Drama in Ingolstadt: Der 1. FC Nürnberg rettet sich in letzter Sekunde!

1. FC Nürnberg
Jubel in Nürnberg: Der FCN bleibt in der zweiten Liga! (Foto: foto2press)

Mit diesem nervenzerfetzenden Drama hatte nach dem Hinspiel wohl kaum noch jemand gerechnet: Erst in allerletzter Sekunde hat der 1. FC Nürnberg am Samstag den Abstieg in die 3. Bundesliga verhindert. Im Relegationsrückspiel beim FC Ingolstadt traf Fabian Schleusener in der sechsten Minute der Nachspielzeit zum 1:3, was dem FCN dank der Auswärtstor-Regel zum Klassenerhalt reichte. Das erste Duell hatte Nürnberg zu Hause mit 2:0 gewonnen. Nach dem Schlusspfiff entluden sich die Emotionen, auf dem Platz wäre es fast zu einer Massenschlägerei gekommen. Die Ingolstädter konnten sich kaum beruhigen, auf beiden Seiten flossen Tränen, es spielten sich unglaubliche Szenen ab.

Rund um Nürnberg gibt es einen Spruch, der inzwischen auch bundesweit bekannt ist: Der Glubb is a Depp! Heißt im Klartext: Wenn es wirklich drauf ankommt, versagt der 1. FC Nürnberg. Spätestens seit dem dramatischen Abstieg im Jahr 1999 steht für viele Club-Fans fest, dass ihr Verein am Ende immer der tragische Verlierer ist.

Nürnberg hatte eigentlich alles im Griff

Genau diese Fußballweisheit ging am Samstagabend wieder vielen Beobachtern durch den Kopf, als der FCN tatsächlich dem Abgrund entgegen taumelte. Die Mannschaft von Interimstrainer Michael Wiesinger schaffte es tatsächlich, den eigentlich beruhigende 2:0-Vorsprung aus dem Hinspiel noch aus der Hand zu geben.

Obwohl es danach lange Zeit nicht mal ansatzweise ausgehen hatte. Der Club war wie schon im ersten Relegationsduell überlegen, hatte mehr Ballbesitz und die Partie in der ersten Halbzeit komplett im Griff. Der FC Ingolstadt wirkte zwar bemühter und besser als noch im Hinspiel, offensiv kam von den Schanzern aber so gut wie gar nichts. Zur Pause stand es 0:0.

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Drei FCI-Tore nach Standards

Dann reichte eine Szene in der 53. Minute, die alles kippen ließ. Nach einem Freistoß von Gaus patzte FCN-Keeper Mathenia und Ingolstadts Goalgetter Kutschke stocherte den Ball zum 1:0 ins Tor. Jetzt wirkte Ingolstadt plötzlich wie aufgedreht, während auf Nürnberger Seite die Angst in die Köpfe der Spieler zu kriechen schien.

Keine zehn Minuten später schlug Gaus erneut einen langen Ball in den Strafraum, diesmal war Schröck völlig frei und traf per Kopf zum 2:0 (62.). Nürnberg stand unter Schock – und leistete sich bei der nächsten Standardsituation wieder einen Aussetzer.

Drama in der Nachspielzeit

Zum dritten Mal leistete Gaus per Freistoß die Vorarbeit, diesmal verlängerte Krauße den Ball zum 3:0 ins lange Eck (66.). Der Thriller nahm jetzt seinen Lauf. Mit dem 3:0 wäre der FC Ingolstadt in die zweite Liga aufgestiegen. Nürnberg musste reagieren, brauchte unbedingt noch ein Tor – aber die Clubberer wirkten phasenweise wie gelähmt.

Am Ende der Partie zeigte Schiedsrichter Dingert fünf Minuten Nachspielzeit an – und auch die waren dann eigentlich abgelaufen. Der Referee ließ aber noch ein paar Sekunden weiterspielen, der FCN bekam noch einen letzten Angriff.

Schleusener macht sich unsterblich

Erras hob den Ball “blind” per Rückzieher in den Strafraum, dort reagierte der eingewechselte Schleusener am schnellsten und spitzelte das Leder in den Kasten der Ingolstädter. Kein Abseits, kein Foul, der Treffer zählte – und jetzt überschlugen sich die Emotionen. Die gesamte Nürnberger Bank rannte auf den Platz, Trainer Wiesinger war nicht mehr zu halten.

Am Ende liegen die Nerven blank

Das Match wurde noch einmal kurz angepfiffen, aber der letzte lange Ball der FCI wurde abgewehrt. Dann war Schluss, der 1. FC Nürnberg hatte in letzter Sekunde noch einmal den Kopf aus der Schlinge gezogen. Auf dem Rasen kam es zu Pöbeleien und Handgreiflichkeiten, vor allem bei Ingolstadt lagen die Nerven blank. Das letzte Match im deutschen Profifußball in der Saison 2019/2020 war noch einmal ein echter Paukenschlag!