Nächste OP für ter Stegen: Platzt der WM-Traum des Torhüters?

Simon Schneider | am: 25.07.25
Marc-Andre ter Stegen musste eine gefühlte Ewigkeit warten, um die Nummer eins beim DFB-Team zu werden. Jetzt droht der Traum von der WM 2026 für den Keeper zu platzen.

Eigentlich schien Marc-André ter Stegen auf dem besten Weg zurück zu alter Stärke. Nach monatelanger Zwangspause hatte der 33-jährige Torwart des FC Barcelona Anfang Mai sein Comeback gefeiert – sowohl im Verein als auch im Trikot der deutschen Nationalmannschaft beim Final-Four-Turnier der Nations League. Doch die Hoffnung auf einen Neustart währte nur kurz: Der deutsche Schlussmann muss sich erneut einer Rückenoperation unterziehen – und fällt damit erneut monatelang aus.

Zwar ist die frühere Knieverletzung inzwischen überstanden, doch hartnäckige Rückenschmerzen machten ein normales Training unmöglich.

Operation als “sicherster Weg zur Genesung”

In den sozialen Medien wandte sich ter Stegen direkt an seine Fans und erklärte, dass sich nach intensiven Gesprächen mit dem medizinischen Stab der Katalanen ein operativer Eingriff als die beste Lösung herausgestellt habe. “Es war keine leichte Entscheidung, aber sie soll mir helfen, vollständig fit zu werden”, so der Nationaltorwart sinngemäß. Die Reha-Zeit wird voraussichtlich mindestens drei Monate dauern – und damit deutlich länger als seine letzte Rückenpause im Jahr 2023.

Barcelona rüstet sich für die Zeit nach ter Stegen

Dass der FC Barcelona bereits auf einen Umbruch im Tor setzt, ist kein Geheimnis. Mit Joan Garcia wurde kürzlich ein talentierter Keeper vom Stadtrivalen Espanyol verpflichtet – für stolze 25 Millionen Euro. Zusätzlich verlängerte der Klub den Vertrag mit Routinier Wojciech Szczesny, der bislang als erfahrener Backup gilt, nun aber zur ernsthaften Konkurrenz wird.

Intern soll ter Stegen laut spanischen Medien ohnehin seit Monaten als Verkaufskandidat gegolten haben – auch wegen seines hohen Gehalts. Gespräche über eine mögliche Vertragsauflösung gegen Abfindung wurden offenbar geführt. Zwar besitzt der gebürtige Mönchengladbacher noch einen laufenden Vertrag bis 2028, sportlich spielt er unter Trainer Hansi Flick jedoch keine Rolle mehr. Der einstige Kapitän ist mittlerweile nur noch Torwart Nummer drei.

WM-Chance in Gefahr: Matthäus mahnt zum Umdenken

Auch mit Blick auf die Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko stellt die erneute Verletzung einen schweren Rückschlag dar. Ohne regelmäßige Spielpraxis dürfte es für ter Stegen schwer werden, sich als Nummer eins zu etablieren. Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte zuletzt noch deutlich gemacht, dass er auf den langjährigen Neuer-Nachfolger setzt – allerdings nur unter der Bedingung, dass dieser auf Vereinsebene konkurrenzfähig bleibt.

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hatte dem Keeper daher kürzlich öffentlich zu einem Wechsel geraten. “Er braucht Einsätze, wenn er bei der WM zwischen den Pfosten stehen will. Wenn das in Barcelona nicht mehr möglich ist, muss er den Verein verlassen”, betonte Matthäus in einem Interview.

Transferpläne vorerst vom Tisch

Vor seiner erneuten Verletzung kursierten zahlreiche Wechselgerüchte: Galatasaray soll starkes Interesse gezeigt haben, auch Klubs aus England und Italien wurden genannt. Sogar ein möglicher Wechsel zu Manchester City stand im Raum – nicht zuletzt, weil Pep Guardiola als großer Befürworter des deutschen Torwarts gilt. Doch durch die bevorstehende OP ist ein Transfer vorerst ausgeschlossen.

Wird Baumann die Nummer eins bei der WM?

Trotz aller Widrigkeiten zeigt sich ter Stegen kämpferisch. In seinem Instagram-Statement bedankt er sich bei den Fans für ihre Unterstützung und kündigt an, alles für ein baldiges Comeback zu geben. “Ich werde zurückkommen”, schrieb er. Dass er nach dieser erneuten Zwangspause über ein Karriereende nachdenkt, ist laut eigenen Aussagen kein Thema.

Während ter Stegen nun um seine Gesundheit kämpft, könnten sich in der Nationalmannschaft plötzlich neue Chancen für Konkurrenten wie Oliver Baumann oder andere deutsche Keeper ergeben. Die Torwartfrage für die WM 2026 bleibt offen – und spannend.

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen