WM 2018: Kroatien zittert sich nach einem Elfmeter-Drama ins Viertelfinale

WM 2018: Kroatien zittert sich nach einem Elfmeter-Drama ins Viertelfinale
Foto: Oleksandr Osipov / Shutterstock.com

Die kroatische Nationalmannschaft steht im Viertelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft 2018. Luka Modric & Co. setzten sich am Sonntagabend in einem dramatischen Spiel im Elfmeterschießen mit 3:2 gegen Dänemark durch. Die beiden Torhüter spielten am Ende eine ausschlaggebend Rolle, wobei Kroatiens Danijel Subasic mit drei gehaltenen Elfmeter letztendlich zum Man of he Match wurde. Im Viertelfinale treffen die Feurigen nun auf den WM-Gastgeber Russland.

20 Jahre nach dem dritten Platz bei der WM 1998 in Frankreich ist Kroatien erneut auf einem guten Weg diesen Erfolg zu wiederholen. Im europäischen Achtelfinal-Duell gegen Dänemark setzten sich die Feurigen im Elfmeterschießen mit 3:2 durch. Sowohl Kasper Schmeichel im dänischen Tor als auch Danijel Subasic im kroatischen zeigten starken Leistungen, am Ende ging Subasic mit drei parierten Elfmeter als Sieger aus diesem Duell heraus.

Furioser Auftakt dank Jörgensen und Mandzukic

Im Vorfeld der Partie wurde viel darüber spekuliert wie defensiv Dänemark sich präsentiert und ob es Kroatien es gelingen wird die nötigen Mittel zu finden um das skandinavische Abwehrbollwerk zu durchbrechen. Nach wenigen Sekunden waren diese Diskussionen jedoch bereits hinfällig, denn die Dänen gingen nach nur einer Minute mit 1:0 in Führung. Nach einem langen Einwurf von Knudsen sorgt Delaney im kroatischen Strafraum für Unruhe und bedient Mathias Jörgensen, der aus kurzer Distanz den Ball auf das Tor bringt und Danijel Subasic bei seinem Abwehrversuch unglücklich aussehen lässt.

Die favorisierten Kroaten zeigten sich durch den Fehlstart keineswegs geschockt und konterte umgehend. Nach einer Hereingabe von Vrsaljko schoss Dalsgaard mit seinem Klärungsversuch Mitspieler Christensen aus kurzer Distanz an. Der Ball prallte vor die Füße von Mario Mandzukic, der blitzschnell reagierte und aus sechs Metern per Aufsetzer in der 4. Minute bereits den 1:1-Ausgleich erzielte.

Im weiteren Verlauf hatte Kroatien etwas mehr Spielanteile und den stärken Zug zum Tor, wobei auch die Dänen durch schnelle Konter gefährlich blieben. Braithwaite scheiterte in der 27. aus kurzer Distanz an Subasic. Kurz darauf zielte Perisic auf der Gegenseite freistehend etwas zu hoch (29.). Zur Halbzeitpause blieb es weiterhin beim torlosen Remis.

In der zweiten Spielhälfte verflachte das Spiel von Minute zu Minute mehr. Beide Teams nahmen das Tempo vollkommen aus dem Spiel und gingen in der Offensive nahezu überhaupt kein Risiko mehr ein. Erst in den letzten Minuten der regulären Spielzeit kamen beide Teams nochmals zu Chancen. Nachdem auch zwei Distanzschüsse von Rakitic (90.+2) und Braithwaite (90.+3) keinen Ertrag brachten, ging es in die Verlängerung.

Dänemark erwischte den besseren Start in die Verlängerung. Ein Aufsetzer von Schöne in 99. verfehlte das Tor nur knapp. Kroatien hingegen wirkte müde und auch Spielgestalter Luka Modric fehlte es in dieser entscheidenden Phase an den nötigen Ideen. In der 116. hatten die Feurigen dennoch die große Chance zum Sieg. Nach einem sehenswerten Pass von Modric stand Ante Rebic plötzlich allein vor Kasper Schmeichel, der Frankfurter Profi umkurvte den Torhüter und wurde kurz vor dem Abschluss auf das leere Tor von Jörgensen gefoult. Die Verantwortung für fälligen Strafstoß übernahm Kapitän Luka Modric, der bereits im Vorrundenspiel gegen Nigeria einen verwandelte. Gegen Kasper Schmeichel zeigte der Star von Real Madrid jedoch nerven und scheiterte an dem dänischen Torhüter.

Da es auch nach 120 Minuten weiterhin 1:1-Unentschieden stand musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen. Ähnlich wie Modric zuvor taten sich auch hier die Spieler schwer: Mit Eriksen und Badelj scheiterten gleich die ersten beiden Schützen an Subasic beziehungsweise Schmeichel. Danach trafen Kjaer und Krohn-Dehli für Dänemark sowie Kramaric und Modric für die Kroaten. Zum Ende wurde es nochmals dramatisch: Subasic parierte gegen Schöne, doch Schmeichel zog erneut nach und entschärfte Pivarics Versuch. Dänemarks fünfter Schütze Nicolai Jörgensen scheiterte daraufhin mit einem schwachen Versuch erneut an Subasic, ehe Raktitic Kroatien den Viertelfinaleinzug perfekt machte.

In der Runde der letzten Acht trifft Kroatien am Samstag (20 Uhr MEZ) in Sotschi auf Gastgeber Russland, der Spanien überraschend mit 4:3 im Elfmeterschießen ausschaltete.

Die Stimmen zum Spiel

Dänemarks Nationaltrainer Age Hareide zeigte sich sichtlich enttäuscht nach dem Aus: “Wenn man zum Elfmeterschießen muss, normalerweise sind unsere drei besten Schützen angetreten, aber sie haben nicht getroffen. Es tut mir für das ganze Team leid, aber so brutal ist Fussball.”

Luka Modric hingegen äußerte sich wie folgt zu dem verschossenen Elfmeter in der Nachspielzeit: “Es war bitter für mich, den Elfmeter zu verschießen, weil ich den ganzen Vormittag damit verbracht hatte, zu studieren wie ich gegen Schmeichel am besten schieße.”

Zlatko Dalic zeigte sich indes erfreut über den Kampfgeist seiner Mannschaft: “Das war ein glückliches Drama, aber wir hatten es auch verdient. Es war ein schwieriges Spiel, ein großartiger Kampf. Wir sind wieder zurückgekommen.”