Diverse Bundesligisten hatten Sandro Wagner in den vergangenen Monaten auf ihrem Zettel. Der ehemalige Co-Trainer von Julian Nagelsmann bei der Nationalmannschaft wurde unter anderem mit Bayer Leverkusen, der TSG Hoffenheim, dem 1. FC Köln und dem VfL Wolfsburg in Verbindung gebracht. Am Ende entschied sich Wagner etwas überraschend für den FC Augsburg. Beim FCA will man unbedingt weg vom Image der “grauen Maus” in der Bundesliga. Mit Sandro Wagner als Cheftrainer hat Augsburg nun ein medial viel beachtetes Aushängeschild. Entsprechend groß war auch der Andrang bei Wagners erster Pressekonferenz als FCA-Trainer.
Der FC Augsburg hat mit Sandro Wagner einen neuen Cheftrainer präsentiert – und sorgt damit für reichlich Gesprächsstoff. Der frühere Co-Trainer von Julian Nagelsmann bei der deutschen Nationalmannschaft war in den vergangenen Monaten ein gefragter Mann. Vereine wie Bayer Leverkusen, die TSG Hoffenheim, der 1. FC Köln und der VfL Wolfsburg sollen Interesse gezeigt haben. Umso überraschender ist es, dass sich Wagner letztlich für den FCA entschieden hat – einen Klub, der sich in der Vergangenheit selbst als eher unauffällig beschrieb.
Wagner bringt plötzlich Glamour nach Augsburg
Doch genau dieses Image will Augsburg jetzt loswerden. Mit dem 37-jährigen Wagner an der Seitenlinie will man nicht nur sportlich neue Akzente setzen, sondern auch medial aus dem Schatten treten. Der neue Coach soll frischen Wind bringen – und das nicht nur auf dem Platz.
Bei seiner ersten Pressekonferenz als FCA-Trainer zeigte sich Wagner gut gelaunt, offen und selbstironisch. Er scherzte über seine grauen Haare, die ihm mit 37 Jahren bereits den Kopf zieren – und nahm dabei augenzwinkernd Bezug auf seinen Freund Bastian Schweinsteiger. Dabei wurde schnell deutlich: Wagner bringt nicht nur Witz, sondern auch jede Menge Energie mit.
Demut und Tatendrang
„Ich komme jeden Tag mit Freude zur Arbeit“, betonte er – und kündigte gleichzeitig an, dass er von seiner Mannschaft viel Einsatz einfordern werde. Trotz seines Enthusiasmus blieb Wagner auf dem Podium überraschend bescheiden. Statt vollmundiger Versprechungen stellte er klar, dass er sich zunächst beweisen müsse. Ziele wolle er erst formulieren, wenn er erste Erfahrungen als Bundesligatrainer gesammelt habe.
Der mediale Andrang bei seiner Vorstellung war groß – mehr als 50 Journalistinnen und Journalisten sowie zahlreiche Kamerateams drängten sich im Presseraum der WWK Arena. Wagner selbst nahm das Interesse fast verlegen zur Kenntnis. „Ich weiß gar nicht, womit ich das verdient habe“, sagte er, sichtlich überrascht von dem Hype um seine Person.
FCA-Bosse sind happy: “Passt perfekt zu uns”
Auch Augsburgs Geschäftsführer Michael Ströll bemühte sich, die Erwartungen zu relativieren. Zwar habe Wagner durchaus Strahlkraft, die Entscheidung für ihn sei jedoch rein sportlich gefallen. „Er passt perfekt zu uns, fachlich wie menschlich“, erklärte Ströll. Imagefragen hätten bei der Trainerwahl keine Rolle gespielt.
Ströll lobte Wagners Konzept, seine Ideen und seine Fähigkeit, Spieler individuell weiterzuentwickeln. Besonders imponiert habe ihm Wagners mutiger Ansatz. Dieser wiederum möchte beim FCA für eine neue Herangehensweise stehen – mit mutigem, aktivem Fußball, wie er betonte.
Zur Kaderstruktur äußerte sich Wagner ebenfalls mit Humor: Wäre die Mannschaft körperlich nicht auf der Höhe, hätte er das Angebot vermutlich ausgeschlagen. Doch er sehe große Qualität und Entwicklungspotenzial.
Erste Station in der Bundesliga als Cheftrainer
Wagners bisherige Trainerstation war die SpVgg Unterhaching in der Regionalliga, bevor er beim DFB assistierte. Nun steigt er als einer von nur 18 Bundesligatrainern ins Rampenlicht. „Das erfüllt mich mit enormem Stolz“, sagte er – und betonte, dass der Druck für ihn eher eine innere Triebfeder sei als eine Belastung.
Mit dieser Mischung aus Bodenständigkeit, Charisma und klaren Ideen will Wagner Augsburg neue Impulse verleihen – sportlich wie auch im öffentlichen Bild des Vereins.