Am siebten Spieltag gastiert der nicht unbedingt zu erwartende Tabellenführer bei einem der Aufstiegsfavoriten, der indes nicht wirklich gut aus den Startlöchern gekommen ist. Der überraschende Spitzenreiter ist der SC Paderborn, der ohne die Lizenzverweigerung für den TSV 1860 München gar nicht mehr drittklassig wäre, nun aber 16 von 18 möglichen Punkten eingefahren hat. Die Würzburger Kickers auf der anderen Seite sind mit lediglich fünf Zählern eine der Enttäuschungen bislang, haben aber vor der Länderspielpause endlich den ersten Sieg im Jahr 2017 eingefahren und wollen nun am Samstag (14 Uhr) nachlegen.
Sportfreunde Lotte – SpVgg Unterhaching
3. Liga | Samstag 09.09.2017 | 14:00 Uhr
Ausgangslage
Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga und einem kompletten Halbjahr ohne Sieg waren die Erwartungen an die Würzburger Kickers vor der neuen Saison nicht gering, zumal ein individuell starker Kader zusammengestellt wurde. Diese Erwartungen wurden aber schnell enttäuscht, lief es unter dem neuen Trainer Stephan Schmidt, der als Nachfolger von Bernd Hollerbach in große Fußstapfen getreten ist, doch von Anfang an nicht wirklich rund. Nachdem vor der Länderspielpause aber der erste Dreier im Jahr 2017 gelungen ist, ist man guter Hoffnung auf einen dauerhaften Aufschwung.
Nur dank glücklicher Umstände in der Liga geblieben, hat der SC Paderborn klar gemacht, die unverhoffte Chance beim Schopfe packen zu wollen und dieses Vorhaben bisher auf beeindruckende Art und Weise mit Leben gefüllt. Mit dem Kaderumbau im Sommer, im Zuge dessen vor allem auf junge und hungrige Spieler gesetzt wurde, lagen die Paderborner Verantwortlichen aus heutiger Sicht goldrichtig und vor allem der bereits im Abstiegskampf der Vorsaison gekommene und noch immer ungeschlagene Trainer Steffen Baumgart ist ein Glücksgriff.
Würzburger Kickers Form
Nachdem die Vorbereitung unter anderem mit Siegen gegen den rumänischen Erstligisten FC Botosani (1:0) und Bayer Leverkusen (3:0) durchaus vielversprechend verlaufen ist, war auch das 2:2 zum Saisonstart beim SV Meppen okay, wenngleich der spät kassierte Ausgleichstreffer schon schmerzte. Danach kamen die Kickers zu Hause gegen den SV Werder Bremen II (1:1) über ein Remis nicht hinaus und stürzten mit zwei anschließenden Pleiten gegen Preußen Münster (0:1) und beim 1. FC Magdeburg (1:2)in eine erste kleine Krise. Mit einem 8:0 im bayerischen Landespokal beim TSV Rannungen gelang danach zwar ein Pflichtsieg, doch anschließend setzte es im DFB-Pokal gegen Werder Bremen und gegen Hansa Rostock zwei deutliche 0:3-Niederlagen. Vor der Länderspielpause siegten die Kickers dann zunächst im Landespokal beim TSV Meeder mit 10:0 und holten mit einem 1:0 beim FSV Zwickau den ersten Sieg seit Dezember 2016. Und in einem Testspiel am vergangenen Wochenende gegen den 1. FSV Mainz 05 untermauerte Würzburg mit einem 2:2 den positiven Trend.
Performance in den letzten Spielen (29%) |
Letzer Sieg gegen SC Paderbornnoch kein Spiel |
SC Paderborn Form
Schon in der Vorbereitung präsentierte sich der SC Paderborn mit fünf Siegen, einem Remis und nur einer Niederlage gut und startete dann auch vielversprechend, wenngleich nach 4:1-Führung nur mit einem 4:4 beim Halleschen FC. Danach reihten die Ostwestfalen in der Liga gegen den Chemnitzer FC (3:2), bei den Sportfreunden Lotte (2:1) und gegen die SG Sonnenhof Großaspach (5:0) drei Siege in der Liga aneinander. Im DFB-Pokal setzte der SCP die Erfolgsserie fort und sorgte mit einem 2:1-Erfolg über den FC St. Pauli bundesweit für Aufmerksamkeit. Mit diesen Erfolgen im Rücken hatte Paderborn bei Rot-Weiß Erfurt auch etwas Glück und nahm mit einem knappen 1:0 drei weitere Punkte mit. Mit dem gleichen Ergebnis setzte sich die Baumgart-Elf dann vor der Länderspielpause auch gegen den SV Meppen durch und hat damit sechsmal in Folge gewonnen. Und mit einem lockeren 4:0 beim Westfalenligisten Roland Beckum folgte im Landespokal das nächste Erfolgserlebnis.
Performance in den letzten Spielen (93%) |
Letzter Sieg gegen Würzburger Kickersnoch kein Spiel |
Team News
Würzburgs Trainer Schmidt muss mit Björn Jopek und Ioannis Nikolaou seine gesperrte Mittelfeldzentrale ersetzen, wobei zumindest mit Emanuel ein starker Nachrücker parat steht, der schon in Zwickau überzeugte. Schon gut eingefunden hat sich der nachverpflichtete Stürmer Orhan Ademi, der mit seiner Spielweise als Wandspieler eine echte Verstärkung darstellt.
Paderborns Trainer Baumgart hat wie angekündigt im Landespokal rotiert und sieben Akteure aus der zweiten Reihe aufgeboten. In Würzburg wird aber wieder die erste Elf erwartet, für die die verletzten Pascal Itter, Marc Andre Kruska und Marc Vucinovic noch keine Option sind. Anders als Matthias Stingl, der nach einem Probetraining mit einem Vertrag ausgestattet wurde und die Möglichkeiten im Defensivbereich erweitert.
Head to Head
Beide Vereine treffen zum ersten Mal überhaupt aufeinander. Bislang gab es noch keinerlei Pflichtspiele zwischen den Würzburger Kickers und dem SC Paderborn.
Quoten und Vorhersagen
Trotz der Paderborner Erfolgsserie sehen die Buchmacher Würzburg mit einer Top-Quote 2,33 von LeoVegas Sport als leichten Favoriten. Für Wetten auf Paderborn bietet Betvictor mit der 3,40 die beste Quote, während Bet365 mit der 3,30 den Quotenvergleich für Tipps auf Remis anführt.
Paderborn stellt mit 16 Toren die beste Offensive der Liga, während die fünf Treffer der Kickers die viertschwächste Ausbeute bedeuten. Die hohe Quote 2,35 von Tipico für Over 1,5 nur bezogen auf Würzburg ist daher logisch, während die Quote 2,90 für mindestens zwei Paderborner Tore sehr lukrativ erscheint.
Unser Wett Tipp:
Paderborn ist in einer starken Verfassung, hat zuletzt aber nur knapp gewonnen und nicht mehr restlos überzeugt. Und weil jede Serie endet, glauben wir an die Kickers, die ihren Negativlauf beendet haben, was sich sicherlich befreiend auswirken dürfte – Heimsieg mit der Quote 2,33 von LeoVegas Sport.