Erst vor zwei Tagen gab der 1. FC Magdeburg die umstrittene Trennung von Aufstiegstrainer Jens Härtel bekannt – jetzt wurde bereits ein Nachfolger präsentiert: Michael Oenning soll den Aufsteiger zum Klassenerhalt in der 2. Bundesliga führen. Der 53-Jährige war zuletzt Cheftrainer beim ungarischen Erstligisten Vasas Budapest. Bei seiner Vorstellung versprach Oenning mutigen Fußball und eine offensive Spielweise.
So ganz haben sich die Gemüter in Magdeburg noch nicht beruhigt. Die Entlassung von Jens Härtel hat rund um den Club hohe Wellen geschlagen. Der Coach hatte den 1, FC Magdeburg in den vergangenen vier Jahren von der Regionalliga bis in die zweite Bundesliga geführt und war bei den Fans äußerst beliebt. Nach nur einem Sieg aus den ersten 13 Partien und dem Abrutschen auf den vorletzten Tabellenplatz fühlten sich die Veranwortlichen aber zum Handeln gezwungen.
Oenning gibt sich optmistisch
Nun soll Michael Oenning den Karren also aus dem Dreck ziehen und den FCM zum Klassenerhalt führen. Das wird keine leichte Aufgabe, die Oenning aber mit viel Optimismus angeht: “Ich freue mich wirklich, hier zu sein. Weil ich überzeugt bin, dass ich an der richtigen Stelle bin”, so der gebürtige Coesfelder, der in Magdeburg zunächst nur einen Vertrag bis zum Saisonende erhalten hat.
Stationen in Nürnberg und beim HSV
Seinen Durchbruch im Trainer-Geschäft erlebte Oenning vor zehn Jahren beim 1. FC Nürnberg, wo er zunächst als Co-Trainer tätig war und nach der Entlassung von Thomas von Heesen überraschend zum Cheftrainer befördert wurde. Oenning nutzte seine Chance und führte den Club zum Aufstieg in die erste Bundesliga. Bei seiner zweiten Station im deutschen Profifußball lief es ähnlich: Auch beim Hamburger SV stieg Oenning aus der Rolle als Co-Trainer plötzlich zum Chefcoach auf. Aber wie in Nürnberg konnte der ehemalige Spieler von Preußen Münster sich nicht lange auf dem Chefsessel halten.
Oenning kündigt offensiven Spielstil an
Maik Franz, Leiter der Lizenzspielerabteilung beim 1. FC Magdeburg, stellte Oenning als “erfahrenen Fußball-Lehrer” vor, der vor allem im Ruf steht, gut mit jungen Spielern arbeiten zu können. Dort will Oenning auch ansetzen: “Ich will bei jedem Spieler herausfinden, wo seine Stärken sind. Diese möchte ich herausstellen und weiterentwickeln.” Und das Ganze will der Münsterländer auch noch mit attraktivem Fußball verbinden: “Ich mag offensiven Fußball. Ich bin jemand, der agieren und nach vorne spielen lassen möchte.”
Premiere in Fürth
Seine erste Bewährungsprobe wird Michael Oenning beim Auswärtsspiel gegen Greuther Fürth am 23. November zu bestehen haben. Dort ist der 1. FC Magdeburg mit einer Betsson-Quote von 2,90 allerdings nur in der Außenseiter-Rolle. In Magdeburg setzt man trotzdem auf den klassischen Trainer-Effekt. Der FCM braucht dringend Punkte, um sich etwas Luft im Tabellenkeller zu verschaffen.
