Bei Fortuna Düsseldorf wird es eng für Stammtorwart Michael Rensing. Der 34-Jährige war in der Hinrunde nicht der erhoffte Rückhalt, bei der Fortuna ist man mehr als unzufrieden mit den Leistungen des ehemaligen Bayern-Keepers. Die Reaktion darauf folgte in der Winterpause: Mit Jaroslav Drobny wurde zunächst bis zum Saisonende ein neuer und erfahrener Torwart verpflichtet. Wird der Tscheche in der Rückrunde jetzt gleich die Nummer eins?
Offiziell war der Transfer von Jaroslav Drobny eine Reaktion auf anhaltenden Verletzungsprobleme von Ersatztorwart Raphael Wolf. Trainer Friedhelm Funkel entschied sich aber bewusst dafür, einen gestandenen Bundesligatorwart zu holen. Der Coach hatte mit Drobny bereits bei Hertha BSC zusammengearbeitet und schätzt den ehemaligen Nationalspieler sehr.
Funkel lobt Drobnys Ausstrahlung
Seine ersten Minuten im Dress der Fortuna gerieten für Drobny allerdings etwas unglücklich. Am vergangenen Wochenende leistete sich der 39-Jährigen beim “Telekom Cup” in der Partie gegen Hertha gleich zu Beginn einen bösen Fehlpass, der zu einem Gegentor führte.
Düsseldorf gewann das Match am Ende noch mit 3:1, aber nicht nur diese Tatsache stimmte Friedhelm Funkel versöhnlich: “Das ist nicht weiter schlimm, ihm fehlt eben die Spielpraxis. Aber er ist eine tolle Persönlichkeit mit einer großartigen Ausstrahlung.”
Wie lange bleibt Rensing noch die Nummer eins?
Das Lob für Drobny sollte vor allem Michael Rensing zu denken geben. Weil bei Drobny “die Abläufe noch nicht da” seien, wird Funkel im ersten Spiel der Rückrunde (am Samstag in Augsburg) zunächst auf Rensing setzen.
Wer zwischen den Zeilen liest, bekommt aber deutlich das Gefühl, dass Funkel mittelfristig auf Drobny im Kasten der Fortuna setzen wird. Der langjährige HSV-Schlussmann soll mit seiner Ruhe und Erfahrung die dringend benötigte Stütze im Abstiegskampf sein. Eine Rolle, die Rensing in der Hinrunde nicht ausfüllen konnte.
Funkel bleibt nur bei Klassenerhalt
Sollte Drobny tatsächlich zu schnell zu seiner alten Bestform zurückfinden und der neue Stammkeeper der Fortuna würden, hätte das auch für Friedhelm Funkel einen sehr positiven Effekt. Denn der neue Vertrag, den der 65-Jährige nach dem peinlichen Hick-Hack im Trainingslager nun unterschrieben hat, gilt nur für die erste Bundesliga.
Sollte Düsseldorf also absteigen, wäre Funkel ab dem Sommer dann doch Rentner – so wie er es in Andalusien unter Tränen angekündigt hatte. Nur zwei Tage später ruderte der Verein zurück.
Verhältnis zum Vorstandschef ist zerrüttet
Ohnehin ist fraglich, wie Funkel und der Vorstandschef Robert Schäfer in den kommenden Monaten noch zusammenarbeiten wollen. Nachdem Schäfer sich zunächst vehement gegen Funkel ausgesprochen hatte, scheint das Tischtuch zerschnitten.
Ohne den enormen Druck vom Aufsichtsrat und von den eigenen Fans hätte Schäfer dem Trainer wohl auch nicht den neuen Kontrakt angeboten. Funkel und Schäfer, das ist ganz klar eine Ehe auf Zeit.
Spieler und Trainer bilden eine Einheit
Immerhin scheint das ganze Theater keinen negativen Effekt auf die Mannschaft gehabt zu haben. Im Gegenteil: Mannschaft und Trainer scheinen jetzt noch verschworener zu sein. Kapitän Oliver Fink hatte schon im Trainingslager betont, dass die Spieler für ihren Coach “durchs Feuer” gehen würden. Genau dieser Teamspirit wird auch nötig sein, um den Klassenerhalt am Ende unter Dach und Fach zu bringen.
Samstag in Augsburg
Am Samstag um 15:30 Uhr geht es zum Rückrundenstart zunächst zum FC Augsburg. Wie bei fast allen Spielen in der Bundesliga ist die Fortuna auch beim FCA klar in der Außenseiter-Rolle. Wer auf einen Auswärtssieg von Düsseldorf wettet, kann beim deutschen Top-Buchmacher Wetten.com die starke Quote von 4,20 abgreifen.