Es ist inzwischen ein offenes Geheimnis, dass der FC Bayern München nach dieser Saison einen radikalen Umbruch vollziehen wird. Der aktuelle Kader ist überaltert, zu viele Spiele haben ihren Leistungszenit überschritten. Präsident Uli Hoeneß hat bereits angekündigt, dass der Verein im Sommer “richtig Geld in die Hand nehmen” werde, um seine Mannschaft zu verstärken und für die Zukunft zu rüsten. Der erste Transfer ist nun perfekt: Wie die Bayern jetzt bestätigten, wird Benjamin Pavard im Sommer vom VfB Stuttgart zum Rekordmeister wechseln.
Die ganz große Überraschung ist dieser Transfer nicht, denn die Spatzen pfiffen schon vor einigen Monaten von den Dächern, dass Pavard sich mit dem FC Bayern einig sei. Im Trainingslager der Bayern in Dubai hat Sportdirektor Hasan Salihamidzic nun gegenüber den Medien erstmals bestätigt, dass der Deal unter Dach und Fach ist: “Ich kann vermelden, dass wir Benjamin Pavard ab dem 1. Juli 2019 für uns verpflichten konnten. Er hat einen Fünfjahresvertrag unterschrieben. Das ist ein junger Spieler, der Weltmeister ist. Wir sind sehr froh und stolz.”
Ablösesumme liegt bei 35 Millionen Euro
Pavard hatte beim VfB Stuttgart eigentlich noch einen Vertrag bis zum Jahr 2021 – eine Ausstiegsklausel in Höhe von 35 Millionen Euro macht seinen vorzeitigen Abgang aber möglich. Damit endet eine Erfolgsgeschichte zwischen dem 22-Jährigen und dem VfB, die im Sommer 2016 begonnen hatte. Damals kam Pavard vom OSC Lille zu den Schwaben und nahm eine herausragende Entwicklung, die ihn 2018 bis in die französische Nationalmannschaft führte.
Pavard erzielte das offizielle “Tor der WM 2018”
Unter Nationaltrainer Didier Deschamps war Pavard als rechter Verteidiger sofort Teil der Stammelf. Weltweit bekannt wurde Pavard durch sein spektakuläres Tor im WM-Achtelfinale gegen Argentinien, als er mit einem herrlichen Schuss von der Strafraumgrenze zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich traf. Frankreich gewann die Partie am Ende mit 4:3 und holte sich im Anschluss den WM-Titel. Pavards Treffer wurde von der FIFA nach dem Turnier zum “Tor der WM” gewählt.
Schwere Verletzung im Dezember
In dieser Saison waren die Leistungen des Franzosen allerdings sehr schwankend. Pavard ließ sich von der allgemeinen Verunsicherung in der Stuttgarter Mannschaft anstecken und konnte nicht verhindern, dass der VfB die Hinrunde mit nur 14 Punkten und auf dem Relegationsplatz abschloss. Zu allem Überfluss zog sich Pavard im Dezember auch noch einen Muskelbündelriss zu, er wird den Rückrundenauftakt wohl verpassen.
Wird Pavard der Ersatz für Hummels?
Spannend wird zu beobachten sein, auf welcher Position der FC Bayern mit Pavard plant. Der 22-Jährige ist in der Nationalelf zwar der etatmäßige Rechtsverteidiger, beim VfB Stuttgart spielt Pavard oft aber auch einen sehr soliden Part als Innenverteidiger. Genau hier könnte bei den Bayern im Sommer eine wichtige Planstelle freiwerden, falls Mats Hummels den Club verlässt. Der ehemalige Dortmunder ist unter Niko Kovac ins zweite Glied hinter Jerome Boateng und Niklas Süle gerückt.
Hummels sei zu langsam und habe seine beste Zeit hinter sich, munkelt man bei Bayern hinter vorgehaltener Hand. Nicht umsonst wurde Hummels bei einer aktuellen Umfrage des “kicker” unter allen Bundesligaprofis zum Verlierer der Hinrunde gewählt. Es scheint gut möglich, dass der 30-Jährige nach der Saison von sich aus den Absprung wagt.
Bayern startet die Rückrunde in Hoffenheim
Die angekündigte Aufholjagd auf den Tabellenführer Borussia Dortmund startet für den FC Bayern am 18. Januar mit dem Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim. Die Bumacher sehen das Kovac-Team bei diesem Duell überraschend deutlich in der Favoritenrolle. Wer bei Wetten.com auf einen Sieg der Bayern setzt, kann im Erfolgsfall das 1,58-fache seines Einsatzes einstreichen. Aber Vorsicht: Bayern hat in Hoffenheim oft Probleme gehabt, die beiden letzten Bundesliga-Duelle in Sinsheim gingen jeweils an die Nagelsmann-Elf.