1:2 auf Schalke: Aufstiegsfavorit Hertha verpatzt den Saisonstart

Simon Schneider | am: 02.08.25
Hertha BSC hat einen klassischen Fehlstart in die Saison 2025/2026 hingelegt

Hertha BSC bleibt seiner unliebsamen Tradition treu und startet erneut mit einer Niederlage in die neue Zweitliga-Saison. Beim 1:2 auf Schalke offenbarte der Hauptstadtklub in der ersten Halbzeit eklatante Schwächen – kämpferisch, spielerisch und mental. Trotz ambitionierter Töne vor dem Spiel war von Aufbruchstimmung nichts zu spüren.

Vor dem Duell in der Veltins-Arena hatte Sportdirektor Benjamin Weber noch betont, man sei „sehr gut vorbereitet“. Trainer Stefan Leitl sprach sogar von einem „Feuerwerk“, das er sich zum Auftakt wünsche. Bekommen hat Hertha allerdings nur eine kalte Dusche – nach nur 23 Minuten lag das Team mit 0:2 hinten.

Kein Zugriff, keine Ordnung

Vor allem in der ersten Halbzeit wirkte Hertha überfordert. Defensiv ohne Zugriff, im Mittelfeld fahrig, und nach vorne ohne jede Durchschlagskraft. Kapitän Fabian Reese, der ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub besonders motiviert wirkte, fand nach der Partie klare Worte: „Wir haben die ersten 45 Minuten komplett verpasst. Statt unser Spiel durchzuziehen, haben wir uns vom Gegner einlullen lassen.“

Auch Leitl war sichtlich bedient: „Wir wussten genau, was Schalke macht – lange Bälle, zweite Bälle, viele Standards. Trotzdem haben wir nichts davon verteidigt.“ Der Coach nahm seine Spieler in Schutz, schob die Ursache aber nicht auf die Atmosphäre: „Die Kulisse darf keine Ausrede sein. Wir haben die Anfangsphase einfach verschlafen.“

Leistner sieht mentale Blockade

Routinier Toni Leistner kritisierte vor allem das Verhalten bei den zweiten Bällen: „Wir hatten keine Ruhe, um überhaupt mal Kontrolle zu gewinnen. Wir waren mental nicht präsent genug – vielleicht waren einige sogar eingeschüchtert. Das ist natürlich schon eine spezielle Kulisse hier auf Schalke.“ Dass die Mannschaft wusste, was auf sie zukommt, machte die Darbietung umso enttäuschender.

Erst nach der Pause kam Hertha besser ins Spiel. Der späte Anschlusstreffer durch Joker Sebastian Grönning war sehenswert, kam jedoch zu spät, um das Spiel noch zu drehen. Schalke brachte den Vorsprung über die Zeit, Hertha blieb mit leeren Händen zurück – und einem weiteren ernüchternden Start in die Saison.

Aufstiegsrennen beginnt mit Dämpfer

Die ambitionierten Berliner, von vielen als einer der Top-Favoriten auf den Aufstieg gehandelt, stehen früh unter Zugzwang. „Natürlich ist noch nichts entschieden, aber in dieses Rennen sind wir erstmal gestolpert“, sagte Leistner. „Das heißt aber nicht, dass wir den Anschluss verlieren.“

Transfer-Absage für Hertha

Neben dem sportlichen Fehlstart gab es auch auf dem Transfermarkt einen Dämpfer. Wunschstürmer Mergim Berisha (TSG Hoffenheim) hat dem Hauptstadtklub laut übereinstimmenden Medienberichten abgesagt.

Der 27-Jährige, der in Hoffenheim keine Perspektive mehr hat, soll stattdessen mit einem Wechsel ins Ausland liebäugeln. Hertha muss sich also weiterhin nach Verstärkung für die Offensive umsehen – und hat nun doppelt Handlungsbedarf.

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen