Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft steht am Wochenende vor zwei wichtigen EM-Qualifikationsspielen gegen Weißrussland und Estland. Kapitän Manuel Neuer blickt aber bereits auf die Endrunde im kommenden Jahr. Der Torwart stellte klar, dass er noch keinen Gedanken an ein mögliches Karriere-Ende verschwendet und sich bei der Europameisterschaft 2020 als klare Nummer eins sieht. Ziel sei es dort, mit einer “konkurrenzfährigen” Mannschaft den Titel zu gewinnen.
Über die sportliche Zukunft von Manuel Neuer ist in den vergangenen Monaten viel spekuliert worden. Der inzwischen 33-jährige Keeper hat erneut eine schwierige Saison mit zahlreichen Verletzungen hinter sich. In der Bundesliga verpasste Neuer die letzten fünf Saisonspiele, feierte dafür aber im DFB-Pokalfinale ein bemerkenswertes Comeback.
Ter Stegen macht Druck auf Neuer
Weil sein Konkurrent Marc-André ter Stegen beim FC Barcelona einmal mehr eine famose Spielzeit hingelegt und Bundestrainer Joachim Löw ohnehin einen konsequenten Generationenwechsel eingeleitet hat, drängt sich natürlich eine Frage auf: Wann kommt es zur Wachablösung im Tor der deutschen Nationalelf?
“So lange der Körper es zulässt”
Auf der obligatorischen Pressekonferenz vor den Qualifikations-Duellen mit Weißrussland (Samstag) und Estland (Dienstag) hatte Manuel Neuer auf solche Spekulationen allerdings eine klare Antwort: “Ich liebe es, auf dem Platz zu stehen. Ich möchte so lange spielen, wie es mein Körper zulässt und ich Spaß am Fußball habe. Und derzeit fühle ich mich sehr gut – also mache ich auch weiter.”
Neuer gibt sich gelassen
Auf den Konkurrenzkampf mit ter Stegen angesprochen sagte Neuer, er spüre “keinen heißen Atem”. Dennoch hatte Neuer für seinen designierten Nachfolger nur positive Worte parat: “Ich habe ihn ja schon immer gelobt. Auch vor der WM in Russland. Aber es gibt ja nicht nur uns beide. Auf der Torhüter-Position müssen wir uns in Deutschland generell keine Sorgen machen.”
Vor einem Jahr hatte es bereits wilde Diskussionen um den Status von Manuel Neuer als Nummer eins gegeben. Auch damals hatte Neuer gerade eine schwere Verletzung auskuriert und ging ohne jede Spielpraxis in das Turnier. Joachim Löw setzte trotzdem auf seinen langjährigen Stammkeeper, ter Stegen musste auf die Bank.
Volles Vertrauen von Löw
Löw sowie Bundestrainer Andreas Köpke haben auch jüngst wieder betont, dass die Torhüter-Hierachie im DFB-Team nicht in Frage steht. “Dieser Rückhalt vom Trainer tut mir natürlich gut. Vertrauen ist für einen Fußballer sehr wichtig, nur so kann man seine beste Leistung abrufen”, so Neuer.
Offenbar hatte der Bundestrainer Neuer sogar angeboten, auf die beiden Matches gegen Weißrussland und Estland zu verzichten. Das kam für den 33-Jährigen aber nicht in Frage: “Es ist doch eine Ehre, diese Spiele machen zu können. Das sind ja wichtige Partien.”
Neuer träumt vom EM-Titel
Für die DFB-Elf geht es darum, den etwas überraschenden Sieg in Holland (3:2) zu vergolden und mit zwei weiteren Erfolgen die Tabellenführung in der Qualifikationsgruppe C zu übernehmen. Dass Deutschland sich problemlos für die Endrunde qualifizieren wird, daran zweifelt kein Experte ernsthaft.
Und was ist für die neuformierte deutsche Mannschaft dann möglich, wenn in einem Jahr zum ersten Mal eine EM in zwölf verschiedenen Ländern ausgetragen wird? Manuel Neuer plant schon wieder Großes: “Natürlich muss sich unser junges Team weiter entwickeln. Aber wir wollen bei der EM 2020 richtig angreifen und so konkurrenzfähig sein, dass wir den Titel gewinnen können.”
