
Wird das Torwart-Comeback des Jahrzehnts vielleicht doch möglich? Fakt ist: Deutschland hat kein Torhüterproblem – aber eine Torhüter-Debatte. Während die Zukunft von Marc-André ter Stegen nach seiner Rückenoperation noch offen ist, sorgt ein altbekannter Name erneut für Schlagzeilen: Manuel Neuer.
Laut einem Bericht verschiedener Medien soll DFB-Sportdirektor Rudi Völler bei Bayerns Kapitän nachgefragt haben, ob ein Comeback in der Nationalmannschaft denkbar sei.
Ter Stegens Zwangspause öffnet die Tür
Der FC-Barcelona-Torhüter Marc-André ter Stegen fällt derzeit nach einer Operation aus und kämpft um seine Rückkehr in den Ligaalltag. Sollte er in den kommenden Monaten keine ausreichende Spielpraxis sammeln, könnte Völler laut Medienberichten nach Alternativen suchen – und dabei auch an Neuer denken. Der 39-Jährige hatte seine DFB-Karriere nach der EM 2024 offiziell beendet, doch seine Leistungen im Bayern-Tor sind nach wie vor überragend.
Zuletzt betonte Völler in der Sendung Sky 90, dass ein Comeback des Weltmeisters von 2014 „momentan kein Thema“ sei, gleichzeitig aber Verständnis für die öffentliche Diskussion zeigte. Schließlich wolle man bei der anstehenden WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko mit dem bestmöglichen Keeper antreten.
Vier Keeper, aber kein unumstrittener Nachfolger
Bundestrainer Julian Nagelsmann hat für die anstehenden Länderspiele gegen Luxemburg und die Slowakei gleich vier Torhüter nominiert: Oliver Baumann, Alexander Nübel, Finn Dahmen und Noah Atubolu. Baumann steht aktuell zwischen den Pfosten, doch keiner der vier verfügt über internationale Turniererfahrung auf höchstem Niveau.
Dass in dieser Situation der Name Neuer wieder fällt, überrascht daher kaum. Der Bayern-Schlussmann verkörpert Routine, Führungsstärke und Erfolg – Qualitäten, die im DFB-Team nach seinem Rücktritt bislang nicht voll ersetzt werden konnten.
Neuer lässt sich Zeit mit der Zukunft
Trotz der Spekulationen bleibt Neuer gelassen. „Ich bin total entspannt und will mir über den Winter Zeit lassen“, sagte er kürzlich in einem Interview. Eine Entscheidung über seine sportliche Zukunft werde er erst im neuen Jahr treffen. Dabei gehe es um mehrere Faktoren – Gesundheit, Motivation und die Perspektive beim FC Bayern. Sein Vertrag in München läuft im Sommer 2025 aus.
Trainer Vincent Kompany unterstützt seinen Torhüter in dieser Haltung: „Es gibt keinen Grund für Eile. Solange Manu Spaß hat und seine Leistung bringt, ist alles gut.“
Die Legende bleibt auf Rekordjagd
Neuer spielt seit 2011 für den FC Bayern und ist auch mit fast 40 Jahren noch auf Topniveau unterwegs. In dieser Saison zählt er erneut zu den Konstanten im Münchner Titelkampf. Mit bislang 531 Bundesliga-Einsätzen rangiert er auf Platz acht der ewigen Bestenliste.
Bis zum Rekord von Karl-Heinz Körbel (602 Spiele) wäre es allerdings noch ein langer Weg – einer, den Neuer vielleicht nur mit einer Fortsetzung seiner Karriere bis 2028 erreichen könnte.
Eine offene Tür bleibt für Neuer
Noch gibt es keine offizielle Anfrage des DFB, doch die Zeichen mehren sich, dass Völler zumindest sondiert. Sollte ter Stegen nicht rechtzeitig zur alten Form finden, könnte ein sensationelles Comeback des ehemaligen Nationalmannschaftskapitäns Realität werden.
Für die Fans wäre es die Rückkehr einer Legende – und für das DFB-Team womöglich die sicherste Lösung zwischen den Pfosten.

