Nach nur einem Jahr verlässt Sandro Wagner schon wieder seinen selbsternannten Traumverein: Der 31-Jährige wechselt mit sofortiger Wirkung zum chinesischen Erstligisten Tianjin Teda, der vom deutschen Coach Uli Stielike trainiert wird. Wagner Vertrag bei den Bayern – usprünglich noch bis 2020 datiert – wurde bereits aufgelöst. Der Stürmer hatte unter Niko Kovac zuletzt keine Rolle mehr gespielt. In China winkt ihm das große Geld.
Als der Transfer von Sandro Wagner zum FC Bayern im Januar 2018 verkündet wurde, begleitete der gebürtige Münchener dies mit pathetischen Worten: “Eine lange Reise geht für mich zu Ende. Ich komme wieder nach Hause. Zu meinem Verein, in meine Heimat.”
Wagner als Bankdrücker
Zwölf Monate später ist das Kapitel Sandro Wagner an der Säbener Straße schon wieder beendet. Der Stürmer kam die über die Rolle des Back-Ups für Robert Lewandowski hinaus, in dieser Saison wurden seine Einsatzzeiten immer weniger. Zum Auftakt der Rückrunde in Hoffenheim und gegen Stuttgart zählte Wagner nicht einmal zum Kader.
Vertrag aufgelöst
Nun ergreift Wagner also die Flucht – in Richtung China. “Ja, es stimmt. Sandro Wagner ist zu uns gekommen und hat um die Freigabe aus seinem Vertrag gebeten. Er hat ein sehr attraktives Angebot aus China vorliegen, daher haben wir seinem Wunsch entsprochen. Wir bedanken uns bei ihm ausdrücklich für die Zeit beim FC Bayern”, so Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic.
15 Millionen Euro für zwei Jahre
Der FC Bayern hatte für Wagner vor einem Jahr immerhin zwölf Millionen Euro an die TSG Hoffenheim überwiesen. Welche Ablösesumme Tianjin Teda nun für den Stürmer auf den Tisch legt, wurde bislang nicht bekannt. Dafür sickerte durch, dass Sandro Wagner bei seinem neuen Club angeblich bis zu 15 Millionen Euro in zwei Jahren verdienen soll. Netto, wohlgemerkt!
Rücktritt aus der Nationalmannschaft
Der Wechsel dürfte das Ende der bewegten Bundesliga-Karriere des 31-Jährigen sein, der sich im Frühjahr 2018 sogar noch Hoffnungen auf die Teilnahme bei der Weltmeisterschaft gemacht hatte. Nachdem Joachim Löw schließlich nicht für den WM-Kader berufen hatte, trat Wagner beleidigt aus der Nationalmannschaft zurück.
Und nicht nur das, der Stürmer griff den Bundestrainer auch persönlich an: “Für mich ist klar, dass ich mit meiner Art, immer offen, ehrlich und direkt Dinge anzusprechen, anscheinend nicht mit dem Trainerteam zusammenpasse.” Damit war die kurze Zeit Wagners beim DFB-Team (acht Einsätze, fünf Tore) endgültig vorüber.
Bizarre Aussagen zu Fußball-Gehältern
Sandro Wagner ist aber auch davor immer mal wieder mit markigen Sprüchen und kontroversen Aussagen aufgefallen. In Erinnerung bleibt vor allem seine seltsame Einschätzung, wonach Profi-Fußballer in weiten Teilen unterbezahlt sein. “Gemessen an all dem, was man aufgibt, finde ich, dass auch die Spieler bei Bayern zu wenig verdienen – selbst zwölf Millionen oder so”, so Wagner damals wörtlich.
Fußballer würden ja “ihre komplette Jugend” aufgeben, man könne “abends nicht in die Disco”. Die Profis würden ständig unter Druck und der Beobachtung der Öffentlichkeit stehen, von daher seien selbst die allgemein als astronomisch beurteilten Gehälter noch zu niedrig angesetzt. Die Aussagen Wagners sorgten damals für allgemeines Kopfschütteln.
Bayern am Samstag auswärts in Leverkusen
Der FC Bayern wird den Rest der Rückrunde also ohne Sandro Wagner bestreiten – Trainer Nico Kovac wird es verschmerzen können. Am kommenden Samstag steht für den FCB das Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen auf dem Programm. Die Kovac-Elf ist mit einer Quote von 1,55 (Wetten.com) klar favorisiert.