetzt in der Interview-Zone und wird gar nicht zum Spiel befragt. Sondern nur zu diesen anderen Dingen. Das ist wirklich traurig.”

Reaktion der Gastgeber eher beschämend

Etwas irritierend war allerdings die Reaktion der Gastgeber. Statt die Vorfälle einzugestehen und zu bedauern, schien man sich in Montenegro der Realität zu verweigern. Als Trainer Ljubisa Tumbakovic auf der Pressekonferenz zu den Affenlauten gefragt wurde, fiel ihm umgehend ein Pressesprecher ins Wort: “Es gab im Stadion keine rassistischen Äußerungen. Die hat niemand gehört.”

Tumbakovic war die ganze Situation sichtlich unangenehm. Der Trainer von Montenegro behauptete dann, er habe sich so sehr auf das Spiel konzentriert, dass er von den Affenlauten tatsächlich nichts mitbekommen habe. Dabei hatte es so ziemlich jeder Zuschauer während der 90 Minuten unmissverständlich hören können.

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Sterling reagiert auf Twitter

Eine beeindruckende Reaktion auf die Beleidigungen hat übrigens Raheem Sterlin gezeigt. Der englische Nationalstürmer twitterte nach dem Match ein Bild seines Jubels nach dem Treffer zum 5:1 und schrieb darunter: “Der beste Weg, Rassisten zum Schweigen zu bringen.”

England spielt um Sieg in der Nations League

Für England geht es demnächst erstmal weiter mit dem Halbfinale in der UEFA Nations League, die Southgate-Elf trifft am 6. Juni auf die Niederlande. Einen Tag später muss Montenegro in der EM-Qualifikation gegen den Kosovo antreten, auch dann wird es sicher wieder hitzig zur Sache gehen.