
Hertha BSC hat einen neuen Kapitän: Fabian Reese führt ab sofort die Berliner Mannschaft als Spielführer an. Trainer Stefan Leitl verkündete die Entscheidung am Freitagabend zum Anpfiff des Testspiels beim schottischen Erstligisten FC Motherwell. Der 27-jährige Offensivmann tritt damit offiziell in die Rolle, die er bereits in der Vorsaison zeitweise ausgefüllt hatte.
Reese war in den vergangenen beiden Spielzeiten ohnehin ein zentraler Taktgeber und Identifikationsfigur auf dem Platz. Mit seiner Leidenschaft und Präsenz avancierte der gebürtige Kieler rasch zum Publikumsliebling. Nach seiner Vertragsverlängerung bis 2030 im Mai ist die Ernennung zum Kapitän der nächste logische Schritt.
Leistner und Zeefuik als Stellvertreter
An Reeses Seite bilden Innenverteidiger Toni Leistner und Defensiv-Allrounder Deyovaisio Zeefuik künftig die neue Führungsspitze innerhalb des Teams.
Beide übernehmen die Rolle der Vizekapitäne. Leistner, der nach dem Bundesliga-Abstieg 2023 aus Belgien zur Hertha wechselte, hatte das Amt des Kapitäns bis zuletzt inne. Zeefuik hingegen hat nach zwei Ausleih-Stationen in England und Italien in Berlin sportlich Fuß gefasst und zählt inzwischen zu den Fanlieblingen im Olympiastadion.
Zusammen mit Reese bilden sie den neuen Mannschaftsrat. Alle drei Profis hatten ihre Verträge zuletzt langfristig verlängert – ein deutliches Zeichen für Kontinuität und Zusammenhalt im Team.
Reese: “Dieser Verein bedeutet mir enorm viel”
Reese hatte im Frühjahr trotz mehrerer Offerten von anderen Klubs ein klares Bekenntnis zur Hertha abgegeben. „Hertha ist für mich in den vergangenen zwei Jahren zu einem echten Herzensprojekt geworden.
Ich fühle mich hier extrem wohl, auf und neben dem Platz“, sagte er damals. Auch sportlich wusste Reese in der Schlussphase der abgelaufenen Saison zu überzeugen: Zehn Tore in den letzten zehn Ligaspielen untermauerten seinen Wert für das Team eindrucksvoll.
Rangnick wird nicht Teil des Berliner Projekts
Abseits des Spielfelds musste Hertha BSC einen Dämpfer hinnehmen. Das Werben um Ralf Rangnick verlief erfolglos. Wie mehrere Medien berichten, hat der Trainer der österreichischen Nationalmannschaft einem möglichen Wechsel in die Hauptstadt eine klare Absage erteilt. Trotz grundsätzlichem Interesse schreckten ihn offenbar fehlende Planungssicherheit sowie finanzielle und strukturelle Defizite im Verein ab.
Zudem hatte Rangnick zuletzt öffentlich betont, dass er seine Mission mit dem österreichischen Nationalteam bis zur WM 2026 fortsetzen wolle: „Ich werde definitiv zur Weltmeisterschaft gehen – ganz gleich, was passiert“, erklärte er in einer TV-Sendung.
Kein Trainerwechsel – aber Umbruch in der Führung
Während die sportliche Leitung mit Stefan Leitl weiterhin auf Kontinuität setzt, läuft hinter den Kulissen der Umbau weiter. Geschäftsführer Thomas Herrich musste den Klub zum Saisonende verlassen. Die Bundesliga-Rückkehr wurde in der vergangenen Spielzeit verpasst, trotz einer stabilen Rückrunde unter Leitl.
Mit Reese an der Spitze und einem neu aufgestellten Führungstrio will Hertha nun neuen Schwung aufnehmen – sportlich wie strukturell.