DFB-Team: Gewinner, Verlierer und Streichkandidaten

Manuel Neuer
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Am Montagmittag wird Joachim Löw bekannt geben, mit welchen Spielern er den Weltmeisterschaftstitel verteidigen will. Es müssen vier Spieler aussortiert werden. Die vergangenen Tage haben klare Indizien geboten, wen es treffen könnte.

Bundestrainer Löw muss am Montag die endgültige 23-köpfige Auswahl für die Meisterschaft in Russland benennen. Nach dem vergangenen 1:2 gegen Österreich in Klagenfurt wartet nun viel Arbeit auf Löw. Eine gute Möglichkeit, um die Situation des Weltmeisterteams einmal ausführlich zu beleuchten:

Die Gewinner

Manuel Neuer: Der Kapitän des DFB bestand trotz der zwei Gegentore seinen WM-Härtetest. Er hielt, was er halten konnte und zeigte auch beim Aufbau trotz seiner fehlenden Spielpraxis nur vereinzelte Wackler. Dennoch bleibt nach über acht Monaten Verletzungspause ein Restrisiko vorhanden: Scheinbar möchte er Münchner Keeper als Nummer eins zur Weltmeisterschaft nach Russland fahren.

Die Weltmeister: Die Partie gegen Österreich hat vor allem eines gezeigt, nämlich dass es ohne die Weltmeister in der deutschen Nationalelf (noch) nicht geht. So lassen sich Toni Kroos, Jérôme Boateng, Thomas Müller oder Mats Hummels einfach nicht ersetzen. Auch Sami Khedira hat nach der Auswechslung zur Halbzeit als Stabilisator im Mittelfeld deutlich gefehlt.

Die Etablierten: Obwohl Ilkay Gündogan zuletzt eher mäßige Leistungen brachte, konnte er sich als Alternative zu Kroos und Khedira in der defensiven Zentrale etablieren. Auch auf den spielerfahrenen Mario Gomez, welcher in Österreich nur kurzzeitig spielen durfte, wird Löw wahrscheinlich nicht verzichten. Dafür zeigte Petersen bei seinem Debüt nicht genug Leistung. An Jonas Hector und Joshua Kimmich führt trotz des dürftigen Auftritts gegen Österreich auf den Posten der Außenverteidiger kein Weg vorbei.

Der Verlierer

Marc-Andre ter Stegen: Der Keeper des FC Barcelona durchlebt gerade eine bittere Situation. Über Monate hinweg hält er in Spanien und der Champions League klasse, dennoch wird er in Russland höchstwahrscheinlich nur die Nummer zwei im Nationalteam hinter Neuer sein. Und das, obwohl der Münchner mehr als acht Monate verletzungsbedingt gefehlt hat: Sowohl bei Mitspielern als auch bei Trainern ist Neuer klar über ter Stegen angesiedelt. Bisher gibt es noch keine Äußerung des 26-Jährigen, doch sein Frust dürfte recht groß sein.

Leroy Sané: In der Premier League zählte der 22-jährige Flügelspieler zu den Besten in der vergangenen Saison. Doch im Nationalteam konnte er die Ansprüche zuletzt nicht erfüllen. Auch im Wörthersee-Stadion enttäuschte der Star von Manchester City auf ganzer Linie. Mag er auch ein Versprechen für die Zukunft sein: In dieser aktuellen Form ist er eher ein Wackelkandidat.

Die Streichkandidaten

Seit die Nominierung am 15. Mai erfolgt ist, wird spekuliert, wen Joachim Löw aus dem vorläufigen 27er-Kader nehmen wird. Von Beginn an nannte man Sebastian Rudy sowie Julian Brandt, die es bereits vor der EM 2016 erwischt hatte, ebenso aber Jonathan Tah und Nils Petersen. Der Leverkusener durfte in Österreich gar nicht erst spielen, Petersen hätte sich gewünscht, mit einer guten Aktion oder einem Torschuss auf sich aufmerksam zu machen. Aber das sollte dem Freiburger nicht gegönnt sein. Auch Brandt und Rudy empfahlen sich nicht mehr. Nachdem Neuer seinen Test bestanden hat, wird es bei den Torhütern aller Voraussicht nach Kevin Trapp oder Bernd Leno erwischen.