Abstiegskandidaten: Steht Heidenheim vor einer schweren Saison?

Simon Schneider | am: 24.07.25
In der vergangenen Saison konnte der 1. FC Heidenheim sich erst über die Relegation retten. Viele Experten sind sich sicher: Der FCH wird erneut um den Klassenerhalt zittern müssen.

Der 1. FC Heidenheim geht mit großer Entschlossenheit in seine dritte Bundesliga-Saison – und das trotz der Prognosen, die den Klub erneut als heißen Abstiegskandidaten sehen. Für Kapitän Patrick Mainka ist das jedoch kein Grund zur Sorge, sondern vielmehr Motivation. “Viele sehen uns als ersten Absteiger – das nehmen wir als sportlichen Ansporn. Es wäre doch großartig, die Kritiker erneut eines Besseren zu belehren”, betont der 30-jährige Innenverteidiger im Gespräch mit dem Sportmagazin “kicker”.

Mainka, der seit Jahren eine feste Größe in Heidenheims Defensive ist, beschreibt das Bundesliga-Gefühl als unvermindert besonders: “Für uns alle ist es immer noch ein Traum, auf diesem Niveau zu spielen. Und wir sind bereit, alles dafür zu tun, dass dieser Traum nicht endet.”

Lehren aus dem Überlebenskampf

In der vergangenen Saison konnte Heidenheim den Klassenerhalt erst über den Umweg Relegation sichern. Dass es erneut eng werden könnte, ist Mainka bewusst. Doch gerade die schwierige Spielzeit habe das Team stärker gemacht. “Wir wissen jetzt, was es braucht, um in dieser Liga zu bestehen. Die Erfahrungen aus der letzten Saison haben uns als Mannschaft enger zusammengeschweißt”, erklärt der Kapitän.

Für die neue Spielzeit hat sich Heidenheim realistische Ziele gesetzt: “Es spielt keine Rolle, ob wir früh oder spät die Klasse sichern – Hauptsache wir schaffen es”, so Mainka weiter. Die Voraussetzung dafür sei laut ihm, aus den Fehlern zu lernen und sich auf eine erneut harte Saison einzustellen.

Transfergerüchte um Leo Scienza

Während sich Heidenheim auf den Ligastart vorbereitet, bahnt sich im Hintergrund ein potenziell schwerwiegender Abgang an. Flügelspieler Leo Scienza, der vergangene Saison mit sechs Toren und acht Assists in 37 Pflichtspielen auf sich aufmerksam machte, ist ins Visier mehrerer Klubs geraten. Besonders der 1. FC Köln soll starkes Interesse zeigen.

Wie mehrere Medien berichten, steht der 25-jährige Brasilianer weit oben auf der Wunschliste von Trainer Lukas Kwasniok und Sportchef Thomas Kessler. Aufgrund der vertraglichen Situation – Scienza ist noch bis 2027 an den FCH gebunden – gestaltet sich eine Verpflichtung jedoch schwierig. Eine Leihe mit Kaufoption wurde demnach angedacht, fand beim FCH jedoch keinen Anklang.

Neben Köln haben auch Dinamo Zagreb und EC Bahia ein Auge auf den Offensivmann geworfen, dessen Marktwert inzwischen bei rund drei Millionen Euro liegt – Tendenz steigend.

Heidenheim kämpferisch in ungewissem Sommer

Ob Scienza bleibt oder nicht: Heidenheim setzt auch in diesem Sommer auf Zusammenhalt und den gewachsenen Teamgeist. Trotz der Außenseiterrolle zeigt sich die Mannschaft bereit für den erneuten Kampf um den Klassenerhalt – mit Patrick Mainka als Stimme der Entschlossenheit.

Realistisch betrachtet wird der 1. FC Heidenheim wieder im unteren Drittel der Bundesliga landen. Zumal mit dem 1. FC Köln und dem HSV diesmal zwei starke Aufsteiger mit großem Potenzial in die erste Liga zurückkehren. Heißt das aber automatisch, dass Heidenheim absteigt? Sicherlich nicht.

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen