Mit dem Einzug ins EM-Quartier nahe Zürich hat für die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft die heiße Phase vor der Europameisterschaft 2025 begonnen. Vom 2. bis 27. Juli kämpfen die Rekord-Europameisterinnen in der Schweiz um ihren neunten Titel – und lassen an ihren Ambitionen keinen Zweifel.
“Unser Ziel ist ganz klar: Wir wollen Europameister werden”, sagte Mittelfeldspielerin Linda Dallmann bei der Ankunft der Mannschaft in Zürich. Die 30-Jährige, die bei der EM 2017 im Viertelfinale ausschied und 2022 im Endspiel gegen England unterlag, sieht in der Schweiz die große Chance auf den lang ersehnten Titel. “Alles andere wäre die falsche Aussage und auch die falsche Zielsetzung”, so Dallmann.
Nach dem Abschluss des Vorbereitungscamps in Herzogenaurach ist das Team von Bundestrainer Christian Wück in ein Fünf-Sterne-Hotel am Stadtrand von Zürich gezogen. Dort bereitet sich die Mannschaft um Kapitänin Giulia Gwinn auf das Turnier vor. Die erste Trainingseinheit findet im nahegelegenen Sportzentrum Buchlern statt.
Teamgeist und Energie als Schlüssel zum Erfolg?
Auch Gwinn zeigt sich vor dem Turnierauftakt äußerst zuversichtlich. Im Gespräch mit den Journalisten vor Ort betonte sie die positive Entwicklung der Mannschaft unter Wück.
“Wir konnten in den letzten Wochen viele taktische Feinheiten trainieren. Unser Offensivspiel funktioniert gut. Und auch defensiv stehen wir deutlich stabiler als noch zu Beginn seiner Amtszeit.” Die Spielführerin lobt insbesondere den Teamgeist: “Wir haben eine enorme Energie in der Trupp. Das begeistert mich und das kann beim Turnier ein ganz wichtiger Faktor werden.”
Ähnlich optimistisch äußert sich auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf. Er sieht in der aktuellen Auswahl großes Potenzial: “Man hat in den vergangenen Spielen gesehen, wozu dieses Team fähig ist. Ich traue ihnen zu, sehr weit zu kommen.”
Neuendorf hofft auf Schub für Frauenfußball
Das klare Bekenntnis der Spielerinnen zum Titel sei für ihn ein Ausdruck von gesundem Selbstvertrauen. “Ich werde sie da sicher nicht bremsen”, so Neuendorf. Er hoffe zudem, dass der leidenschaftliche Fußball der Mannschaft neue Begeisterung für den Frauenfußball in Deutschland entfachen könne.
Ein besonderes Turnier steht auch für Torhüterin Ann-Katrin Berger bevor. Die 34-Jährige könnte in der Schweiz ihre letzten Spiele im DFB-Trikot bestreiten, hat eine Entscheidung über ihre Zukunft aber noch nicht getroffen. “Ich schaue von Tag zu Tag”, sagte Berger auf einer Pressekonferenz. Sie freue sich über das Vertrauen, als Nummer eins zur EM zu reisen: “Ich bin fit, motiviert und werde mein Bestes geben.”
Auftaktspiel am Freitag gegen Polen
Die Vorfreude innerhalb der Mannschaft ist spürbar. Immer wieder betonen Spielerinnen den starken Zusammenhalt und die gute Stimmung im Team. Der Weg zum Titel ist lang, doch das Ziel ist klar formuliert. Die DFB-Frauen wollen in der Schweiz nicht nur mitspielen – sie wollen Geschichte schreiben.
Deutschland trifft am kommenden Freitag (04.07.) um 21 Uhr zum Auftakt auf Polen. Die DFB-Frauen sind in dieser Partie der haushohe Favorit, das belegen allein schon die eindeutigen Wettquoten der Buchmacher.