
Der Transfer von Jamie Gittens vom Bundesligisten Borussia Dortmund zum englischen Premier-League-Klub FC Chelsea ist so gut wie perfekt. Wie der BVB am Donnerstagabend mitteilte, haben sich beide Vereine sowie der Spieler grundsätzlich auf einen Wechsel verständigt. Letzte vertragliche Details stehen noch aus. Der 20-jährige Flügelspieler wird in Kürze in London unterschreiben.
Sportlich und wirtschaftlich ist der Transfer für die Dortmunder ein bedeutender Schritt. Die kolportierte Ablösesumme liegt bei rund 65 Millionen Euro inklusive erfolgsabhängiger Prämien. Bereits vor wenigen Wochen hatte der BVB ein Angebot in Höhe von 55 Millionen Euro abgelehnt.
Der Durchbruch in den Verhandlungen gelang laut Klubangaben in der vergangenen Woche, als Sportdirektor Sebastian Kehl die Chelsea-Delegation persönlich in Fort Lauderdale traf. „Die Gespräche waren herausfordernd, aber letztlich konnten wir unsere wirtschaftlichen Vorstellungen durchsetzen“, erklärte Kehl.
Die Rechnung des BVB mit Gittens ging voll auf
Für Borussia Dortmund ist es ein lukrativer Deal. Gittens kam im Jahr 2020 ablösefrei aus der Jugend von Manchester City, lediglich eine Ausbildungsentschädigung von rund 90.000 Euro wurde fällig. Der Transfer bringt dem Klub nun einen Gewinn von über 72.000 Prozent.
Geschäftsführer Lars Ricken sprach von einem „ausgesprochen werthaltigen Transfer“ und hob die erfolgreiche Entwicklung Gittens' innerhalb des BVB hervor: „Wir haben Jamie früh entdeckt, in unserem Nachwuchsleistungszentrum gefördert und ihm auf höchstem Niveau Spielzeit ermöglicht. Er hat das Vertrauen mit Leistung und Engagement zurückgezahlt.“
Gittens kennt den FC Chelsea
Der englische U-Nationalspieler absolvierte in der vergangenen Bundesliga-Saison 32 Partien für Dortmund, erzielte acht Tore und bereitete vier weitere vor. In der Rückrunde verlor er allerdings an Spielzeit unter Trainer Niko Kovac. Nun kehrt Gittens in seine Heimat zurück: Bereits 2012 spielte er kurzzeitig in der Jugend des FC Chelsea, bevor er zu Reading wechselte.
Bei den „Blues“ soll der Offensivmann einen langfristigen Vertrag bis 2032 erhalten. Der Transfer reiht sich ein in eine erneut äußerst kostenintensive Transferperiode für den FC Chelsea.
Mit Gittens steigt die Gesamtausgabe des Klubs in diesem Sommer auf über 240 Millionen Euro – das vierte Jahr in Folge, in dem die Londoner die 200-Millionen-Marke überschreiten. Gittens ist bereits der siebte Neuzugang des Vereins.
Die Kassen des BVB sind voll
Mit dem Verkauf von Gittens steigt die Einnahmeseite beim BVB auf knapp 70 Millionen Euro in diesem Sommer. Damit übersteigen die Transfereinnahmen die bisherigen Ausgaben (57,3 Mio. Euro) deutlich. Investiert wurde unter anderem in die festen Verpflichtungen von Yan Couto (20 Mio. Euro) und Daniel Svensson (6,5 Mio.) sowie in die Neuzugänge Jobe Bellingham (30,5 Mio.) und Torwart Patrick Drewes (250.000 Euro). Gittens ist nach Youssoufa Moukoko (5 Mio. Euro/FC Kopenhagen) und Kjell Wätjen (Leihe zum VfL Bochum) der dritte Abgang in diesem Sommer.
Mit einer Ablösesumme von rund 64,3 Millionen Euro steigt Gittens in die Top 5 der teuersten Abgänge der Vereinsgeschichte auf – und übertrifft damit sogar Christian Pulisic, der 2019 ebenfalls zu Chelsea wechselte.
Neben den Transfereinnahmen hat Borussia Dortmund bei der laufenden Klub-WM bereits über 50 Millionen Euro an Prämien eingespielt.