Eberl-Nachfolger: Was läuft da mit Bayern und Markus Krösche?

Simon Schneider | am: 22.07.25
Der Wechsel von Hugo Ekitike (links) zum FC Liverpool könnte Eintracht Frankfurt bis zu 100 Millionen Euro in die Kassen spülen. Wieder einmal ein exzellenter Deal von Manager Markus Krösche.

Einmal mehr beweist Markus Krösche, warum er zu den gefragtesten Managern Europas zählt: Noch vor dem Abflug zur USA-Reise von Eintracht Frankfurt finalisierte der Sportvorstand den nächsten Transfer-Coup. Stürmer Hugo Ekitiké steht unmittelbar vor einem Wechsel zum FC Liverpool – die Ablösesumme soll stolze 95 Millionen Euro betragen. Für Frankfurt bedeutet das ein Plus von knapp 80 Millionen Euro, denn vor einem Jahr war der Franzose für lediglich 16,5 Millionen Euro aus Paris gekommen.

Was sich hier wie ein Einzelfall anhört, ist bei Krösche längst System. Er identifiziert regelmäßig Talente mit Entwicklungspotenzial, holt sie für vergleichsweise geringe Summen – und verkauft sie binnen kürzester Zeit mit enormem Gewinn weiter.

Ekitiké reiht sich damit in eine beeindruckende Liste ein, zu der auch Randal Kolo Muani (95 Mio. zu PSG) und Omar Marmoush (75 Mio. zu Manchester City) gehören. Allein dieses Offensiv-Trio bescherte der Eintracht Einnahmen von rund 265 Millionen Euro – bei gerade einmal 16,5 Millionen Euro Investitionskosten.

Krösche macht Frankfurt zum Transfer-Wunderland

Doch nicht nur im Angriff zeigt Krösche ein goldenes Händchen. Auch bei Verteidiger Willian Pacho (für 40 Mio. zu PSG) und Mittelfeldmann Jesper Lindström (30 Mio. zu Neapel) lag er richtig. Beide wurden in Frankfurt zu hochkarätigen Verkaufsschlagern. Dass Frankfurt trotz der zahlreichen Abgänge sportlich nicht abrutscht, liegt ebenfalls an Krösches Weitblick: Der 44-Jährige sorgt regelmäßig für passgenauen Ersatz und lag auch auf der Trainerposition mit Oliver Glasner und Dino Toppmöller richtig.

Der Erfolg ist kein Zufall, sondern das Ergebnis einer klaren Philosophie. Seit Krösches Amtsantritt 2021 hat er die Scouting-Abteilung komplett neu aufgestellt. Statt auf Bauchgefühl verlässt sich Frankfurt nun stark auf datengetriebenes Scouting. Verpflichtet werden nur Spieler, bei denen das Entwicklungspotenzial deutlich erkennbar ist. Ablösesummen zahlen Krösche und sein Team nur, wenn sie im Verhältnis zum möglichen Marktwert stehen.

Klare Kommunikation – klare Kante

Trotz langfristiger Verträge lässt Krösche seinen Spielern realistische Perspektiven: Wer sich schnell entwickelt, darf den nächsten Schritt machen – zu marktüblichen Konditionen. Diese Ehrlichkeit schafft Vertrauen, ohne sportliche Ambitionen aus den Augen zu verlieren. Gleichzeitig gilt Krösche als harter Verhandler, der keine Kompromisse eingeht, wenn es um den Wert seiner Spieler geht.

Gerade diese Kombination aus strategischem Denken, Empathie und Durchsetzungskraft macht Krösche so gefragt. Nicht umsonst wurde er vom Magazin 11 Freunde kürzlich zum „Manager der Saison“ gekürt. Jury-Mitglied und Ex-Funktionär Jörg Schmadtke lobte seine Führungsstärke und seine klare Linie.

FC Bayern auf Beobachtungsposten

Die Bundesliga-Konkurrenz schaut längst neidisch nach Frankfurt – allen voran der FC Bayern. Sollte sich der Rekordmeister künftig von Max Eberl trennen, gilt Krösche als ernsthafter Kandidat für die sportliche Führung. Seine Vita spricht für sich: Nach Stationen in Paderborn und Leipzig hat er sich bei der Eintracht zur Spitzenkraft im deutschen Fußballmanagement entwickelt.

Mit dem Transfer von Ekitiké beweist Krösche einmal mehr, dass er nicht nur planen, sondern auch liefern kann. Und während Frankfurt schon den nächsten potenziellen Star mit Jonathan Burkardt (für 21 Mio. aus Mainz) verpflichtet hat, dürfte Krösches eigener Marktwert ebenfalls weiter steigen.

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen