Wohin wechselt Shinji Kagawa? Das war am letzten Tag der Winter-Transferperiode die große Frage. Dem VfB Stuttgart hatte der Japaner in Diensten von Borussia Dortmund schon vor einigen Wochen abgesagt, nun sah plötzlich alles nach einem Wechsel zu Hannover 96 aus. Auch der französische Erstligist AS Monaco war lange in der Verlosung. Am Ende entschied Kagawa sich – wohl auch aus finanziellen Gründen – für einen Wechsel an den Bosporus: Der 29-Jährige unterschrieb bei Besiktas Istanbul einen Vertrag bis Saisonende.
Auch die Nachrichtenagenturen wussten zwischenzeitlich nicht mehr, was bei Shinji Kagawa denn nun wirklich Stand der Sache war. So vermeldeten einige Zeitungen schon am Mittwoch einen Wechsel nach Monaco als perfekt. Als der BVB dies am Donnerstag dementierte, geriet plötzlich Hannover 96 in den Fokus.
Hannover freute sich zu früh
Die beiden Vereine hatten sich schon über die Modalitäten des Deals geeinigt, auch diesmal verkündeten einige Medien den Transfer vorschnell schon als abgeschlossen.
Hannovers neuer Trainer Thomas Doll äußerte sich bereits voller Vorfreude: “Wir würden ihn hier natürlich mit offenen Armen empfangen. Das würde uns einen Schub geben. Er ist ein erfahrener Spieler und steht jeder Mannschaft gut zu Gesicht.”
Heldt hatte Zweifel
96-Manager Horst Heldt hatte aber sofort eingeräumt, dass Kagawa sich immer noch nicht entschieden habe: “Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu BVB-Sportdirektor Michael Zorc, deswegen hat sich diese Option für uns jetzt kurzfristig ergeben. Er hat aber auch die Möglichkeit, zu Besiktas Istanbul zu wechseln.”
Entscheidung für Besiktas
Zu diesem Zeitpunkt saß Shinji Kagawa allerdings schon längst in einem Flugzeug an den Bosporus, um bei Besiktas den Medizincheck zu absolvieren. Kurz vor 18 Uhr sagte der Japaner dann in Hannover ab und unterschrieb in der Türkei einen Leihvertrag bis zum Saisonende. Über eine mögliche Kaufoption wurde zunächst nichts bekannt.
Keine Chance unter Favre
Unter Trainer Lucien Favre hatte Kagawa in dieser Saison kaum noch eine Rolle in Dortmund gespielt, insgesamt kam der 29-Jährige in der Hinrunde nur auf zwei Einsätze in der Bundesliga. Kagawa kokettierte daher schon länger mit einem Wechsel, gab aber immer Spanien als sein Wunschziel an.
Da sich aber kein Spitzenclub aus der La Liga ernsthaftes Interesse zeigte, führt der Weg nun also zu Besiktas Istanbul, dem Tabellensechsten der türkischen Süper Lig.
Meisterspieler des BVB
Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc verwies auf die “besonderen Verdienste” des Japaners, der beim BVB in den goldenen Jahren unter Trainer Jürgen Klopp ein Schlüsselspieler war und entscheidenden Anteil an den Deutschen Meisterschaften 2011 und 2012 hatte.
“Shinji Kagawa ist nicht nur ein herausragender Fußballspieler, sondern auch ein großer Freund unseres Vereins. Wir wollten ihm diese Bitte daher nicht verwehren”, so Zorc. Kagawa habe den Wunsch geäußert, “bei einem anderen Verein zu vermehrten Einsatzzeiten kommen zu wollen”. Die Möglichkeit habe sich nun in Istanbul ergeben.
Vertrag in Dortmund noch bis 2020
Kagawa absolvierte bislang 216 Partien für Borussia Dortmund, in denen er 60 Tore erzielte. Der aktuelle Vertrag des Mittelfeldspielers läuft noch bis zum Jahr 2020. Ob der japanische Nationalspieler aber im Sommer zurückkehren und noch einmal für den BVB auflaufen wird, ist eher unwahrscheinlich.
BVB am Samstag in Frankfurt
Ohne Kagawa wird die Borussia also am Samstag versuchen, das schwere Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt zu gewinnen. Anstoß in der Frankfurter Commerzbank Arena ist um 15:30 Uhr. Wer bei Wetten.com auf den BVB setzt, kann sich eine erstaunlich gute Quote von 2,20 sichern. Darin liegt für uns echtes Value.