Dass der Hamburger SV am letzten Tag der aktuellen Transferperiode noch einmal zuschlagen würde, war nicht unbedingt abzusehen. Denn rein sportlich läuft es beim HSV bestens: Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking ist in der zweiten Liga noch ungeschlagen und führt die Tabelle nach fünf Spieltagen an. Und dennoch hat der HSV seinen Kader jetzt noch einmal verstärkt, mit Martin Harnik kommt ein erstliga-erfahrener Top-Stürmer von Werder Bremen. Spätestens jetzt stellt sich die Frage: Wer soll die Hamburger in der 2. Liga jetzt noch stoppen?
Was tut man, wenn man bereits erfolgreich ist? Richtig, man versucht diesen Erfolg zu konservieren. Genau das ist der Zweck des überraschenden Harnik-Transfers, wie HSV-Trainer Dieter Hecking am Montag verriet: “Wir haben uns intensiv überlegt, wie wir den Erfolg hier weiter absichern können.”
Harnik ist eine Garantie für Tore
Man habe sich dann für einen Spieler entschieden, der über Jahre “immer und in jeder Liga eine Quote in puncto Tore und Assists vorweisen konnte”, so Hecking.
Harnik kommt mit der Erfahrung von 240 Bundesliga-Partien (für Bremen, Hannover und Stuttgart), in denen ihm 66 Treffer und 36 direkte Vorlagen gelangen. Ähnlich gut ist die Quote in der zweiten Liga und in der österreichischen Nationalmannschaft, für die der 32-Jährige insgesamt 68 Länderspiele absolvierte.
Rückkehr in die Geburtsstadt
Und noch ein weiterer Faktor hat bei dem Transfer eine wichtige Rolle gespielt: Harnik ist in Hamburg geboren und hat in seiner Karriere stets betont, wie sehr ihm die Stadt und der HSV am Herzen liegen.
“Ich hatte den Eindruck, er wäre auch zu Fuß nach Hamburg gelaufen, um die Chance hier wahrzunehmen”, so Hecking. Der HSV sei für den Stürmer die einzige Alternative zu Werder Bremen gewesen. Andere Angebote kamen nicht in Frage, Harnik wäre sonst an der Weser geblieben.
Harnik bleibt, falls der HSV aufsteigt
“Hamburg ist für mich etwas ganz Besonderes, da habe ich ja nie ein Geheimnis draus gemacht. Umso schöner ist es, dass jetzt nochmal mit einem Wechsel zum HSV geklappt hat”, kommentierte Harnik den Last-Minute-Transfer, der erst am Montagabend über die Bühne ging.
Vorerst ist Harnik nur für ein Jahr von Werder ausgeliehen, es gibt allerdings eine verbindliche Kaufoption – für den Fall, dass der HSV den Aufstieg schafft. Und danach sieht es derzeit ja durchaus aus, die Hecking-Elf ist bislang die alles dominierende Mannschaft der zweiten Liga.
Debüt im Derby gegen St. Pauli!
Harnik gilt als technisch beschlagen und kopfballstark, der 1,85 Meter große Stürmer ist ein Torjäger der alten Schule. Es war aber auch der Charakter des Offensivspielers, der die Hamburger Verantwortlichen überzeugt hat: “Er ist einfach ein super Typ und wird uns mit seiner Erfahrung auch außerhalb des Platzes weiterhelfen”, sagte HSV-Sportvorstand Jonas Boldt.
Sein Debüt im HSV-Trikot wird Harnik dann nach der Länderspielpause geben – und diese Partie hat es gleich in sich! Am 16. September gastiert der HSV beim Lokalrivalen FC St. Pauli am Millerntor. Da wird es für Harnik und seine neuen Teamkollegen dann richtig zur Sache gehen.
