Deutsche Sensation in Wimbledon: Siegemund schlägt Keys!

Simon Schneider | am: 04.07.25
Laura Siegemund auf der Erfolgswelle: Nach dem sensationellen Erfolg gegen Madison Keys steht die 37-Jährige im Achtelfinale von Wimbledon!

Was für ein Erfolg: Laura Siegemund hat in Wimbledon sensationell das Achtelfinale erreicht! Die 37-Jährige war am Freitag als krasse Außenseiterin in das Match gegen Madison Keys gegangen. Die US-Amerikanerin – immerhin amtierende Gewinnerin der Australian Open – war allerdings nahezu chancenlos gegen Siegemund. Die Deutsche spielte taktisch herausragend und entnervte Keys immer wieder mit klugen Slice- und Stoppbällen. Damit steht Laura Siegemund zum ersten Mal in der vierten Runde von Wimbledon. Und das Beste: Dort wartet mit der Argentinierin Solana Sierra eine lösbare Aufgabe. Gut denkbar, dass Siegemund sogar als Favoritin in diese Partie gehen wird. Wir sind gespannt auf die Wettquoten.

Laura Siegemund sorgt für eine der größten Überraschungen des diesjährigen Wimbledon-Turniers: Die 37-jährige Deutsche steht sensationell im Achtelfinale. In der dritten Runde setzte sie sich überraschend klar mit 6:3, 6:3 gegen die favorisierte Madison Keys durch – eine Spielerin, die nicht nur aktuell auf Platz acht der Weltrangliste steht, sondern in diesem Jahr auch die Australian Open gewann.

Siegemund spielt taktisch brillant

Siegemund galt vor dem Match als klare Außenseiterin. Doch auf dem Platz zeigte sie eine herausragende Leistung – sowohl taktisch als auch mental. Mit variantenreichem Spiel, cleveren Slices und gefühlvollen Stoppbällen ließ sie der kraftvoll agierenden Keys kaum eine Chance.

Immer wieder zwang sie die Amerikanerin zu Fehlern und nahm ihr durch die gezielte Spielverzögerung den Rhythmus. Besonders auffällig: Keys blieb bis zum 2:5 im zweiten Satz bei ihrem zweiten Aufschlag komplett ohne Punktgewinn – eine Statistik, die ihre Ratlosigkeit gegen Siegemunds Spielweise unterstreicht.

Am Ende die Nerven behalten

Obwohl Keys beim Stand von 0:40 noch drei Matchbälle abwehren konnte – darunter einen einzigen Punkt mit dem zweiten Aufschlag nach 18 erfolglosen Versuchen – blieb Siegemund ruhig und verwandelte schließlich ihren vierten Matchball nach 1 Stunde und 32 Minuten. Damit steht sie erstmals in ihrer Karriere in der vierten Runde von Wimbledon. Ihr bislang größter Erfolg im Einzel bei einem Grand Slam war das Viertelfinale der French Open im Jahr 2020.

Nach dem Match zeigte sich die Stuttgarterin emotional und erleichtert. „Ich spiele nur für mich, ich muss doch nichts mehr beweisen“, erklärte sie. Den Druck empfinde sie nicht als Belastung, sondern als Ehre – ein Zeichen dafür, dass man noch etwas erreichen könne. Diese innere Ruhe scheint auch ihr Spiel zu tragen. Während viele andere Spielerinnen an Nervosität scheitern, strahlt Siegemund eine fast meditative Gelassenheit aus.

Siegemund eigentlich Doppel-Spezialistin

Dabei ist sie eigentlich auf Doppel- und Mixed-Wettbewerbe spezialisiert: 2020 gewann sie die US Open im Doppel, 2016 den Mixed-Titel bei den US Open und kürzlich bei den French Open 2024 im Mixed erneut einen Titel. Dass sie nun auch im Einzel auf dem heiligen Rasen von Wimbledon glänzt, ist umso bemerkenswerter.

Ein wichtiger Rückhalt dabei ist ihr Lebensgefährte und Trainer Antonio Zucca. „Er erinnert mich immer daran, dass ich niemandem mehr etwas beweisen muss“, sagte Siegemund. Dass diese mentale Unterstützung Früchte trägt, war in ihrem Spiel gegen Keys deutlich sichtbar.

Machbare Aufgabe im Achtelfinale

Die Auslosung meint es nun gut mit ihr: In der nächsten Runde trifft sie auf die Argentinierin Solana Sierra – eine Gegnerin, die als Nachrückerin ins Hauptfeld kam und auf Position 101 der Weltrangliste steht. Nach dem unerwarteten Sieg gegen Keys könnte Siegemund nun selbst als Favoritin ins Match gehen. Der Einzug ins Viertelfinale scheint plötzlich greifbar.

Eine Pause gönnt sie sich trotz des Erfolgs nicht: Direkt nach dem Einzel wechselte sie auf einen anderen Court, um im Doppel an der Seite der Brasilianerin Beatriz Haddad Maia gegen ein US-Duo anzutreten.

Laura Siegemund beweist mit ihrem Wimbledon-Lauf, dass Alter und Erfahrung im Tennis nicht nur ein Nachteil sein müssen – sondern auch die Grundlage für große Erfolge sein können.

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen