Hinteregger flüchtet nach Frankfurt: Abschied in Kneipe angekündigt?

Simon Schneider | am: 01.02.19
Hinteregger provozierte Rauswurf
Hat Martin Hinteregger seinen Rauswurf in Augsburg mit Absicht provoziert? In der Rückrunde spielt der Österreicher für Eintracht Frankfurt.

Der Wirbel um Martin Hinteregger nimmt einfach kein Ende: Der beim FC Augsburg suspendierte Abwehrspieler hat inzwischen bei Eintracht Frankfurt einen Leihvertrag bis zum Saisonende unterschrieben. Aber die Umstände seines Rauswurfs beim FCA werden immer mysteriöser. Offenbar hatte Hinteregger schon im Dezember in einer Kneipe angekündigt, den Verein in der Winterpause unbedingt verlassen zu wollen. War die scharfe Kritik an Trainer Manuel Baum also kalkuliert, um einen Wechsel zu provozieren?

Das Interview von Martin Hinteregger im Bayerischen Rundfunk nach der Partie in Gladbach am vergangenen Samstag (0:2) ist inzwischen fast schon legendär. Der Österreicher hatte FCA-Coach Manuel Baum massiv angegriffen und ihm indirekt taktische Ahnungslosigkeit vorgeworfen.

Rauswurf nach unverschämter Trainer-Kritik

“Ich kann nichts Positives über ihn sagen. Der Abwärtstrend geht schon seit einem Jahr so. Ich weiß selbst nicht, was heute unsere Taktik war. So macht Fußball keinen Spaß”, polterte der 26-Jährige. Schnell war abzusehen, dass die Vereinsführung sich diese Worte nicht würde bieten lassen.

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Nachdem Hinteregger auch einen Tag später in einem persönlichen Gespräch mit den Club-Bossen keine Einsicht zeigte, ergriff des FCA drastische Maßnahmen. Der Spieler wurde mit einer Geldstrafe belegt, die es in dieser Höhe “beim FC Augsburg noch nie gegeben hat”. Zudem wurde Hinteregger vom Training freigestellt und ihm nahe gelegt, den Verein zu verlassen.

Provozierte Hinteregger bewusst einen Abgang?

FCA-Kapitän Daniel Baier hatte zwar noch versucht, zwischen Hinteregger und den Bossen zu vermitteln – aber das Kind war da schon in den Brunnen gefallen. Im Gegenteil: Offenbar war der Rauswurf genau das, was Hinteregger mit seiner Trainer-Kritik erreichen wollte. Zumindest, wenn man den Aussagen eines Augsburger Kneipenwirts glauben darf.

Wie die Augsburger Allgemeine berichtet, was Martin Hinteregger im Dezember zu Gast im Szenelokal “11er”, das vom ehemaligen FCA-Geschäftsführer Markus Krapf geführt wird. Dort habe Hinteregger ganz offen darüber gesprochen, den Verein in der Winterpause unbedingt verlassen zu wollen.

Fans gegen den Vorstand

“Normalerweise würde ich nichts, was an einem solchen Abend in meinem Lokal gesprochen wird, öffentlich machen. Es ärgert mich aber, welchen Dreh diese Geschichte mittlerweile bekommen hat”, so der Wirt gegenüber der Zeitung. Ihn ärgere es, dass Hinteregger von Teilen der Fans als “Ehrenmann” gefeiert würde, schrieb Krapf in einem Facebook-Eintrag.

Das ganze Theater um Hinteregger hat in der Fanszene des FCA nämlich hohe Wellen geschlagen. Die Vereinsführung kommt dabei nicht allzu gut weg. Der allgemeine Tenor: Die Kritik von Hinteregger an Trainer Baum sei bloß ehrlich gewesen, die Club-Bosse um Manager Stefan Reuter hätten einen sportlich wichtigen Spieler ohne Not vom Hof gejagt.

Frankfurt freut sich über unverhofften Neuzugang

Lachender Dritter ist nun Eintracht Frankfurt. Der Tabellenfünfte der Bundesliga hat noch vor dem Ende des Transferfensters zugeschlagen und Martin Hinteregger bis zum Saisonende verpflichtet. Frankfurts Trainer Adi Hütter kennt den Innenverteidiger aus gemeinsamen Tagen bei RB Salzburg und hat eine hohe Meinung von dem 26-Jährigen.

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Auch Sportvorstand Fredi Bobic freut sich diebisch über die unerwartete Chance, sich Hinteregger zu schnappen: “Martin ist ein robuster und stabiler Spieler, der seine Qualitäten in der Bundesliga schon mehrfach unter Beweis gestellt hat. Er wird uns in den sehr anspruchsvollen kommenden Wochen helfen.”

Schon gegen Dortmund auf dem Platz?

Theoretisch könnte Martin Hinteregger also schon am kommenden Samstag gegen Borussia Dortmund zur Startelf der Frankfurter Eintracht zählen. Die Hessen gehen selbstbewusst in das Duell mit dem Tabellenführer, auch wenn die Wettanbieter die Eintracht mit einer Quote von 3,30 (Wetten.com) leicht in der Außenseiter-Rolle sehen.

 

Zu Wetten.com

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen